Millionen-Investitionen in der Verbandsgemeinde Viel Geld für die Wasserversorgung

Contwig · Der Werkausschuss der Verbandsgemeindewerke Zweibrücken-Land empfiehlt dem Rat, Millionen-Investitionen zuzustimmen.

 Verbandsgemeinde-Bürgermeister Jürgen Gundacker

Verbandsgemeinde-Bürgermeister Jürgen Gundacker

Foto: Marco Wille

„Das ist ein ambitioniertes Programm“, wertete Verbandsbürgermeister Jürgen Gundacker (SPD) die Investitionen bei die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung in der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land in den nächsten beiden Jahren. Der Ausschuss der Verbandsgemeindewerke Zweibrücken-Land empfiehlt dem Verbandsgemeinderat, dem Wirtschaftsplan zuzustimmen.

Nach Auffassung Gundackers hätten die in zahlreichen Gemeinden eingeführten wiederkehrenden Beiträge beim Straßenausbau die Investitionsmaßnahmen ausgelöst. „Nach Einführung der wiederkehrenden Beiträge machen die Leute Druck, Straßen auszubauen“, sagte Werkleiter Eckart Schwarz.

Die Kosten für die Wasserversorgung für 2018 auf rund 2,5 Millionen und für 2019 auf rund 1,4 Millionen Euro geschätzt. Bei der Abwasserversorgung 2018 beläuft sich die Schätzung auf 3,2 Millionen Euro im kommenden Jahr und 1,8 Millionen Euro im Jahr 2019. „Wir gehen davon aus, dass nicht alle Maßnahmen umgesetzt werden. Deshalb haben wir im Wirtschaftsplan nur 70 Prozent der Schätzkosten eingestellt“, erklärte Gundacker in der Ausschusssitzung. Beim Wasser 1,6 Millionen Euro in 2018 beziehungsweise 863 000 Euro in 2019. Beim Abwasser 2,6 Millionen Euro 2018 und eine Millionen 2019.

„Das ist eine große Aufgabe“, sagte Gundacker, „finanziell und personell.“ Wobei bei dem Programm der Grundsatz gelte, dass die Gebühren stabil bleiben sollen. Deshalb werde bei jedem Straßenausbau geprüft, welche Maßnahme beim Wasser und Abwasser notwendig ist.

Schwarz erwähnte, dass die Preise derzeit „bedenklich hoch sind. Die Baufirmen sind im Moment gut ausgelastet.“ Im Landkreis hätten einige Werke die Ausschreibungen deshalb schon aufgehoben. Er empfahl den Ortsgemeinden zu überlegen, ob sie sich mit der Ausschreibung Zeit lassen könnten.

Klaus Martin Weber (CDU) sah das Problem, dass die Verbandsgemeinde an „der Kostenschraube“ drehen müsse, oder in einen Investitionsstau geraten würde. Die Verbandsgemeinde müsse zusammen mit den Ortsgemeinden einen „Mittelweg“ finden, sagte Bernd Forsch (SPD). „Jede Maßnahme muss dabei individuell geprüft werden“, meinte Doris Schindler (SPD).

Im Jahr 2015 wurde bei der Wasserversorgung ein Verlust von 81 000 Euro festgestellt, der mit Gewinnen aus den Vorjahren ausgeglichen werden kann. Wirtschaftsprüfer Markus Grötecke führte den Verlust auf Pensionsrückstellungen zurück. Er erwähnte bei seinem Bericht den Wasserverlust von 83 000 Kubikmeter: „Das liegt im Rahmen der ländlichen Kommunen.“ Trotz der anstehenden Investitionen sah der Wirtschaftsprüfer keine Notwendigkeit, derzeit die Gebühren zu erhöhen.

Beim Abwasser wird der Verlust von 750 000 Euro im Jahr 2015 ebenfalls mit den Gewinnen der Vorjahre ausgeglichen. Beim Abwasser wurden zu Beginn dieses Jahres die Gebühren erhöht (wir berichteten). Der Ausschuss empfahl dem Verbandsgemeinderat, den Bürgermeister, die Beigeordneten und die Werkleitung zu entlasten.

Der Werkausschuss vergab die Asphaltarbeiten auf dem Bauhof in Höhe von rund 32 000 Euro an die Firma Theisinger & Probst. Der Auftrag zum Austausch Steuerung beim Abwasserhebewerk Kleinbundenbach in Höhe von 12 000 Euro wurde der Firma Sohn aus Kleinbundenbach übertragen.

In Dellfeld kam es 2016 zwischen der Hauptstraße und der Vordergasse zu einem Wasserrohrbruch. Wegen der Topographie und der nahen Bahnlinie konnte keine Reparatur durchgeführt werden. Mit dem Ingenieurbüro Klages wurde nach Möglichkeiten gesucht, wie die Bahnlinie und der Aschbach unterquert werden können. Die Kosten für die Maßnahme steigen von rund 50 000 Euro auf 72 000 Euro. Der Ausschuss stimmte der Auftragserhöhung für das Ingenieurbüro in Höhe von rund 6000 Euro zu. Auch bei der Regenwasserbehandlung in Wiesbach wurden die Ingenieurleistungen für das Büro Schwarz aus Saarbrücken erhöht. Von 47 000 Euro auf 84 000 Euro. Schwarz erläuterte im Ausschuss die problematische Situation.

Der Werkleiter teilte mit, dass die Werke das neue Bürogebäude in Contwig Mitte/Ende Januar beziehen werden. Die Gesamtkosten von rund 552 000 Euro liegen 6000 Euro über den geschätzten Kosten. Weiter informierte Schwarz über den drei Jahre laufenden Vertrag mit der ASDLU über die Klärschlammverwertung. „Damit haben wir Zeit gewonnen“, sagte Gundacker.

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