Von Hammeln, Jungfrauen und gedrehten "Bolzen"

Ernstweiler. "Die Ernschtwillrer Kerb soll lewe: hoch, hoch , hoch!" Immer wieder rief die Straußjugend von Ernstweiler diesen Spruch bei ihrem Umzug durch die Ortschaft. Und sie lebt in Ernstweiler. Über 20 Straußmädchen und Straußbuben machten sich gestern Mittag auf den Weg, ihre "Kerb" in den Straßen auszurufen und zu feiern

 Der Tross der Straußenjugend setzte sich am Beisl mit den Kerwesträußen in Bewegung, um durch das Dorf zu ziehen. Foto: mw

Der Tross der Straußenjugend setzte sich am Beisl mit den Kerwesträußen in Bewegung, um durch das Dorf zu ziehen. Foto: mw

Ernstweiler. "Die Ernschtwillrer Kerb soll lewe: hoch, hoch , hoch!" Immer wieder rief die Straußjugend von Ernstweiler diesen Spruch bei ihrem Umzug durch die Ortschaft. Und sie lebt in Ernstweiler. Über 20 Straußmädchen und Straußbuben machten sich gestern Mittag auf den Weg, ihre "Kerb" in den Straßen auszurufen und zu feiern. Vorneweg lief traditionell die "Kerb". Jörg Grass wurde in diesem Jahr die Ehre zuteil, das Kostüm aus bunten Papierbändern zu tragen.Die Ernstweiler halten sich sehr eng an die alten Gepflogenheiten und feiern vier Tage richtig zünftig, bevor ihr Fest am Mittwoch beerdigt wird. Dazu gehört, dass die Kerb zunächst gesucht werden muss. Dies geschah bereits am Samstag. Mit einem Fackelumzug sowie abschließendem Feuerwerk fiel dabei der offizielle Startschuss. Zwar wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert, trotzdem standen alle Jungs und Mädels am Sonntagnachmittag fit und munter in ihren weißen Hemden und den schwarzen Hosen rausgeputzt vor dem Gasthaus "Zum Beisl", um den Kerbeumzug zu starten. Die "Kerberedd" gab es in der Bautzenbachstraße zu hören. "Wir erinnern nur an die 'Bolzen', die die Ernstweiler im letzten Jahr gedreht haben, Politiker oder Fremde haben hier nichts zu befürchten", betonte Redner Frank Freyler. Im schwarzen Frack, Zylinder und quer gestreiftem Seemannshemd trug er, gemeinsam mit Simon Nikolaus die Anekdoten vor.

"Lumpenumzug" mit Geld- und Sachspenden ist das Stichwort am heutigen Montag ab neun Uhr. Der legendäre "Hammeltanz" folgt am Dienstag vor der Kirche in Ernstweiler. Die Jungfrauen des Dorfes werden dabei ab 17.30 Uhr zum Ehrentanz von den Straußbuben aufgefordert.

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