Sparkasse Südwestpfalz Bedauern über Sparkassen-Rückzug

Zweibrücken · Gründe für Filialschließungen stoßen bei Politikern aber auch für Verständnis. Gries macht Vorschlag für Niederauerbach.

 Noch hat die Sparkasse Personal in ihrer Filiale in Niederauerbach. Ab 1. April oder spätestens 1. September 2020 kann man dort Bankgeschäfte nur noch an Automaten erledigen. Nicht mal Sprechstunden nach vorheriger Terminvereinbarung wie an einigen anderen von Schließungen betroffenen Standorten sind geplant.

Noch hat die Sparkasse Personal in ihrer Filiale in Niederauerbach. Ab 1. April oder spätestens 1. September 2020 kann man dort Bankgeschäfte nur noch an Automaten erledigen. Nicht mal Sprechstunden nach vorheriger Terminvereinbarung wie an einigen anderen von Schließungen betroffenen Standorten sind geplant.

Foto: Lutz Fröhlich

Mit großem Bedauern reagieren die Spitzenvertreter der vier Orte im Zweibrücker Land auf den Beschluss der Sparkasse Südwestpfalz, dort ihre Filialen in Selbstbedienungs-Standorte umzuwandeln. „Ich finde es sehr, sehr schade, dass die Sparkasse diesen Schritt geht“, sagt Thorsten Gries, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Niederauerbacher Vereine, auf Merkur-Anfrage . Einerseits könne er das Argument verstehen, dass viele Kunden auf Online-Banking umgestiegen sind und weiter umsteigen. Man müsse aber auch berücksichtigen, dass es viele Leute gibt, „die sich mit Computer und Online-Banking nicht auskennen“. Für die sei es eindeutig eine Verschlechterung, dass es künftig keinen Ansprechpartner vor Ort mehr gebe; ein weiteres Bausteinchen im „peu à peu“ spürbaren Abbau der Infrastruktur in Niederauerbach. Zudem sei die „doch recht belebte“ Niederauerbacher Sparkassen-Filiale die einzige im Osten Zweibrückens und Anlaufstelle für Kunden auch aus Mörsbach, Oberauerbach und den umliegenden Orten der Verbandsgemeinde. Daher plädiert Gries für eine gemeinsame Filiale von Sparkasse und VR-Bank (die Niederauerbach schon 2018 in eine reine Automaten-Filiale umgewandelt hatte).

Nicht zufrieden ist Gries als Stadtrat, „nicht als stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender“, wie er betont, mit der Informationspolitik der Stadtspitze. Es wäre „ein schöner Zug gewesen“, kritisiert Gries, wenn die Stadträte die geplanten Kürzungen im nichtöffentlichen Teil der letzten Ratssitzung erfahren hätten und nicht erst aus der Zeitung. Das sei aber leider mittlerweile im Stadtrat und im Bauausschuss nicht mehr ungewöhnlich.

Bürgermeister Reiner Hohn (FDP) schreibt zu der Filialschließung in Hornbach: „Ich glaube, das ist eines Entwicklung, die man nicht aufhalten kann. Ob Online-Banking oder Niedrigzinsen – all das trägt zu dieser Entwicklung bei. Für die Infrastruktur in unserer Gemeinde ist das bedauerlich, aber nicht zu verhindern.“

Christine Burkhard (FWG), Bürgermeisterin von Wallhalben, schreibt: „Ich bedauere sehr die Schließung der Sparkassen-Filiale in Wallhalben. Die Schließung schwächt Wallhalben als Grundzentrum und den ländlichen Raum zusätzlich.“ Sie sehe aber „keine Möglichkeit, dagegen zu intervenieren“.

 Die VR-Bank hatte ihr Personal in Niederauerbach schon Anfang 2018 durch Selbstbedienungsautomaten ersetzt. Thorsten Gries, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Niederauerbacher Vereine, schlägt nun vor, dass Sparkasse und VR-Bank gemeinsam eine Filiale besetzen.

Die VR-Bank hatte ihr Personal in Niederauerbach schon Anfang 2018 durch Selbstbedienungsautomaten ersetzt. Thorsten Gries, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Niederauerbacher Vereine, schlägt nun vor, dass Sparkasse und VR-Bank gemeinsam eine Filiale besetzen.

Foto: Lutz Fröhlich

Der Bürgermeister von Rieschweiler-Mühlbach, Peter Roschy (SPD) sagt: „Es ist nicht schön, wenn Infrastrukturen weniger werden. Aber die geschäftliche Entscheidung muss man akzeptieren, da kann man nichts mehr machen.“ Roschy warnt vor einer Salamitaktik: „Es gibt Befürchtungen, dass in ein, zwei Jahren auch die Automaten abgezogen werden könnten.“

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