Steigweg Großsteinhausen „Wo sind die Bauarbeiter?“

Großsteinhausen · In Großsteinhausen gab es Irritationen wegen der wetterbedingt pausierenden Straßenarbeiten am Steigweg.

Baustellengespräch am Steigweg in Großsteinhausen.

Baustellengespräch am Steigweg in Großsteinhausen.

Foto: Norbert Schwarz

Beim Abspulen des Straßenausbauprogrammes ist Großsteinhausen im zeitlichen Aspekt nur unwesentlich im Hintertreffen. Weil Gelder zur Finanzierung des Gemeindeanteils nicht in dem Umfang flossen wie von der Gemeinde erwünscht, musste Ortsbürgermeister Volker Schmitt die Maßnahme „strecken“. Ein Ausbau in mehreren Abschnitten, so etwa bei der Zollhausstraße, konnte nicht umgangen werden. Derzeit ist der Straßenbauer Berthold Staab aus Schmitshausen dabei, den Steigweg zu erneuern. Räumliche Enge im Arbeitsfeld, alte Bausubstanz und die Bodenverhältnisse zwingen zur umsichtigen Bauweise. 

300 000 verschlingt der Neuausbau des Steigweges. Mit diesem Kostenanschlag zum Erneuern der Fahrbahn mit Bewegungsmöglichkeit für Fußgänger, einer gänzlich neuen Hauptwasserleitung samt den dazugehörigen Anschlüssen für die Wohngrundstücke und dem Erneuern aller Kanalanschlüsse muss der Schmitshauser Straßenausbauer auskommen. Mit der Ortsgemeinde und den Verbandsgemeindewerken von Zweibrücken-Land ist nämlich bei der Ausschreibung ein pauschales Kostenangebot ausgehandelt worden.

Seit den frühen Herbsttagen wird im kurzen Straßenstück gearbeitet. Wenn das Wetter es zulässt. Was nicht immer der Fall war und dann prompt zu Irritationen führte. Ortsbürgermeister Volker Schmitt schickte beim Baustellenstillstand an den Chef der bauausführenden Firma ein Bild mit der Frage: „Wo sind die Bauarbeiter?“ Die Antwort von Berthold Staab: „Der Boden im Steigweg ist zwar nicht ganz so lehmhaltig wie oben im Neubaugebiet, aber wenn ich nicht sicher verdichten kann, kommt später der Vorwurf: Wass hann dann ihr do geschafft!“

Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Wolf aus Kaiserslautern, mit dem die Ortsgemeinde seit Jahren vertrauensvoll zusammenarbeitet, steht dazwischen, versucht, für beide Seiten Verständnis aufzubringen, und ist froh darüber, dass bei guter Witterung alles bestens abläuft. „Ist die Straße erst einmal fertig, dann sind eh alle froh, die Ausbauphase geschafft zu haben. Meist kommen dann ja auch wieder die Anlieger in die Gänge, verschönen Vorgärten und Häuser und tragen auf diese Art und Weise zu einem schöneren Ortsbild bei!“

Apropos Ortsbild. Hans-Jürgen Wolf, zugleich seit Jahrzehnten Dorfplaner des Ortes, akzeptiert selbstverständlich voll und ganz die Entscheidung der Ortsgemeinderatsmitglieder in Sachen „Wasserführung Steigweg als Gestaltungsmerkmal“, dennoch wäre dem Straßenplaner ein freies Abfließen des Brunnenwassers über den Steigweg lieber gewesen. Beim Vorstellen des Planes war dieses Straßengestaltungsmerkmal dann aber doch unter den Tisch gefallen und nicht berücksichtigt worden. „Das hätte dem kurzen Straßenteilstück einen ganz besonderen Pfiff gegeben“, ist der Dorfplaner weiter der Meinung im Hinblick auf die Straßengestaltung.

Andererseits versteht Planer Wolf die Einstellung der Ratsmitglieder, welche sich die Bedenken der Anlieger zu Herzen nahmen und sich dafür entscheiden, dass der Brunnenablauf vom Dorfbrunnen wie bisher unterirdisch im Straßenraum des Steigweges zur Vorflut geleitet wird. Die Anliegerbedenken damals bei den Diskussionen um die Straßenplanung waren, dass in den Wintermonaten beispielsweise das abfließende Wasser gefrieren kann und dann vor die Grundstückseinfahrten Gefahrenstellen entstehen. Auch hätte das abfließende Wasser eine besondere Führung jetzt beim Ableiten beansprucht, was die Maßnahme insgesamt verteuert hätte.

Da gerade Großsteinhausen im Hinblick auf die Gestaltung des Ortsbildes in den zurückliegenden Jahren viel zu leisten vermochte, hatte sich Ortsbürgermeister Volker Schmitt mit dem Wolfschen Planungsvorschlag aber durchaus anfreunden können, auch wenn dieser letztendlich durch Ratsentscheid nicht zum Tragen kam. Ortsbürgermeister Schmitt rückblickend: „Die Sache ist entschieden, nachkarten hilft nicht, wir müssen jetzt mit dem leben, wie es demokratisch entschieden ist!“ Wichtiger sei, so der Ortsbürgermeister, dass die Winterzeit vielleicht nicht zu viele Schlechtwettertage bringt und möglichst lange an der Baustelle gearbeitet werden kann. 

Das nächste Ziel hat Ortsbürgermeister Schmitt bereits im Sinn. Auf den Steigweg soll der Ausbau des Langgartenweges folgen. Ein innerörtlicher Straßenzug von doch respektablen 350 Meter Länge. „Diese Straße ist nochmals eine Herausforderung, dann haben wir eigentlich nur noch die Friedhofstraße bis wir prüfen müssen, inwieweit die vor 25 Jahren erstmals hergestellten Straßen, etwa die Ringstraße, erneuerungsbedürftig sind.“

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