Vom Bauer zum Handwerker

Battweiler · Auf einem Bauernhof geht die Arbeit niemals aus. Neben der Tagesarbeit im Stall muss vor allem der umfangreiche Maschinenpark instandgehalten werden. Dabei verfügt jeder Bauer über viel handwerkliches Talent.

 Auf einem Bauernhof gibt es immer was zu tun. Wilfried und Steffen Sewohl sind dabei, aus Alublech eine neue Armaturenverkleidung für den Traktor zu schaffen. Foto: cos

Auf einem Bauernhof gibt es immer was zu tun. Wilfried und Steffen Sewohl sind dabei, aus Alublech eine neue Armaturenverkleidung für den Traktor zu schaffen. Foto: cos

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Wer glaubt, dass sich über die Wintermonate selbst der moderne Bauer der Gegenwart auf "die faule Haut" legen kann, irrt sich gewaltig. Auf einem Bauernhof geht die Arbeit niemals aus. Wilfried Sewohl und Sohn Steffen sehen sich oftmals als Mädchen für Alles. Sie nutzen die gegenwärtige arbeitslose Zeit auf den Feldern für das Instandhalten des eigenen umfangreichen Maschinenparks. Die Armaturenverkleidung für ihren älteren Schlepper muss ersetzt werden und dabei zeigen sie viel Gespür für recht diffizile Arbeitsgänge.

Ihren grünen Schlepper mit dem springenden Hirsch hatten die Sewohls für zwei Nächte in ihrem dorfnahen Waldgrundstück abgestellt. Als sie jetzt die Waldarbeit fortsetzen wollten, war das Armaturenbrett aus Kunststoff durch fremde Einwirkung demoliert. Mit Kunststoffkleber und ähnlichen Hilfsmitteln war am bräunlichen Armaturenhalter nichts mehr zu reparieren. Jetzt wird eine Abdeckung Marke Eigenbau kreiert. Aus Alublech, weil das noch für eine Werbung der Milchprodukte aus dem eigenen Stall in der Ecke stand. In jeder Freizeit hämmern, klopfen, sägen und fräsen Wilfried und Steffen Sewohl, denn für solche Arbeiten bleibt in der übrigen Jahreszeit einfach keine Zeit. "Die Wintermonate eignen sich für jedwede Reparaturarbeiten auf dem Gehöft bestens. Das sind in der Regel Grobarbeiten im Stall, aber auch solche, wie wir sie im Augenblick erledigen, für unsere Schlepper und den umfangreichen Maschinenpark." Diesen Sommer beispielsweise wird Wilfried Sewohl wieder seinen alten Mähdrescher auf die Battweilerer Höhe zum Ernten fahren, obwohl dieser schon mehr als drei Jahrzehnte auf dem Buckel hat. In der früheren DDR wurde der rote Erntehelfer produziert und irgendwie "schwören" die Sewohls auf diese Maschine. Natürlich gehe es beim Ernten nicht so schnell wie mit den heutigen hochentwickelten und technisierten Geräten. Doch der rote Mähdrescher mit dem fetten schwarzen Aufdruck "Fortschritt", tut noch heute seine Dienste. Vor allem deshalb, weil manche Reparatur in Eigenleistung und mit dem eigenen technischen Verständnis ausgeführt werden kann.

Doch zurück zur Armaturenverkleidung, die unter den kundigen Händen von Wilfried und Steffen Sewohl immer mehr Form annimmt. . .

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