Kerb in Wallhalben Der Prachtstrauß und die Tücken des Objektes
Wallhalben · In Wallhalben wurde am Wochenende ganz traditionell die Kerb begangen.
Kaiserwetter für die Kerb in Wallwe. Strahlende Sonne, herrlich blauer, wolkenloser Himmel und ein Kerbestrauß, dem die 14 Straußmädels und Straußbuben ein Bänderkleid verpassten, wie man Kerbesträuße in der Gegenwart nur noch selten vorfindet. Ein Baum wie gemalt, herrlich mit den tausenden bunter Bändern, allein der Anblick beim Einzug der Straußmädels und Straußbuben reichte aus um sich vorzustellen, welche immense Knibbelarbeit dahinter stecken mochte. Mit einer rundum gelungenen Kerberede setzten Florian Flohr und Peter Lenhard dem urigen Kerbetreiben dann noch die Krone auf.
„Ihr liewe Leid unn Kerwegäschd, mir frään uns werre mit eich se feijere bei unserm wunnerschäne Feschd, Es iss mol werre soweit – die Wallwer Kerb iss heit!“
Proppenvoll mit Dorfbewohnern der Käthe-Dassler-Platz, vergessen schon mit diesem fetzigen Slogan die schweißtreibende Mühe der traditionell mit schickem rotem Halstuch, weißem Hemd und einheitlich roter Schürze gekleideten Straußmädels und Straußbuben, die unterhalb des Baumes Aufstellung genommen hatten. Bereits das Anschleppen des schweren Kerbestraußes musste in die Knochen gegangen sein und dann flutschte das bunte Ding nicht wie sonst üblich einfach in die Halterung. Im Gegenteil.
Es gab viel gut gemeinte Ratschläge altgedienter Straußbuben, mehrere Anläufe, sogar ganz Baumdrehungen, bis die Stelle endlich gefunden ward, wo die Baumstammdicke exakt passend für den Haltering gewesen ist. Beifall brauste auf und das längst bereitstehende Bier vom Memo, dem Wirt im Ludwig-Katz-Haus, war Kräftigung und Seelenbalsam zugleich.
Das Lob vornweg gehörte aber der Helferschar von Feuerwehr und VfL, weil die es wie schon im letzten Jahr verstünden, die Kerb an zentraler Stelle zu organisieren. Die Neuigkeiten aus dem Ort kamen anschließend nicht zu kurz und welche Ereignisse beim „Modernisiere vun Wallwe“ Wellen schlugen, sorgte für viel Gelächter. „Ihr hanns jo all mitgried, die hann Wallwe modernisiert, unn die Indernetkabel frisiert. Des sollt schnell gehe, hammer gedacht, do hann die Spanier erschdmol gelacht. Kabel ziehe iss jo eigentlich net schwer, aber de Umgang mim Bagger scheinbar sehr. Die alte Plän ware wohl a net ganz es wahre, sunsch wäre die net 27 mol mit de Schaufel durchs Kabel gefahre“ berichteten der Flori und der Peter und hatten die Lachenden auf ihrer Seite.
Das Sprengen von Geldautomaten wurde passend ins Kerbebild gerückt und glücklich schätzen sich wohl alle darüber, dass der Bankautomat in Wallwe noch funktioniert. Ein ganz besonderer Hit: die Irrfahrt eines väterliches Fußballfreundes, der das Spiel des eigenen Nachwuchses im benachbarten Bechhofen anschauen wollte und schließlich nach Bechhofen im Raum Nürnberg düste. Werbung für den kommenden Grumbeeremarkt gab es zudem, denn erstmals wird zu diesem Fest nicht eine Marktgräfin, sondern ein Markgraf gekrönt und darauf würden sich schon jetzt viele aus Wallwe freuen.