Warten Sie erstmal entspannt ab!

Warten Sie erstmal entspannt ab! Wir haben es geschafft, diesen Monat kommt endlich der Frühling. Die Sonne entwickelt schon Kraft und die warmen Stunden locken Spaziergänger in die Grünanlagen und den Gärtner in die Beete. Winterlinge, Krokusse und Winterschneeball zeigen uns wieder, warum wir uns jedes Jahr aufs Neue die Arbeit machen

Warten Sie erstmal entspannt ab!

Wir haben es geschafft, diesen Monat kommt endlich der Frühling. Die Sonne entwickelt schon Kraft und die warmen Stunden locken Spaziergänger in die Grünanlagen und den Gärtner in die Beete. Winterlinge, Krokusse und Winterschneeball zeigen uns wieder, warum wir uns jedes Jahr aufs Neue die Arbeit machen. Immer zu dieser Jahreszeit, nach dem grau und weiß des zu Ende gehenden Winters, ist es so eindeutig, wie sehr Blüten unsere Seele und Sinne mit leuchtenden Farben und Duft erfreuen.

Vorsicht ist aber zu Anfang noch geboten. Die Beete sind sehr nass, und leicht zertritt man die Oberfläche zu einer breiigen Masse. Dieser Zustand ist nur durch erhöhten körperlichen Aufwand zu beheben. Warten Sie entspannt die ersten schönen, trockenen Tage ab und betreten Sie dann erst die Beete. Wenn es Sie gar zu sehr juckt, nutzen Sie Ihre Energie um die überwinterten Kübelpflanzen aus dem Keller oder der Garage ins Freie zu schaffen. Dort dürfen sie sich dann wieder an die Sonne gewöhnen. Für alle immergrünen Pflanzen ist aber ein Start im Schatten Pflicht. Die Blätter haben auch in hellen Kellerräumen fast ihren ganzen Sonnenschutz verloren und würden schnell einen Sonnenbrand bekommen. Am Abend die Pflanzen dann zurück an einen geschützten Ort. Plötzliche Nachtfröste nicht unterschätzen. Wenn der Kreislauf der Pflanzen wieder in Fahrt kommt, kann auch wieder öfter gegossen werden. Die Düngung ganz sachte anlaufen lassen.

Am Monatsanfang die Vorjahresreste der Gräser unbedingt entfernen. Der neue Austrieb setzt bald ein. Die im Spätsommer und Herbst blühenden Stauden können Sie nun besonders erfolgreich teilen. Bis zu ihrer Blüte können sie dann gut einwurzeln.

Neben Rosen und Blauregen werden diesen Monat auch einige Hortensien und Clematis, sowie Sommerflieder und Lavendel geschnitten. Beim Lavendel den Vorjahrestrieb, der nach der Blüte entstand, noch um einige Zentimeter zurückschneiden. So bleiben die Pflanzen über Jahre kompakter und fallen unter der Blütenlast nicht auseinander. Sommerflieder kann bis auf drei bis fünf Seitentriebe über dem Boden zurückgeschnitten werden. Die frischen Triebe dieses Jahres tragen die schönsten Blüten. Lässt man diese Pflanze zu lange ungeschnitten, blüht sie oft nur noch im oberen Strauchbereich. Einer Verjüngung steht aber auch nach Jahren Scherenabstinenz nichts entgegen.

Bei den Clematis können nun die italienischen "viticella"-Sorten fast bodeneben abgeschnitten werden. Gleiches gilt für die großblumigen Hybriden, wenn zu viel totes Pflanzenmaterial an der Kletterhilfe hängt. War im vergangenen Jahr die Clematiswelke stark aufgetreten, kann dieser Rückschnitt auch eine Verbesserung bringen. Dann ist es aber auch von Vorteil für einen lockeren, humosen Boden zu sorgen. Lehmige, kühle, nasse Böden fördern den Welkepilz. Unter den Hortensien ist es die im Moment sehr beliebte "Anabella", die geschnitten werden muss. Bis zum Boden verjüngt, erfreuen zahlreiche frische Austriebe mit tollen Blütenkugeln. Die Rispen- und Bauernhortensien bekommen dagegen nur etwas die Spitzen geschnitten. Bei beiden werden die alten Blüten und erfrorenes Holz entfernt. Den Schmierläusen, vergangenes Jahr eine echte Plage, können Sie frühzeitig mit einem "öligen" Präparat (bitte im Fachhandel nachfragen) zu Leibe rücken. Was den Rosenschnitt angeht, so verweise ich auf den kostenlosen Schnittkurs am 26. März im Rosengarten.

Wenn der Boden dann richtig bearbeitbar ist, und Sie die erste Pflege beendet haben, sollte zehn bis zwanzig Zentimeter tief gelockert werden. Diese Lockerung ist ganz entscheidend für das Pflanzenwachstum im kommenden Gartenjahr. Nur mit ausreichend Sauerstoff im Boden fühlen sich die Lebewesen im Boden wohl und arbeiten mit den Pflanzen zusammen. Pflanzenfutter, in Form von Dünger, kommt auch erst nach der Lockerung ins Beet und sollte, um mit ausreichend Bodenfeuchtigkeit in Kontakt zu kommen, leicht eingearbeitet werden.

So steht einer gesunden Pflanzenentwicklung nichts mehr im Wege.

Am Samstag, 26. März, findet wieder ein Rosenschnittkurs im Rosengarten statt. Treffpunkt für alle Teilnehmer ist um 14 Uhr am Haupteingang zum Rosengarten. Jeder der möchte, kann daran teilnehmen.

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