Bechhofen Weiter Stillstand beim „Neupeter Hof“

Bechhofen · Dem Widerspruch, der die Erschließung des Neubaugebietes bisher stoppt, wurde bisher nicht abgeholfen.

 Gegenüber dem Baugebiet „Daumenbösch“ (Bild) in Bechhofen soll jetzt ein neues Baugebiet „Am Neupeter Hof“ entstehen.

Gegenüber dem Baugebiet „Daumenbösch“ (Bild) in Bechhofen soll jetzt ein neues Baugebiet „Am Neupeter Hof“ entstehen.

Foto: Norbert Schwarz

Interessenten für das Bechhofer Neubaugebiet „Am Neupeter Hof“ haben sich voll auf’s baldige Loslegen eingestellt; doch im Augenblick werden sie durch einen Widerspruch innerhalb des eingeleiteten Bodenordnungsverfahrens ausgebremst. Ortsbürgermeister Paul Sefrin informierte darüber die Mitglieder des Ortsgemeinderates in der jüngsten Sitzung. Seit zwei Monaten wird nach einer Lösung gesucht. Ob dem Widerspruch abgeholfen werden kann oder es zu weiteren Entscheidungen kommt ist im Augenblick noch unklar.

„Schnelles Bauen geht nicht, als Gemeinde hätten wir das für die vielen Bauwilligen in unserem Ort natürlich mehr als begrüßt. Aber die Gesetze sind einzuhalten, die Vermessung im Eigenbesitz ist ja schon nicht möglich gewesen, weil die Ortsgemeinde nicht in allen Fällen Flächen erwerben konnte“, berichtet Paul Sefrin in einem Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur.

Mit dem Rechtsverfahren zum Schaffen des Bebauungsplanes ging alles ratzfatz, nach Sondierungsgesprächen für den gesamten Flächenerwerb konnte man davon ausgehen, dass es Rechtsprobleme geben könnte. Sefrin: „Damit mussten wir als Gemeinde nicht unbedingt rechnen und hatten selbstverständlich auf eine gütliche Einigung, gehofft, doch daraus ist nichts geworden.“ Das Bodenordnungsverfahren liegt nicht in Händen der Gemeinde. Hierfür ist ausschließlich das Vermessungs- und Katasteramt Westpfalz in Pirmasens zuständig. Von dort wird alles betrieben und geregelt. Aufsichtsbehörde darüber wäre das Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation, das notfalls zu entscheiden hätte, ehe die Sache gerichtlich verhandelt werden kann.

Noch im letzten Jahr hatten die Mitglieder des Ortsgemeinderates ein umfangreiches Abstimmungsprozedere für den Bebauungsplan „Am Neupeter Hof“ hinter sich gebracht. Die Möglichkeit zum Errichten von 26 Eigenheimen war mit dem Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan beschlossene Sache geworden. Gespräche mit dem Landkreis Südwestpfalz und dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) aus Kaiserslautern führten dazu, dass das notwendige Regenrückhaltebecken für Oberflächenwasser außerhalb des Baugebietes angelegt wird. Damit konnte die reine Baulandfläche wachsen.

Einen Erschließungspartner hat die Ortsgemeinde gleichfalls jetzt schon zur Seite. Es ist die Pfalzwerke AG Ludwigshafen. „Das war ein erster Schritt in die richtige Richtung“, so Ortsbürgermeister Paul Sefrin. Drei Grundstückseigentümer sind nach der Bürgeranhörung bereit gewesen, Flächen an die Ortsgemeinde zu veräußern. Das Ziel, alle Flächen aufzukaufen, wurde allerdings nicht erreicht. So musste das förmlichen Bodenordnungsverfahren für das Neubaugebiet „Am Neupeter Hof“ in die Wege geleitet werden.

Im Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur macht Ortsbürgermeister Paul Sefrin nochmals deutlich, wie wichtig diese Baulanderschließung für die Zukunft der Ortsgemeinde Bechhofen ist. „Das Wachsen ist für eine Ortschaft wie die unsere lebensnotwendig. Der demografische Wandel macht keineswegs vor den Ortstoren Halt. Deshalb sind wir als gewählte Bürgervertreter aufgerufen, alles zu tun, damit junge Familien aus dem Ort eine Möglichkeit haben, in der Heimatgemeinde zu blieben und hier zu bauen. Zugleich wollen wir uns auf keinen Fall gegen Bauwillige von außerhalb verschließen. Mit der Integration von Neubürgern haben wir in Bechhofen seit Jahrzehnten gute Erfahrung sammeln können. Als Ortschaft mit bester Infrastruktur, einem Kindergarten und einem sehr aktiven Vereinsleben sind wir selbstverständlich für Bürger aus der Region und dem saarländischen Nachbarland durchaus ein Ort, wo es sich bestens leben lässt. Ortschaft in dem Sinn. Das mussten wir bereits bei vorausgegangenen Baulanderschließungen feststellen.“

Rund 18 000 Quadratmeter groß ist die Fläche im neuen Baugebiet und trotzdem wird die Hoffnung nicht aufgegeben, dass alle Parteien in der Sache doch noch die Kurve bekommen, ohne dass förmlich Recht gesprochen werden muss.

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