Trotz Corona-Zeit verfolgt Martinshöhe viele bauliche Pläne weiter 100 000 Euro für 100 Meter Straße

Martinshöhe · Unbefestigte Stichstraße gegenüber Dorfgemeinschaftshaus wird erstmals hergestellt. Pläne für DGH und Neu­baugebiet kommen voran.

 Die Stichstraße gegenüber dem Dorfgemeinschaftshaus war früher nur Zufahrt zu einem Bauernhof. Inzwischen gesellten sich weitere Wohnhäuser zu dem einstigen Gehöft. Deshalb soll die Stichstraße nun ausgebaut werden.

Die Stichstraße gegenüber dem Dorfgemeinschaftshaus war früher nur Zufahrt zu einem Bauernhof. Inzwischen gesellten sich weitere Wohnhäuser zu dem einstigen Gehöft. Deshalb soll die Stichstraße nun ausgebaut werden.

Foto: Norbert Schwarz

Zum Hemmschuh ist in diesem Jahr die Corona-Pandemie auch in der Kommunalpolitik geworden. Doch in Martinshöhe sind viele Projekte auf den Weg zu bringen. Ortsbürgermeister Hartwig Schneider hat zusammen mit den Ratsmitgliedern ganz konkrete Vorstellungen, worüber man sich umgehend den Kopf zerbrechen muss, um Entscheidungen zu diesen und jenen Weichenstellung treffen zu können. Bauliche Veränderungen beim Dorfgemeinschaftshaus, Straßenausbau und vor allem das Ausweisen des neuen Baugebietes stehen dabei ganz oben an, wie Schneider im Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur erklärt.

„Die Entscheidung dazu, dass wir keine kostenintensive Fluchttreppe beim Dorfgemeinschaftshaus (DGH) anbauen, dafür auf die Nutzung weiterer Räume im obersten Geschoss der Einrichtung verzichten, ist bereits im Rat gefallen. Derzeit liegen die neuen von unserer Architektin Anne Burkhard erarbeiteten Pläne bei der Kreisverwaltung in Kaiserslautern zur Genehmigung vor. Brandschutzauflagen werden wir wohl erfüllen müssen. Fensteröffnungen in den entsprechenden Geschossen werden wir baulich verschließen und verzichten damit auf den Einbau von F90-Fenstern (hohe Brandschutz-Kategorie, Anm. d. Red.), was wiederum Mittel aufzehren würde, die wir an anderer Stelle dringender einsetzen können. Etwa beim baulichen Umgestalten des Kellergeschosses im Dorfgemeinschaftshaus, das barrierefrei wird und damit einen ungehinderten Zugang bekommt. Dort, wo über Jahrzehnte die erfolgreichen Kaninchenzüchter ihre Bleibe hatten, soll jetzt auch das Amtszimmer des Ortsbürgermeisters hinkommen“, berichtet Schneider.

Der Ortsbürgermeister hofft, dass noch ausstehende Dienstgespräche mit der Kreisverwaltung im Hinblick auf die vorliegende Bauplanung demnächst geführt werden können. Corona wegen ist es bisher noch nicht zu den notwendigen Abstimmungsgesprächen gekommen, was die Sache insgesamt zusätzlich erschwere, bedauert Schneider.

Froh ist er deshalb darüber, dass zumindest das Ausweisen des neuen Baugebietes „Zu den Rennwiesen“ soweit problemlos verläuft. Die Zusammenarbeit mit der Westpfälzischen Ver- und Entsorgungsbetriebe (WVE) bereite keinerlei Schwierigkeiten. 22 Bauplätze wären mit dem ersten Bauabschnitt zu erschließen. Die Chancen dafür stehen gut. Erfolgreich sind die Gespräche mit den Grundstückseigentümern geführt worden. Die notarielle Beurkundung des Flächenankaufs ist abgehakt. Die Erschließungsfläche im ersten Bauabschnitt befindet sich in Hand der Ortsgemeinde. Das Einleiten eines zeitraubenden Umlegungsverfahrens kann dadurch unterbleiben. Es wird eine Bauplatzvermessung im Eigenbesitz geben.

500 bis 600 Quadratmeter groß sollen die Grundstücke werden. Wobei die Ortsgemeinde bemüht, den Wünschen der künftigen Bauherrn flexibel Rechnung zu tragen, was den Größenzuschnitt angeht.

Die Frage der Ableitung des Oberflächenwassers, zunächst ein sehr heikler Verfahrenspunkt, ist inzwischen erledigt: Auf der Fläche von 2000 Quadratmetern lässt sich ein 700 Kubikmeter großes Rückhaltebecken realisieren. 22 Bauplätze im ersten Bauabschnitt, die restlichen 9 Bauplätze dann im zweiten. Läuft alles weiterhin plangemäß, kann im kommenden Jahr mit den eigentlichen Erschließungsarbeiten gerechnet werden.

Erstmals hergestellt wird auch eine kleine Stichstraße gegenüber dem Dorfgemeinschaftshaus. Die Zuwegung zum früheren landwirtschaftlichen Anwesen und inzwischen weiteren Wohngrundstücken war bisher nicht erstmalig hergestellt. Den Gedanken, die Straße in Eigenleistung selbst herzustellen und dann der Ortsgemeinde zu übertragen, sei von den betroffenen Anliegern nicht weiter verfolgt worden. Deshalb sollen im kommenden Haushalt 2021 die entsprechenden Herstellungskosten für die Stichstraße veranschlagt werden. Nicht einmal 100 Meter ist diese Stichstraße lang, die Kosten der erstmaligen Herstellung sind von der Verwaltung auf 100 000 Euro geschätzt.

Bürgermeister Schneider möchte den geplanten Etat 2021 bei der kommenden Ortsgemeinderatssitzung verabschieden. Eine Zusammenkunft der Ratsmitglieder sei zum Monatsende hin (wohl Freitag, 27. November) geplant.

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