"Viele falsche Freunde verloren und viele echte dazugewonnen"

Zweibrücken. Ab dem Wintersemester lehrt Helmut Reichling wieder als Professor für Mittelstandsökonomie an der Fachhochschule auf dem Zweibrücker Kreuzberg - er war für die acht Jahre seiner OB-Amtszeit dort beurlaubt. Das Zweibrücker Rathaus verlässt er trotz aller Turbulenzen in seiner Amtszeit ohne Groll: "Das war eine interessante Zeit

Zweibrücken. Ab dem Wintersemester lehrt Helmut Reichling wieder als Professor für Mittelstandsökonomie an der Fachhochschule auf dem Zweibrücker Kreuzberg - er war für die acht Jahre seiner OB-Amtszeit dort beurlaubt. Das Zweibrücker Rathaus verlässt er trotz aller Turbulenzen in seiner Amtszeit ohne Groll: "Das war eine interessante Zeit. Und meine Fantasie hatte ausgereicht, mir vorzustellen, dass das schwierig wird. Aber so schlimm war es gar nicht."Mitnehmen aus dem Amt werde er "die vielen Kontakte mit Menschen, die man als Hochschullehrer so nicht hat". Viel gelernt habe er auch durch regelmäßige Gespräche in Ministerien in Mainz. Auch menschlich habe er dazugelernt als OB: "Ich habe viele falsche Freunde verloren und viele ehrliche dazugewonnen." Erst lernen habe er aber müssen, "dass vieles, was an politischen Angriffen kommt, gar nicht persönlich gemeint ist".

Zwei Momente seiner Amtszeit seien besonders bewegend gewesen, erinnert sich Reichling. Zum einen die Rückkehr des größten Zweibrücker Afghanistan-Kontingents 2011 ohne gefallene Kameraden aus der Niederauerbach-Kaserne, "nachdem ich bei der Verabschiedung die Angst der Angehörigen gespürt hatte". Zum anderen ein Moment beim Zweibrücken-Besuch des damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler 2007, "als wir im Schloss waren, ich ihm gesagt habe ,jetzt zeige ich Ihnen das wertvollste, was Zweibrücken zu bieten hat', die Tür geöffnet habe - und der ganze Platz war voller Menschen, die ihm zugejubelt haben". lf

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