Sorge um saufende JugendlicheNachwuchs für Seniorenberater gesucht

Zweibrücken. Der Arbeitskreis Integration will im kommenden Jahr "gemeinsam mit dem Literarischen Verein einen Poetry Slam zum Thema Integration für Jugendliche mit Migrationshintergrund veranstalten", sagte die Vorsitzende Gertrud Schanne-Raab bei der Sitzung des Kriminalpräventionsrates

 Beim Stadtfest wird nicht nur tüchtig gefeiert, sondern auch allzu tüchtig getrunken. Besonders von Jugendlichen. Doch das Jugendamt will das Problem nicht auf das Stadtfest verengen. Foto: dpa

Beim Stadtfest wird nicht nur tüchtig gefeiert, sondern auch allzu tüchtig getrunken. Besonders von Jugendlichen. Doch das Jugendamt will das Problem nicht auf das Stadtfest verengen. Foto: dpa

Zweibrücken. Der Arbeitskreis Integration will im kommenden Jahr "gemeinsam mit dem Literarischen Verein einen Poetry Slam zum Thema Integration für Jugendliche mit Migrationshintergrund veranstalten", sagte die Vorsitzende Gertrud Schanne-Raab bei der Sitzung des Kriminalpräventionsrates. Arbeitskreis-Mitglied Ludmilla Jung bot der Stadt eine Zweibrücken-Hymne an, die ein befreundeter Komponist aus dem Nordkaukasus eigens komponiert und getextet habe.Raphaël Baumann, Vorsitzender des Arbeitskreises Senioren, kündigte an, gemeinsam mit der Polizei neue Sicherheitsberater für Senioren gewinnen zu wollen. Verstärkt werden solle die Aufklärungsarbeit über Gefahren im Internet. Baumann warnte auch vor kriminellen Anrufen zum Beispiel angeblicher Pflegedienste, die Senioren um ihr Geld bringen wollten. Ein wachsendes Problem entstehe durch demente Senioren als Autofahrer und Fußgänger im Straßenverkehr.

Baumann gab den Dank der Bewohnervertretung des Wichernhauses für den Einbau von Schwellen auf der Jakob-Leyser-Straße weiter. Seitdem werde weniger gerast. Pfarrer Eckart Emrich begrüßte dies ebenfalls - wunderte sich aber, warum für diese "Berliner Kissen" vier Parkplätze geopfert wurden. "Fußgänger haben da absoluten Vorrang vor Autofahrern", antwortete Oberbürgermeister Helmut Reichling. Es gebe in der Nähe auch genug andere Parkplätze. Wer gehbehindert sei, könne weiterhin direkt vor dem Wichernhaus abgesetzt werden. lf

Zweibrücken. Der Zweibrücker Kriminalpräventionsrat hat sich bei seiner Jahres-Vollversammlung neben dem Anstieg von Einbruchsdiebstählen (wir berichteten) mit einer Vielzahl weiterer Themen beschäftigt. Der stellvertretende Polizeiinspektionsleiter Manfred Bernhardt warnte, auch mit Blick auf das Stadtfest 2011, vor wachsenden Problemen mit betrunkenen Jugendlichen. Auch manche Eltern müssten hier ihre Verantwortung besser wahrnehmen.

Jugendamtsleiter Markus Wilhelm betonte: "Das ist nicht nur beim Stadtfest, sondern das ganze Jahr ein Problem - wir haben fast wöchentlich Jugendliche mit drei Promille, gerade erst gestern wieder einen 14-Jährigen mit 3,1 Promille. Das Problem ist auch jeden Abend auf verschiedenen Plätzen in der Stadt zu sehen." Nicht nur Polizei und Jugendamt, auch die Eltern hätten die "Verantwortung, darauf zu achten, dass ihre Kinder ordnungsgemäß aufwachsen".

Bernhardt bedauerte, nach gutem Beginn gebe es auch an der neuen Diskothek in Niederauerbach trotz eines neuen Security-Dienstes wieder vermehrt Probleme, auch mit Körperverletzungen. "Auf gutem Wege aufzuklären" sei die Polizei die Schlägerei im November auf dem Hallplatz (wir berichteten), bei der mehrere Personen nach dem Verlassen einer Gaststätte "böse zusammengeschlagen wurden". Anlass sei wohl ein Geldbeutel-Raub gewesen. Der neue Polizeichef Ralf Klein antwortete aus Fragen aus dem Kriminalpräventionsrat, wie man sich als Passant verhalten solle, wenn man Zeuge von Gewalt werde, es sei zunächst "wichtig, sich nicht selbst in Gefahr zu bringen". Natürlich gebe es Fälle, wo es "der Anstand gebietet, einzuschreiten, etwa wenn Kinder misshandelt werden". Bei einer Messerstecherei dagegen könne man "durch körperlichen Kontakt eine noch größere Gefahr heraufbeschwören". Wie weit man mit Zivilcourage gehe, könne man nur selbst abschätzen. Jedermann solle aber helfen, indem er die Polizei anrufe oder andere Menschen anstoße, aktiv zu werden. Auch sich als Zeuge zur Verfügung zu stellen, sei wichtig.

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