Vogelklo auf Abruf

Zweibrücken. Bauabschnitte sind eine schöne Sache. Sie teilen große Bauvorhaben in übersichtliche Häppchen. Sie bringen Ordnung und Übersicht, nicht zuletzt in finanzieller Hinsicht. Im Fall des Zweibrücker Bahnhofes haben sie einen weiteren unbeabsichtigten Nutznießer: die Tauben. Denn die Tauben-Abwehrvorrichtungen kommen erst zum Schluss dran

Zweibrücken. Bauabschnitte sind eine schöne Sache. Sie teilen große Bauvorhaben in übersichtliche Häppchen. Sie bringen Ordnung und Übersicht, nicht zuletzt in finanzieller Hinsicht. Im Fall des Zweibrücker Bahnhofes haben sie einen weiteren unbeabsichtigten Nutznießer: die Tauben. Denn die Tauben-Abwehrvorrichtungen kommen erst zum Schluss dran. Die Folge ist ein ständiger Taubenkot-Teppich insbesondere auf Gleis 1 und am Anfang der Unterführung. Eine schlechte Visitenkarte für die Stadt. Und ein Hindernislauf für jeden, der die Unterführung benutzen muss. Ein Fall für die Deutsche Bahn AG, sollte man meinen. Aber man meint falsch. Denn bei der Bahn erklärt man sich für nicht zuständig. Die Maßnahmen gegen Tauben und ihre Hinterlassenschaften seien "eine Aufgabe, die bei der Modernisierung des Bahnhofs die Stadt zu leisten hat", sagt ein Bahn-Sprecher auf Merkur-Anfrage. Die Stadt habe zugesagt, "dass dieses Jahr noch was kommt". Das wird sie auch, versichert der zuständige Beigeordnete Kurt Dettweiler (Foto: pm). Bis Ende Juli soll den Tauben mit speziellen Netzen und Tauben-Abschreck-Stacheln der Aufenthalt auf dem Bahnhofsgelände gründlich verleidet werden. Diese Maßnahme bildet den krönenden Abschluss der bereits im Jahr 2001 begonnenen alles in allem millionenschweren Sanierungsarbeiten am Bahnhof. Kostenpunkt laut Dettweiler: 15 bis 20 000 Euro. Zuvor müssten noch die Bahnhofslautsprecher montiert werden. Den Vorwurf, das habe alles früher passieren können, weist Dettweiler zurück: "Da muss man immer eins nach dem anderen machen."Bis die Taubenabwehr an der Reihe ist, müssen die Bahnnutzer mit dem Dreck leben. Und der wird, auch, wenn man es angesichts der ständigen Verschmutzung nicht für möglich hält, regelmäßig entfernt, sagt Dettweiler. Im Auftrag der Stadt. Und bleibt bis auf weiteres ein Schauplatz im Kampf der Stadtverwaltung gegen die Tauben und ihre Hinterlassenschaften. Der, erregt sich Dettweiler, koste "ein Schweinegeld". "Es ist schrecklich." Allein für die jährliche Reinigung der Beleuchtung in der Fußgängerzone müsse man einige tausend Euro ausgeben. Taubenabwehr? Keine Chance. "Die Leute sollten sich Gedanken machen, ob sie die Tauben in der Stadt wirklich füttern müssen", sagt Dettweiler.

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