Viele Häuser in schlechtem Zustand

Contwig · „Über vierzig Prozent der Gebäude im Sanierungsgebiet befinden sich nach unserer Analyse in schlechtem bis sehr schlechtem Zustand“, erklärte Städteplaner Michael Heger gestern Abend bei einer Bürgerversammlung im Ort.

 Städteplaner Heger sieht großen Sanierungsbedarf bei zahlreichen Häusern in Contwig. Foto: tja

Städteplaner Heger sieht großen Sanierungsbedarf bei zahlreichen Häusern in Contwig. Foto: tja

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"Wir haben hier die Möglichkeit, unseren Ortskern sehr günstig zu modernisieren", erklärt Karl-Heinz Bärmann, Bürgermeister von Contwig . Bei einer Bürgerversammlung informierte Bärmann gestern Abend gemeinsam mit dem Planungsbüro werk-plan über das Städteförderungsprojekt "Stadtumbau." Ende 2014 wurde Contwig durch die Landesregierung in das Programm aufgenommen. "Nachdem uns durch die Flugplatzschließung ein wichtiger Wirtschaftsfaktor entzogen wurde, soll das Förderprogramm nun zur Weiterentwicklung des Dorfes beitragen", sagt Bärmann. Als Sanierungsgebiet wurde der Ortskern Contwig ausgewiesen. Das Gebiet führt großflächig von der Hauptstraße mit ihren südlichen Nebenstraßen sowie der Oberauerbacherstraße bis hin zur Schottenbachstraße und im Osten bis zum Bahnhof Contwig . Dabei unterstützt das Programm nicht nur Modernisierungsmaßnahmen der Gemeinde, sondern auch die privater Bauherren . "Über vierzig Prozent der Gebäude im Sanierungsgebiet befinden sich nach unserer Analyse in schlechtem bis sehr schlechtem Zustand", erklärt Städteplaner Michael Heger von werk-plan, "Nochmal über vierzig Prozent der Häuser sind in mittlerem Zustand." Auch Gestaltungsmängel wie Fließenverkleidungen an Häusern oder Glasbausteine führte der Städteplaner als ein häufiges Problem an.

In dieser ersten Bestandsaufnahme durch das Planungsbüro wurde außerdem die Versorgung im Ortskern sowie die vorhandenen Grün- und Freiflächen im öffentlichen Raum berücksichtigt. Als Schwerpunktbereiche des Projekts kristallisierten sich hierbei neben der großen Anzahl von privaten Maßnahmen die Sanierung der Nebenstraßen südlich der Hauptstraße sowie die gestalterische Aufwertung der Bahnhofstraße bis hin zum "alten Waschplatz" heraus. Mitte nächsten Jahres möchte das Planungsbüro konkrete Pläne zur Verbesserung und Umgestaltung vorlegen. Dabei sollen auch die Ergebnisse eines Fragebogens, der an alle Anlieger versandt wurde, bedacht werden. Zehn bis fünfzehn Jahre laufe dann im Schnitt das Förderungsprogramm. "Alle angesetzten Maßnahmen müssen dabei natürlich im Rahmen des Haushalts der Gemeinde Contwig liegen. Im Schnitt kommt das Land für zwei Drittel der Kosten auf und die Gemeinde trägt den Rest", weiß Heger.

Private Bauherren haben die Möglichkeit, bis zu 40 Prozent der Kosten erstattet zu bekommen, sofern es sich bei den Maßnahmen um "durchgreifende Sanierungsmaßnahmen und Instandsetzungen handelt." "Wer nur die Fassade neu anstreicht, erhält keine Förderung", erklärt Heger. Darüber hinaus können bis zu hundert Prozent der Baukosten von der Steuer abgesetzt werden. Entscheidend für jegliche Art von Förderung sei aber, dass die Maßnahmen vor Baubeginn von der Gemeinde schriftlich abgesegnet werden.

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