Kita Reifenberg Irritationen wegen Unterschriftenaktion

Reifenberg · Der Elternausschuss der Kita Reifenberg wollte damit die Wichtigkeit der Einrichtung unterstreichen.

 Der Grundsatzbeschluss zur Erweiterung des Kindergartens „Apfelbäumchen“ in Reifenberg (Bild) steht weiterhin und wurde in der letzten Sitzung nochmals bekräftigt. Allein der Umfang wird in naher Zukunft präzisiert.

Der Grundsatzbeschluss zur Erweiterung des Kindergartens „Apfelbäumchen“ in Reifenberg (Bild) steht weiterhin und wurde in der letzten Sitzung nochmals bekräftigt. Allein der Umfang wird in naher Zukunft präzisiert.

Foto: Norbert Schwarz

Das Bistum Speyer als  Mitfinanziererin der Personalkosten des Kindergartens Reifenberg wird weiterhin nur den Personalkostenanteil für 25 Kinder übernehmen. Dennoch rütteln Ortsbürgermeister Pirmin Zimmer und die Ratsmitglieder derzeit nicht an der Trägerschaft. Diese soll bei der katholischen Großpfarrei „Heiliger Bruder Konrad“ bleiben. Für den Kindergarten als Einrichtung haben sich 301 Bürger des Ortes stark gemacht. Die Vertreterinnen Sara Becker und Theresa Oscario überreichten diese Unterschriften im großen Saal des Schützenhauses, der erneuten Tagungsstätte, zum Sitzungsbeginn Ortsbürgermeister Pirmin Zimmer.

Dieser sah darin ein ausdrucksstarkes Zeichen der Verbundenheit mit dieser segensreichen Einrichtung. „Ich bin dankbar und stolz darauf, wie sehr sich die Eltern  unserer Kindergartenkinder für die Zukunftsplanungen beim Kindergarten einsetzen. Ich bin mehr als positiv überrascht,  wie viele Bürger sich Gedanken über die Kita und Zukunft machen und die Maßnahmen, die schon im Vorfeld angekündigt waren unterstützen möchten. Das ist eine breite Basis.“

Detaillierte Hintergründe dafür, warum sich Vertreterinnen und Vertreter des Kindergarten-Elternausschusses aufmachten, um diese Befragung zu initiieren, bei der es im Kern um die Erweiterung und Sanierung der bestehenden Einrichtung ging, hatte der Ortsbürgermeister zuvor bereits mehrfach angesprochen. Die schlechte Hallenakustik, so der Ortsbürgermeister, könne in der letzten Sitzung beigetragen haben, dass diese Informationen nicht vollständig beim Publikum angekommen waren. Die ergänzende Informationsarbeit des Elternausschusses (301 Unterschriften für die nicht billige Erweiterung) erachtete Pirmin Zimmer jedenfalls als gut. Auf keinen Fall sah der Ortsbürgermeister Zimmer in der Aktion eine Handlung, mit welcher der Ortsgemeinde als Verantwortlicher für die Einrichtung in den Rücken gefallen werde. Pirmin Zimmer dazu ergänzend: „Vielleicht sind Beschlüsse, Absichten und Ziele im bisherigen Meinungsbild nicht für alle so herüber klar herübergekommen, um jegliche Skepsis beim Elternausschuss dahin zu beseitigen, dass sich die Ratsmitglieder einschließlich Ortsbürgermeister hinsichtlich der Sanierung und Erweiterung des Kindergartens bewusst sind. Vom Grundsatz her finde ich deshalb die Unterschriftenaktion sehr gut.“

Zweifel an der Notwendigkeit der Unterschriftenaktion erhob beispielsweise das Ratsmitglied Annette Mutter: „Wir haben im Dezember im Rat beschlossen, dass wir den Anbau beim Kindergarten wollen, keiner war dagegen.“ Markus Hüther fand, dass in der März-Sitzung doch bei dem einen oder anderen Ratsmitglied schon etwas „Bauchweh“ bei der Zustimmung zum Projekt Kindergarten dabei gewesen sei; er selbst nehme sich davon nicht aus. Pirmin Zimmer räumte in der Sache noch viel Diskussionsbedarf ein.

Für die Kindergartenleiterin Tanja Becker stehen die Weichen ganz klar auf Erweiterung. Derzeit können keine Kinder unter zwei Jahren aufgenommen werden. Acht Kinder in diesem Alter würden beispielsweise in der benachbarten Einrichtung Maßweiler Aufnahme finden. Weitere in Thaleischweiler-Fröschen und Rieschweiler-Mühlbach. Sechs Plätze würden durch Schulabgänger im Herbst frei. Auf der Warteliste stünden allerdings jetzt schon sieben bis acht Kinder. Tanja Becker ist sicher, dass auch mit dem neuen Gesetz im Juli die 5 Ausbauplätze weiterhin dringend notwendig sind. Dem erneuten Grundsatzbeschluss zur Sanierung und Erweiterung der Einrichtung stimmten alle Ratsmitglieder zu.

Was die räumliche Erweiterung des Kindergartens „Apfelbäumchen“ angeht, finden in den nächsten Wochen Abstimmungsgespräche zwischen Ortsgemeinde, Kirche, Landes- und Kreisjugendamt statt. Dabei soll ermittelt werden, mit welchen Zahlen in naher Zukunft zu rechnen sein wird. Auch das Ausweisen ein Baugebietes mit weiterhin 15 Bauplätzen für jungen Familien spielt  dabei eine Rolle. 

Das klare Bekenntnis zur katholischen Kirche als Trägerin der Einrichtung ergab sich aus dem Umstand, dass das Bistum Speyer weiterhin die Kosten für die fünf Ausweichplätze oder noch mehr nicht übernehmen wird. Zum Personalkostenanteil des Landkreises steuert die Ortsgemeinde Reifenberg 12,5 Prozent bei. Unabhängig von den Kosten, die sie zusätzlich für die Ausweichplätze übernehmen muss. Trotzdem sprachen sich die Ratsmitglieder quer durch die Bank dafür aus, dass es bei der bisherigen Regelung bleiben sollte. Annette Mutter erinnerte daran, dass die bessere Fortbildung der Erzieherinnen mit der Kirche als Anstellungskörperschaft unbestritten sei.

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