Uneinigkeit und neue Vorgaben

Zweibrücken/Pirmasens. Ein Jahr ist vergangen, seit die Imagekampagne "Standortinitiative Südwestpfalz" mit großem Bahnhof im Pirmasenser Dynamikum aus der Taufe gehoben wurde

 Ein Imageplakat für die Standortinitiative Südwestpfalz. Foto: pm

Ein Imageplakat für die Standortinitiative Südwestpfalz. Foto: pm

Zweibrücken/Pirmasens. Ein Jahr ist vergangen, seit die Imagekampagne "Standortinitiative Südwestpfalz" mit großem Bahnhof im Pirmasenser Dynamikum aus der Taufe gehoben wurde. Die Stärken der Region in den Köpfen ihrer Bürger verankern, das Bild der Südwestpfalz aufwerten und sie als Zukunftsregion für den Betrachter außerhalb darstellen, mit diesen Zielen war die Standortinitiative gestartet.Ein Jahr danach ist von ihr weder etwas zu sehen noch zu hören. Hinter den Kulissen jedoch brodelt es. In der jüngsten Zusammenkunft von Aufsichtsrat und Gesellschaftern der Wirtschaftsförderungsgesellschaft wurde über die weitere Vorgehensweise diskutiert, und auch zwischen Landrat Hans Jörg Duppré und den beiden Oberbürgermeistern Kurt Pirmann (Zweibrücken) und Bernhard Matheis (Pirmasens) hat es ein Krisengespräch gegeben. Den vollmundigen Ankündigungen, die Südwestpfalz mittels der Standortinitiative als Zukunftsregion zu etablieren, folgten im vergangenen Jahr zunächst auch Taten der beiden beauftragten Büros "Gruppe 3" und "entra". Ein Internetauftritt entstand, eine Plakatkampagne wurde gestartet, Südwestpfalz-Botschafter gekürt und ein Unternehmertag abgehalten. Ein halbes Jahr dauerte der Aktionismus an, dann war Schluss - und seit Januar warten die Bürger in der Region vergeblich auf ein Lebenszeichen der mit einem Jahresetat von 250 000 Euro ausgestatteten Imagekampagne. Mit einer Ausnahme, denn im Februar nahmen die Spitzenpolitiker der Region das Wort "Standortkampagne" wieder einmal in dem Mund, als sie über die Bundesmodellprojekt "Landzukunft" versuchten, zusätzliche Finanzmittel zu besorgen. Umsonst. In den ersten Juni-Tagen haben die Politiker sich nach Merkur-Informationen jetzt wieder mit der Imagekampagne beschäftigt. Sie war nämlich ein Diskussionspunkt in einer Aufsichtsrats- und Gesellschafterversammlung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Südwestpfalz. Angesichts des bislang unglücklichen Verlaufs wurde in dieser Sitzung vereinbart, dass die beiden Agenturen jetzt zügig eine Planung vorlegen sollen, in der die Projekte und Aktivitäten für das laufende Jahr enthalten sind. Allerdings ist diese kein Freibrief mehr, um mit dem zur Verfügung stehenden Etat danach einfach schalten und walten zu können. In der WFG-Versammlung wurde nach Merkur-Informationen entschieden, dass künftig jedes Einzelprojekt noch einmal durch die beteiligten Städte, Landkreise und Verbandsgemeinden abgesegnet werden muss.

Ein Grund für die Untätigkeit der vergangenen Monate lag nach Merkur-Informationen auch in Unstimmigkeiten zwischen dem Landkreis und der Stadt Zweibrücken auf der einen und der Stadt Pirmasens auf der anderen Seite. Der Pirmasenser Oberbürgermeister Bernhard Matheis hätte die Standortinitiative gerne unter das Dach des Pirmasenser Stadtmarketings gebracht, während Zweibrücken und der Landkreis diesen Vorschlag ablehnen und auf die Selbständigkeit der Imagekampagne pochen. Erst ein Spitzengespräch zwischen den beiden Oberbürgermeistern und dem Landrat hat diesen Streit wohl beendet.

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