Tarantula auf den Pelz gerückt

Zweibrücken. Stefan Bauer hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Der Augsburger ist Tierpfleger mit einer eher seltenen Spezialisierung: Sein Steckenpferd sind Reptilien, Schlangen, Krokodile, Insekten und Spinnen. "Mein erstes eigenes Tier war eine große Vogelspinne", erinnert sich Bauer. Die Vorliebe dafür bekam der Bayer schon in die Wiege gelegt

Zweibrücken. Stefan Bauer hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Der Augsburger ist Tierpfleger mit einer eher seltenen Spezialisierung: Sein Steckenpferd sind Reptilien, Schlangen, Krokodile, Insekten und Spinnen. "Mein erstes eigenes Tier war eine große Vogelspinne", erinnert sich Bauer. Die Vorliebe dafür bekam der Bayer schon in die Wiege gelegt. Bereits seine Urgroßeltern betrieben in München einen privaten Zoo und Reptilienpark. Diesen hat der 28-Jährige in vierter Generation übernommen. Neben Reptilien, Krokodilen, Waranen, Schlangen und Schnecken leben dort allein über 1000 Spinnen und Insekten. Gut 600 davon präsentiert Bauer am kommenden Sonntag in seiner großen Tarantula-Ausstellung in der Zweibrücker Festhalle."Gerade die Riesenspinnen sind wunderschön und so lieb", schwärmt Bauer. Er kennt die Tiere seit ihrer Geburt, denn seinen Nachwuchs züchtet der Tierpfleger selbst. Schon lange habe er keine Tiere mehr aus ihrer Heimat in den Tropen, Afrika, Thailand, Sumatra, Peru oder Australien importiert. Bei der geringen Lebensdauer der Vogelspinnen von nur zwölf bis 16 Monaten besteht reger Bedarf an Jungtieren. "Das regelt die Natur ganz von selbst, da brauchen wir nicht groß einzugreifen", freut sich Bauer. Probleme mit Krankheiten oder Parasiten wie in den Heimatländern gebe es dabei nicht.

Um seine Schutzbefohlenen nicht zu sehr zu stressen, veranstaltet der Tierliebhaber nur alle vier bis fünf Monate eine Messe. Andererseits ist ihm enorm wichtig, seinen Mitmenschen zu zeigen, "was für wunderschöne und absolut friedfertige Tiere die Vogelspinnen sind". So versteht er seine Ausstellungen als eine Art Biologieunterricht, um zu vermitteln, wie wichtig gerade Spinnen als Insektenvernichter für unsere Welt sind. "Wir bieten kompetente Führungen an und beantworten gerne alle Fragen", verspricht der Fachmann, der nur mit geschultem Personal arbeitet. Ausgestellt werden die größten und schönsten Vogelspinnen der Welt in artgerechten Terrarien. Diese sind verschlossen, beleuchtet und von allen Seiten gut einzusehen. Wer möchte, kann sogar auf Tuchfühlung mit verschiedenen Tieren gehen, um ihre Faszination zu erleben oder mutig beim Foto-shooting seine Vorbehalte abzubauen. Bauer bedauert die Abneigung und Furcht, die viele Menschen gerade vor Spinnen haben. Er berichtet: "Wir arbeiten sogar mit Therapeuten zusammen, die Phobien behandeln." Ganz so groß sei die Zurückhaltung bei seiner Ehefrau Joanna nicht gewesen. Anfangs habe sie sich allerdings gescheut, die Spinnen anzufassen, aber wie vieles sei auch das nur eine Frage der Gewohnheit gewesen." Neben Spinnen können in der Ausstellung auch große Schauinsekten wie Gottesanbeterinnen, Wandelnde Blätter, Heuschrecken und Gespensterheuschrecken, Schaben, 30 Zentimeter lange Riesen-Tausendfüßler oder Krabben bewundert werden.

Eine Tarantula-Ausstellung findet diesen Sonntag, zehn bis 18 Uhr, in der Festhalle Zweibrücken statt. Eintritt für Erwachsene sechs, für Kinder vier Euro.

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