DRK-Bereitschaft Contwig Ehrenamtliche Retter für Tiere in Not

Contwig · Die DRK-Bereitschaft Contwig betreibt in Zusammenarbeit mit dem tierärztlichen Bereitschaftsdienst der Region ein neues Spezial-Einsatzfahrzeug zur Tierrettung. Die Maßnahme hat sich schon bewährt.

 Die Tiermedizinische Fachangestellte Anna-Lena von Rohden mit Notfalltasche und Deutscher Dogge. Die DRK-Bereitschaft Contwig konnte bereits 31 Einsätze verbuchen. Zahlreichen Tieren konnte in kürzester Zeit geholfen werden.

Die Tiermedizinische Fachangestellte Anna-Lena von Rohden mit Notfalltasche und Deutscher Dogge. Die DRK-Bereitschaft Contwig konnte bereits 31 Einsätze verbuchen. Zahlreichen Tieren konnte in kürzester Zeit geholfen werden.

Foto: DRK-Bereitschaft Contwig

Für verletzte oder erkrankte Tiere gibt es neue Hoffnung: Die DRK-Bereitschaft Contwig hat seit dem 1. März dieses Jahres ein neues Spezial-Einsatzfahrzeug zur Tierrettung angeschafft. In dem klimatisierten und mit Boxen ausgestatteten Sonderfahrzeug finden zahlreiche gerettete Tiere Platz. „Im März ist ein neues Gesetz in Kraft getreten. Tierärzte müssen jetzt einen Bereitschaftsdienst anbieten“, sagt Kai Harstick, Vorsitzender des DRK Contwig. Mit der Anschaffung des Fahrzeuges hat das Rote Kreuz seine Hilfe angeboten.

Schon jetzt zeigt sich, dass dies eine gute Idee war, denn die DRK-Bereitschaft konnte bereits 31 Einsätze verbuchen. Zahlreichen Tieren konnte in kürzester Zeit geholfen werden. „Für uns als Rettungsdienst war es Alltag, dass wir in der Wohnung eines Notfall-Patienten manchmal auch ein Tier vorfanden, um dessen Unterbringung wir uns kümmern mussten“, informiert Harstick, „es gab kürzlich auch den Fall, dass ein Hund aus einem völlig überhitzten Auto befreit werden musste.“

Der DRK-Vorsitzende hätte nie gedacht, dass dieses Fahrzeug so gut angenommen würde. Zum Teil musste das Rote Kreuz schon Anfragen ablehnen, weil das Notrettungs-Auto bereits zu einem anderen Einsatz unterwegs war. Unter Tel. (0 63 32) 56 88 60 ist die Tier-Notrettung erreichbar.

„Niemand soll sich scheuen anzurufen“, so Harstick, „das ist keine Notrufnummer, sondern die Telefonnummer des Contwiger DRK-Büros. Die verständigen dann die zuständigen Tier-Notretter. Das sind in der Regel Helfer, die vom Fach sind – Tierpfleger, Mitglieder der Rettungshundestaffel oder Hundeführer.“

Das ist von Vorteil, wenn verletzte Tiere eingefangen werden müssen. Die Tierretter hatten vor kurzem den Fall, dass ein Reh überfahren wurde und das dazugehörige Rehkitz im Graben kauerte. Auch einen Einsatz mit einem der im Pfälzer Wald wieder vorkommenden Luchse gab es schon.

Ausgerüstet ist das Tierrettungs-Fahrzeug mit fest eingebauten Boxen für die Unterbringung von kleinen und großen Tieren. Desinfektionsmittel, Schutzkleidung und -handschuhe gehören ebenfalls dazu. Kai Harstick möchte betonen, dass alle Tier-Notretter des Roten Kreuzes eng mit den zuständigen Tierrettungsorganisationen und mit den Jägern zusammenarbeiten. Schließlich gehe es um das Wohl des Tieres, das immer im Vordergrund stehe.

Manchmal werden die Retter aber auch zu traurigen Einsätzen gerufen. So zum Beispiel zu einem Rehkitz, dass durch eine Mähmaschine so schwer verletzt wurde, dass es erlöst werden musste. Auch Vögel haben schon von der Tierrettung profitiert. Kürzlich verfing sich ein Vogeljunges bei seinem ersten Ausflug in einer Schnur und musste aus seiner misslichen Lage leicht verletzt befreit werden. Es wurde dem Verein Wildvogelhilfe Zweibrücken übergeben.

Die Retter halfen auch einer ganzen Vogelfamilie. Sie hatte den Verkehr auf der viel befahrenen L 477 bei Contwig zeitweise blockiert. Dadurch kam es zu gefährlichen Bremsmanövern der Autofahrer. Eine Entenmutter mit ihren sieben Küken hatte die Fahrbahn überquert und saß dann im Acker fest. Da das nächste Gewässer weit entfernt liegt, war es unklar, wie der Familienausflug zu dieser gefährlichen Schnellstraße führen konnte. Die Vögel konnten aber eingefangen werden, um Schlimmeres zu verhindern. Die Küken wurden unverletzt am Schwarzbach ausgesetzt, wo viele Spaziergänger sich über die erfolgreiche Rettung freuten.

Sehr angetan zeigen sich die Helferinnen und Helfer über die gute Unterstützung von Auffangstationen, Tierärzten, Feuerwehr, Polizei, Ordnungsbehörde wie auch der Tierrettung Saarland und zahlreichen Helferinnen und Helfern der Wildvogelhilfe und anderer Einrichtungen. Auch Jäger stehen dem Team beratend zur Seite. „Wir sehen uns als Vermittler“, informiert Kai Harstick, „wir haben einen guten Draht zu über 100 Fachleuten. Bei uns bleibt kein Tier länger als 24 Stunden, spätestens dann wird es in kompetente Hände übergeben.“

 Auch dieses Rehkitz gehört zu den geretteten Tieren.

Auch dieses Rehkitz gehört zu den geretteten Tieren.

Foto: DRK-Bereitschaft Contwig

Tierrettung des DRK Contwig: Telefon (0 63 32) 56 88 60.

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