Wehmütiger Abschied aus Zweibrücken
Zweibrücken. Es ist ein ergreifender Moment für Oberstleutnant Andreas Steinhaus. Zum Abschied marschiert das Fallschirmjägerbataillon 263 an seinem bisherigen Kommandeur vorbei. Sichtbar bewegt nimmt er die Parade ab. "Ich verlasse mit zwei weinenden Augen und blutendem Herzen Zweibrücken und das Fallschirmjägerbataillon", schildert Steinhaus seine Gefühle
Zweibrücken. Es ist ein ergreifender Moment für Oberstleutnant Andreas Steinhaus. Zum Abschied marschiert das Fallschirmjägerbataillon 263 an seinem bisherigen Kommandeur vorbei. Sichtbar bewegt nimmt er die Parade ab. "Ich verlasse mit zwei weinenden Augen und blutendem Herzen Zweibrücken und das Fallschirmjägerbataillon", schildert Steinhaus seine Gefühle.Die zweieinhalb Jahre in Zweibrücken sei eine "schwere und prägende Zeit" für ihn gewesen. Militärisch habe die Zeit die größte Herausforderung gebracht: Das Bataillon war das erste halbe Jahr in Afghanistan. Künftig arbeitet Steinhaus beim "Allied Joint Force Command" der Nato im niederländischen Brunssum. "Das ist eine ganz andere Herausforderung für mich." "Oberstleutnant Steinhaus war das Gesicht der Niederauerbachkaserne", stellt Oberbürgermeister Helmut Reichling fest. Jede Garnison brauche ein Gesicht, das sie prägt und nach außen repräsentiert. "Wenn es gelingt, den Bundeswehrstandort Zweibrücken zu halten, dann ist das ein Verdienst von Oberstleutnant Steinhaus."
Die anstehende Änderung bei der Bundeswehr spricht der Kommandeur der Luftlandebrigade 26, Brigadegeneral Eberhard Zorn, beim Appell an: "Wir erwarten in den nächsten Wochen die Entscheidung des Verteidigungsministers zu den Standorten." Die Argumente für die einzelnen Standorte seien ausgetauscht. "Jetzt müssen wir abwarten." Das gelte für die Soldaten wie für die Bürger der Stadt Zweibrücken. Beim Appell in der Niederauerbachkaserne hätten die Verantwortlichen der Stadt erneut ihre Verbundenheit mit den Soldaten gezeigt, merkt Zorn an. Nach Einschätzung des Brigadegenerals hat Steinhaus die Leistungsfähigkeit des Fallschirmjägerbataillons gesteigert. Durch den Zusammenhalt, der ihm wichtig ist, durch Offenheit und Standfestigkeit. Schon bei der ersten Begegnung sei ihm die "spürbare Freude" aufgefallen, sagt Zorn.
Eine persönliche Anmerkung, die ins Bild des ergreifenden Abschieds passt, macht der stellvertretende Bataillonskommandeur, Oberstleutnant York Buchholtz: Andreas Steinhaus sei nicht nur der Führer des Bataillons gewesen, sondern der "Bataillonsvater".
Mit der Überreichung der Bataillonsfahne übergab Zorn das Fallschirmjägerbataillon an Oberstleutnant Eiko Zuckschwerdt. Zuckschwerdt sei während seiner Dienstzeit drei Mal im Auslandseinsatz gewesen. Deshalb passe er zum Fallschirmjägerbataillon 263, betont Brigadegeneral Zorn.
Beim Appell "im Zeichen des Abschieds" (Steinhaus) wurde auch der neue Kompaniechef der vierten Kompanie, Oberleutnant Lieven Markov, begrüßt. Er löst Hauptmann Pascal Hark ab. Dazu gab es noch Beförderungen und Auszeichnungen. Auch für drei Soldaten für ihren Einsatz im Gefecht in Afghanistan. Andreas Steinhaus: "Damit würdigen wir die Leistung der Soldaten und erkennen ihre Belastung an." "Jetzt müssen wir abwarten."
Brigadegeneral Eberhard Zorn zur Standort-Zukunft
Zur Person
Oberstleutnant Eiko Zuckschwerdt ist seit 1988 bei der Bundeswehr im Dienst. Nach dem Studium der Politikwissenschaft war der gebürtige Baden-Württemberger zunächst Zugführer im Jägerbataillon der deutsch-französischen Brigade in Donaueschingen. Zuletzt war im Stab der Luftlandebrigade 26 in Saarlouis. Der 42-jährige Eiko Zuckschwerdt lebt mit seiner Frau und zwei Kindern im Saarland. sf