Pilotprojekt Testfeld für den Wald der Zukunft

Kleinsteinhausen · Bei Kleinsteinhausen wird derzeit erprobt, welche Gehölzmischung mit dem Klimawandel zurecht kommt.

 Zukunftsprojekt Wald, vor Ort von links: Ortsbürgermeisterin Martina Wagner, Bern Fischer (Daniel Theysohn-Stiftung), Gerhard Andreas (Vorstandsvorsitzender), Ortsbeigeordneter Hermann Hüther, Raphael Philipp von der Unteren Naturschutzbehörde bei der Kreisverwaltung Südwestpfalz, Theodor Ringeisen (Leiter des Forstamtes Westrich) und Maria Jäger (Revierförsterin).

Zukunftsprojekt Wald, vor Ort von links: Ortsbürgermeisterin Martina Wagner, Bern Fischer (Daniel Theysohn-Stiftung), Gerhard Andreas (Vorstandsvorsitzender), Ortsbeigeordneter Hermann Hüther, Raphael Philipp von der Unteren Naturschutzbehörde bei der Kreisverwaltung Südwestpfalz, Theodor Ringeisen (Leiter des Forstamtes Westrich) und Maria Jäger (Revierförsterin).

Foto: Norbert Schwarz

Zukunftswald heißt das Pilotprojekt, das jetzt in Kleinsteinhausen gestartet wird und bei einem Pressetermin der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Auf einer Hangfläche von drei Hektar werden im Endstadium Baumarten wachsen, die nach Einschätzung der Forstexperten wärme- und trockentolerant  sind. Die Wiederaufforstung fördert die Daniel-Theysohn-Stiftung mit 30 000 Euro. Von der Uni Trier kommt der wissenschaftliche Beistand. Sie wird das Pilotprojekt begleiten.

In der Kleinsteinhauser Waldfläche oberhalb der Kläranlage zwischen Walshausen und Kleinsteinhausen gelegen, hatte der Borkenkäfer ganze Arbeit verrichtet. Im drei Hektar großen Fichtenbestand bescherte die Trockenheit dem Schädling einen reichen Gabentisch. Das eingeschlagene Fichtenstammholz liegt noch am Talweg zwischen den beiden Ortschaften zum Abtransport. Ein herber Verlust für die Gemeinde, denn der Wald hätte noch einige Jahre stehen können, würde man nicht auch hierzulande immer deutlicher den Klimawandel spüren. Der Kahlhieb auf der vom Borkenkäfer befallenen Fläche war unumgänglich, doch neben dieser Hiobsbotschaft hatten die verantwortliche Revierförsterin Maria Jäger und der Leiter des Forstamtes Westrich, Theodor Ringeisen,  für die Kleinsteinhauser Ortsbürgermeisterin Martina Wagner und deren klamme Haushaltskasse eine gute Nachricht. Nach vielen Vorgesprächen konnten die Forstverantwortlichen die Nachricht übermitteln, dass die Daniel-Theysohn-Stiftung die Aufforstungsarbeiten als Pilotprojekt mit einem fünfstelligen Zuschussbetrag fördert. Denn Erkenntnisse aus dem, was hier wieder an Bäumen groß werden soll, könnten ebenso andernorts beim Bewältigen der Umweltprobleme durch die Klimaveränderungen helfen. Der wissenschaftliche Beitrag der Uni Trier kam als Sahnehäubchen noch hinzu.  Ortsbürgermeisterin Martin Wagner schätzte sich verständlicherweise beim Ortstermin überglücklich, dass Theodor Ringeisen erfolgreiche die Weichenstellung für dieses Pilotprojekt vornehmen konnte. Im gleichen Atemzug dankte Wagner dem Vorstandsvorsitzenden der Daniel-Theysohn-Stiftung Gerhard Andreas für den möglicherweise richtungsweisenden Beitrag in Sachen Klimabewältigung.

Theodor Ringeisen beleuchtete die ersten Schritte der Umsetzungsphase, die nunmehr angelaufen ist. Derzeit laufen die Pflanzarbeiten für Elsbeere, Esskastanie, Feldahorn, Mehlbeere, Robinie, Roteiche, Traubeneiche, Winterlinde und Flatterulme. Als Einzelbäume gebe es bereits im Baumbestand solche Vertreter, für die Flatterulme allerdings gelte das nicht. Von der Niederschlagssumme seien alle Bäume geeignet, doch über die Niederschlagsverteilung, wenn also im Sommer wochenlang Regen ausbleibt, darüber wissen wir nichts.“ Deshalb der jetzige Vergleichsanbau in 20 Meter breiten Versuchsfelder. Um die Versuchspflanzungen herum wird es eine Pflanzstreifen mit Kornelkirsche, Schwarz- und Weißdorn und Pfaffenhütchen geben. 5000 Bäume werden derzeit von einer Baumschule insgesamt gepflanzt.

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