Wallhalben beendet GBI-Mitgliedschaft

Wallhalben. Nach einer sehr emotional geführten Diskussion beschloss der Verbandsgemeinderat Wallhalben mit den Stimmen der CDU und FDP, den Gesellschaftervertrag der GBI fristgerecht zum Jahresende zu kündigen. Bereits im März hatte der Rat über einen Ausstieg debattiert. Der Antrag von CDU und FDP war damals verschoben worden, bis eine neue Bilanz der GBI vorliegt

Wallhalben. Nach einer sehr emotional geführten Diskussion beschloss der Verbandsgemeinderat Wallhalben mit den Stimmen der CDU und FDP, den Gesellschaftervertrag der GBI fristgerecht zum Jahresende zu kündigen. Bereits im März hatte der Rat über einen Ausstieg debattiert. Der Antrag von CDU und FDP war damals verschoben worden, bis eine neue Bilanz der GBI vorliegt. "Diese ist allerdings noch nicht fertig", informierte Wallhalbens Bürgermeister Berthold Martin gestern. Grund: Der neue Wirtschaftsprüfer müsse sich "erst einarbeiten". Die Daten würden aber am 24. Juli bekannt gegeben. Martin appellierte an die Ratsmitglieder, sich die Entscheidung gründlich zu überlegen: "Wenn wir als Gesellschafter weg sind, besteht die Gefahr, dass die ganze GBI auseinanderfällt." Er sehe die Chancen für einen Fortbestand dann lediglich bei 30 Prozent. Dieser Auffassung war auch GBI-Geschäftsführerin Petra Backes: "Zwei andere Teilhaber haben auch schon über einen Ausstieg nachgedacht." Nach ihrer Auffassung befindet sich die Gesellschaft noch drei Jahren immer noch in der Konsolidierungsphase: "Wir brauen noch Zeit." Dietrich Bauer (CDU) monierte die fehlenden Zahlen und verwies auf das hohe Defizit früherer Haushalte. Maria Weber (FDP) forderte, dass auch die übrigen sechs Verbandsgemeinden in der Südwestpfalz sich an der GBI beteiligen müssen. Dieser Ansicht war auch ihr Parteifreund, der Krähenberger Ortsbürgermeister Thomas Martin: "Ich frage mich, warum der Geschäftsanteil nicht durch alle aufgeteilt wird." Schließlich profitierten auch die Nichtmitglieder von der GBI.Berthold Martin verwies auf die soziale Verantwortung: "Wir reden über Menschen, die am 15. eines Monates eine leere Schublade haben und froh sind, wenn sie sich ein paar Euros dazuverdienen können." Die Verbandsgemeinde Wallhalben habe von der Mitgliedschaft in der Gesellschaft profitiert. So wurden nach Angaben der Geschäftsführerin über 15 000 Arbeitsstunden in ihren Dörfern abgeleistet. Der Verbandsbürgermeister gab zu bedenken, dass die Einlage von 160 000 Euro auch nicht für andere Dinge verwendet werden könne: Sie würden für die Tilgung von Krediten benötigt. Das sah Klaus-Peter Heintz (FDP) anders: "Wir sind ja nicht gegen die GBI. Die Arbeitsstunden können wir mit dem eingesparten Geld bezahlen." Nach einer guten Stunde lehnten CDU und FDP den Vorschlag von Martin ab, die anderen Verbandsgemeinden für einen Eintritt in die GBI zu gewinnen versuchen. "Wir reden über Menschen, die am 15. eines Monates eine leere Schublade haben."Berthold Martin

StichwortDie GBI (Gesellschaft für Beschäftigungsentwicklung, Qualifizierung und Integration) wurde vor drei Jahren als Nachfolgerin der insolventen BQZ gegründet und qualifiziert Langzeitarbeitslose. Gesellschafter sind der Kreis Südwestpfalz, die Städte Zweibrücken und Pirmasens sowie die Verbandsgemeinden Zweibrücken-Land und Wallhalben. Den größten Umsatz machen die Küchen in Zweibrücken und Pirmasens mit über 300 Mitarbeitern. nob

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