60 Prozent der Bürger beziehen in Umfrage der CDU Bechhofen klar Position Klare Mehrheit für Erhalt der Rollsportanlage

Bechhofen · Die Bechhofer CDU ist etwas überrascht über die Bürger-Antworten bei ihrer Umfrage zur Standortfrage „Kita-Neubau“.

 Droht durch den geplanten Kindertagesstätte-Neubau die Rollsportbahn in Gefahr zu geraten? Das befürchten viele Bechhofer Familien, zeigen Proteste und nun auch eine (allerdings nicht repräsentative) Umfrage.

Droht durch den geplanten Kindertagesstätte-Neubau die Rollsportbahn in Gefahr zu geraten? Das befürchten viele Bechhofer Familien, zeigen Proteste und nun auch eine (allerdings nicht repräsentative) Umfrage.

Foto: Norbert Schwarz

Erhalt der Rollschuhbahn – das ist das eindeutige Bürgervotum zur Umfrage, die vom CDU-Ortsverband Bechhofen gestartet wurde und an welcher sich mehr als 1000 Haushalte des Ortes hätten beteiligen können. Reckmeldungen gab es von 200 Empfängern des Fragebogens.

60 Prozent der Bürger forderten den Erhalt der Rollschuhbahn zwischen Dorfgemeinschaftshaus, Kindergarten und Grundschule.

Derweil sich die örtliche Parteivorsitzende Angelika Küttner mehr Rückmeldungen aus der Fragebogenaktion erwartete, sind die 20 Prozent der Rückmelder für den CDU-Fraktionsvorsitzenden Matthias Roos ein zufriedenstellendes Ergebnis.

Was den Kommunalpolitiker in der Sache etwas wurmt, ist jedoch weiterhin der Umstand, dass sich die Rückmeldungen seiner Ansicht nach zu sehr auf den Erhalt der Rollschuhbahn fixiert haben. Matthias Roos sagte am Montag auf Merkur-Anfrage: „Da ist eigentlich nicht die Kernfrage unserer Umfrage gewesen, weil selbstverständlich auch die CDU-Ratsfraktion nicht den Fortbestand der Sportanlage in Frage gestellt hat.“ Roos erläuterte weiter: Was hier in den 80er Jahren aufgrund von sportlich engagierten Bürgern geschaffen wurde, hat dem westpfälzischen Bechhofen zu einem Alleinstellungsmerkmal mit der Rollschuhbahn verholfen. In unserem Fragebogen zur Meinungserforschung der Bechhofer Bürger hatten wir allerdings eine ganz Reihe von Fragen gestellt und die verschiedenen Standorte mit Vor- und Nachteilen beschrieben. Bei den Rückmeldungen kam jedoch weitgehend heraus: Erhalt der Rollschuhbahn. Für mich als Fraktionsvorsitzender nicht ganz befriedigend, weil zum einen niemand von der CDU auch nicht ansatzweise daran dachte, die Bahn abzureißen, wir aber gern auch ganz konkret gewusst hätten.wie der Bürger detailliert zum Fragenkomplex denkt. Das ist nicht ganz rübergekommen und das ist für mich bei der Umfrage weitaus enttäuschender. als die Vielzahl an Rückmeldungen.“

Für Roos und die CDU-Fraktion muss nunmehr aber das Thema im neuen Jahr mit frischem Elan angepackt werden. In der CDU-Fraktion sei das Bürgervotum soweit schon diskutiert worden. Noch in diesem Monat sollen Gespräche mit allen Ratsfraktionen stattfinden. Für Roos ist jetzt schon klar: „Zu diesen Gesprächen sollen auch die Fachkräfte neben dem Planer mit dazu. Der Treff soll bei Tageslicht und vor Ort stattfinden. Die möglichen Standorte (für den Kita-Neubau, Anm. d. Red.) liegen zentral. Und ich gehe mal davon aus, dass das Fachpersonal – das ja mit unseren Kindern arbeitet, die eine Zukunft des Dorfes sein können – sehr wohl auch diesen und jenen Tipp geben kann, der bei in der Standortfrage wie der weiteren Planung in die Diskussion einfließen kann.“

Dass sich von den 200 Rückmeldern rund 60 Prozent für den Erhalt der Rollschuhbahn aussprachen, ist für die CDU-Vorsitzende Angelika Küttner nicht überraschend gekommen. „Nach den Ratssitzungen und Diskussion hat die Standortfrage speziell wegen der Rollschuhbahn eine Eigendynamik bekommen, wenngleich niemand daran dachte die Bahn dem Erdbogen gleich zu machen“, sagte Küttner auf Merkur-Anfrage.

Eingesetzt hat diese „Eigendynamik“ insbesondere bei der Ratssitzung am 20. November vergangenen Jahres, als zur damaligen Ratssitzung kleine und große Verfechter der Bahnnutzung sich mit Bannern und sogar Sprechchören Gehör verschafften und für den Erhalt der gesamten Rollschuhbahn plädierten (wir berichteten ausführlich). Das am Sitzungsabend sich ergebende Abstimmungs-Patt ist zugleich Auslöser einer Petition gewesen, mit welcher sich insbesondere die Kinder des ehemaligen Rollschnelllaufsportlers Bernd Schicker und Enkel des damaligen Initiators für den Bahnbau, Karl Schicker, herausgefordert fühlten. In nur vier Tagen, danach kam das Verwaltungsveto zu weiteren Aktionen wegen Corona, hatten die Aufrufer zu dieser Petition in Unterstützung mit den Bechhofer Straußbuben 786 Unterschriften für den Erhalt der Rollsportbahn eingesammelt und auf der Sportanlage wenige Tage vor Weihnachten an Ortsbürgermeister Paul Sefrin und die Fraktionsführer der im Rat vertretenen Parteien übergeben.

Ihre Anschauung in der Standortfrage hatten bei dieser Gelegenheit auch nochmals die Fraktionssprecher jeweils zum Ausdruck gebracht. „Wir als CDU-Ortsverband hatten zu diesem Zeitpunkt schon unsere Fragebögen an die Bechhofer Haushalte verteilt, die Auswertung lag zu jener Zeit noch nicht vor. Durch die Polarisierung waren Tendenzen klar, anerkennenswert, dass teilweise doch die befragten Bürger sich mit der Thematik auseinander gesetzt haben“, stellte am Montag die Ortsverbandsvorsitzende Angelika Küttner fest, die sich eine sachorientierte Entscheidung innerhalb des Ratsgremiums wünscht.

Ortsbürgermeister Paul Sefrin (CDU) wollte sich am Montag zur Befragungsaktion des CDU-Ortsverbandes weiter nicht äußern. „Als Ortsbürgermeister muss ich das Wohl der Bürgerschaft im Blickwinkel haben. Die Interessen Einzelner und Gruppen gilt es zu bündeln und in die Sachentscheidung einfließen zu lassen.“

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