Besser leben im Alter Aktiv auf Trab: Tipps für geistige Fitness im Alter

Die Kraft lässt nach, die Zipperlein werden mehr – das ist im Alter ganz normal. Es lohnt sich, aktiv etwas für die grauen Zellen zu tun.

 Eine gute und ausgewogene Ernährung spielt im Alter eine wichtige Rolle.

Eine gute und ausgewogene Ernährung spielt im Alter eine wichtige Rolle.

Foto: dpa-tmn/Silvia Marks

Wer heute bis ins hohe Alter geistig fit bleiben möchte, muss in Bewegung bleiben – in jeder Hinsicht. „Es geht darum, sich dem Leben mit all seinen Sonnen- und Schattenseiten zuzuwenden„, sagt Christine Sowinski vom Kuratorium Deutsche Altershilfe. Neun Tipps, die grauen Zellen auf Trab zu halten:

Memory oder Schach spielen: Schachspielen fordert die grauen Zellen und macht Spaß. „Man kann es in jedem Alter lernen und gegebenenfalls jemanden zum regelmäßigen Spielen einladen“, sagt Erhard Hackler. Er ist Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Senioren-Liga. Eine Alternative zum Schach ist Memory spielen.

Sport treiben: Sport tut in jedem Alter gut, selbst für lebenslange Fitness-Muffel – vorausgesetzt, der Hausarzt hat keine Einwände. Turn- und Sportvereine vor Ort bieten spezielle Kurse für Senioren. „Körperliche Bewegung sorgt nicht zuletzt dafür, dass das Gehirn gut mit Sauerstoff versorgt wird“, erklärt Sowinski.

Gedächtnistraining: Kreuzworträtsel oder Sudokus reichen noch nicht für ein echtes Gehirntraining. Denn da kommen immer die gleichen Denkmuster zum Einsatz, erklärt Nicola Röhricht von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO).

Besser ist es, ein richtiges Gedächtnistraining zu absolvieren. Entsprechende Kurse bieten etwa Seniorentreffs oder Volkshochschulen an. Dabei wird das Gehirn immer wieder neu und abwechslungsreich gefordert. „Reagiert das Gehirn flexibel, kann es neue Verzweigungen zu den Nervenzellen aufbauen“, so Röhricht.

Tanzen: Sich bei Musik rhythmisch bewegen, dem Partner dabei in die Augen schauen und lächeln – Tanzen tut einfach gut. „Die Bewegungen erfordern Konzentration und eine gute Koordination“, sagt Röhricht. Das wirkt sich positiv auf Kurzzeitgedächtnis und Reaktionstempo aus. Zudem stabilisieren Tänzer ihr Gleichgewicht und senken so ihr Sturzrisiko. Und: „Beim Tanzen sind Senioren unter Gleichgesinnten, die Geselligkeit steigert die Lebensfreude.“

Freunde treffen: „Ein wahrer Jungbrunnen ist es, regelmäßig soziale Kontakte zu pflegen“, sagt Sowinski. Das schützt nicht nur vor Einsamkeit, sondern hält auch fit. Wichtig sind Treffen oder Telefonate mit Familienangehörigen, Freunden und Bekannten oder Nachbarn. Auch neue Kontakte sind möglich und wichtig – etwa über ein Ehrenamt oder über den Besuch eines Seniorentreffs.

Täglich einkaufen gehen: Wer als Senior täglich im Supermarkt unterwegs ist, hält sich fit – körperlich wie geistig. „Zur Bewegung kommt hinzu, dass man sich im Geschäft orientiert und beispielsweise Preise vergleicht“, so Sowinski. Ein weiterer positiver Effekt: „Man trifft Nachbarn oder Bekannte.“

Offen für Neues sein: Ein aktiv gestalteter Alltag sorgt für geistige Fitness. Das klappt sogar noch besser, wenn Senioren dabei immer offen für Neues sind. Der Enkel will einem zeigen, wie man mit dem Smartphone ein Video aufnimmt? Nur zu – man lernt etwas hinzu und hat auch noch Spaß dabei. Positiv für die geistige Fitness ist es auch, sich um andere zu kümmern. Denn wer das macht, muss planen, organisieren und sich zuwenden.

Gute Ernährung: Eine Orientierung für einen ausgewogenen Essenplan bieten die zehn Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Sie empfehlen abwechslungsreiche, vorwiegend pflanzliche Kost mit viel Obst und Vollkornprodukten. Auf den Speiseplan gehören täglich Milch und Milchprodukte, einmal wöchentlich Fisch und maximal zwei Portionen Fleisch pro Woche. Pflanzliche Fette wie Raps- und Olivenöl sind tierischen Fetten vorzuziehen.

Erinnerungen aufschreiben: Wer seine Memoiren festhält, muss sich erinnern und die Ergebnisse dann auch in Worte fassen. Das hält geistig fit und die Enkel werden es einem danken. dpa

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