"Unbekanntes in Angriff nehmen"

Bechhofen. Bürgermeister Kurt Pirmann spannte die Gäste des Neujahrsempfangs der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land ein wenig auf die Folter. Dann sagte er doch etwas zur Zweibrücker Oberbürgermeisterwahl: "Zwei Schwergewichte" kämpften um das Amt. Wobei er bewusst nicht von zwei "politischen Schwergewichten" spreche

 Der Neujahrsempfang der Verbandsgemeinde fand gestern Abend in der Bechhofer Grundschulturnhalle statt. Fotos: Marco Wille

Der Neujahrsempfang der Verbandsgemeinde fand gestern Abend in der Bechhofer Grundschulturnhalle statt. Fotos: Marco Wille

Bechhofen. Bürgermeister Kurt Pirmann spannte die Gäste des Neujahrsempfangs der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land ein wenig auf die Folter. Dann sagte er doch etwas zur Zweibrücker Oberbürgermeisterwahl: "Zwei Schwergewichte" kämpften um das Amt. Wobei er bewusst nicht von zwei "politischen Schwergewichten" spreche. "Sicher" sei: "Zweibrückens Oberbürgermeister wird auch in Zukunft weit mehr als zwei Zentner wiegen." Womit Pirmann für große Heiterkeit und Applaus in der Bechhofer Schulsporthalle sorgte.Unabhängig von den Wahlen forderte Pirmann von den verantwortlichen Politikern "Mut, Unbekanntes in Angriff zu nehmen, Schwieriges zu bewältigen und Rückschläge solidarisch zu verkraften". Das sei bei der vor zwei Jahrzehnten begonnenen Umwandlung militärischer Liegenschaften in eine zivile Nutzung ein Erfolgsgarant gewesen. Neben der Gemeinsamkeit von Stadt und Land. Als Beispiele nannte Pirmann die drei Millionen Besucher der Style Outlets oder die 2500 Arbeitsplätze am Flugplatzgelände.

Darauf müsse man auch in Zukunft setzen. Auch wenn der Bevölkerungsrückgang wenig Gutes verheiße. "Jammern hilft da nicht weiter." Die Region müsse weiter ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Dazu gehöre auch die Ansiedlung am Truppacherhof. Hier sei Eile geboten, denn Neunkirchen habe bekannt gegeben, dass ein Fachmarkt auf der Liste, Decathlon, sich dort ansiedle. Den Kritikern hielt Pirmann entgegen: "So geht es, wenn man so lange darüber redet, ob man eine Mausefalle kaufen soll oder nicht." Denn während in Zweibrücken öffentlich diskutiert worden sei, habe man andernorts in aller Stille agiert.

Auch Zweibrücken und das Umland müssten sich zuerst zum Wohl der eigenen Bürger handeln: Arbeitsplätze schaffen, Kaufkraft stärken und die Attraktivität steigern. Und sich vor allem von anderen nicht vorschreiben lassen, was man zu tun habe. Pirmann schlägt vor, zunächst die unproblematischen Ansiedlungen der Tankstelle und McDonalds zu realisieren und dann den zweiten Teil mit den raumordnerischen Verfahren angehen. Dabei sagte Pirmann Richtung Landesregierung, dass diese erkennen müsse, dass Zweibrücken ein Handelsschwerpunkt sei.

 Kurt Pirmann mahnt bei der Fachmärkte-Ansiedlung zur Eile.

Kurt Pirmann mahnt bei der Fachmärkte-Ansiedlung zur Eile.

Bei der Diskussion um die Ansiedlung warnte Pirmann angesichts des Falls Decathlon davor, zu lange zu taktieren und auf etwas noch Besseres zu warten. "Der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach." Die Märkte sind für Pirmann auch ein Beispiel, dass die Menschen mitreden möchten: 1300 Familien beteiligten sich an der Befragung dazu. Bechhofer Grundschüler umrahmten den Empfang musikalisch.

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