Auf 13 Hektar Solarpark für Niederhausen

Winterbach · Winterbachs Bürgermeister will die geplante Ansiedlung mit Bürgern und dem Entwickler diskutieren.

 Im oberen Hangabschnitt (Grünfläche) würde der Solarpark oberhalb des Ortsteils Niederhausen entstehen.

Im oberen Hangabschnitt (Grünfläche) würde der Solarpark oberhalb des Ortsteils Niederhausen entstehen.

Foto: Norbert Schwarz

Oberhalb des Ortsteils Niederhausen von Winterbach will der sächsische Energieparkentwickler UKA aus Meißen einen Solarpark schaffen. Die Fläche ist 13 Hektar groß. Das Gelände liegt am Hanggelände Richtung Kleinbundenbach, dem Mühlberg. Sechs Grundstückseigentümer würden Grund und Boden dafür zur Verfügung stellen. Die Pachteinnahmen daraus wären ihnen auf 40 Jahre gesichert. Was stören könnte, ist der landschaftliche Eingriff ins Gesamtbild der unmittelbaren Natur von Niederhausen. Für Ortsbürgermeister Andreas Weizel ist klar: Dazu müssen wir die Bürger hören!

„Es gilt in der Frage Solarpark sachlich abzuwägen, denn wie immer, hat eine Medaille zwei Seiten. Auf der einen die nachvollziehbaren Interessen der Grundstückseigentümer, welche einen gesicherten Pachtzins auf Jahrzehnte einstreichen können. Daneben ein großes Manko: Der Solarpark auf einer Fläche von 13 Hektar ist ein Eingriff ins bisherige Landschaftsbild. Wer von Battweiler aus kommend runter ins Tal nach Niederhausen fährt, hat den Park voll und ganz im Blickfeld. Daran müsste man sich erst gewöhnen“, meint Ortsbürgermeister Andreas Weizel und ergänzt im gleichen Atemzug: „Bei der Windkraftnutzung sieht das anders aus. Da partizipieren die Standortgemeinden aus anderen Gesichtspunkten. Meist wird die Ortsgemeinde von den Betreibern beteiligt, können über die Nutzung der Wirtschaftswege spürbare Beträge in die Gemeindekasse fließen. Auf die Frage, was denn für die Ortsgemeinde herausspringen würde bei einem solchen Solarpark, habe ich noch keine Antwort erhalten!“

Auf eine Gewerbesteuereinnahme spekuliert Weizel, selbst im Hauptberuf Unternehmer, auf keinen Fall. Als Projektentwickler würde UKA die ersten zehn Jahre ohnehin keine Gewerbesteuer zahlen, weil hier die Investitionskosten den Ansatz „ersticken“. Und die verbleibenden 30 Jahre? Ortsbürgermeister Weizel hat konkret danach in den Vorgesprächen gefragt, aber noch keine dezidierte Antwort dazu bekommen.

Der Einspeisungspunkt zum Netz der Pfalzwerke AG für den 6,9 Megawatt erzeugenden Strompark läge allerdings schon fest und soll unterhalb der Mülldeponie Mörsbach liegen, sagt Andreas Weizel.

 An zwei Abenden konnten im letzten Monat die Bürger des Ortes Winterbach mit Vertretern des Energiepark-Entwicklers Informationen aus erster Hand bekommen und dazu Fragen stellen. Der direkte Strombezug aus dem Park ist eine davon gewesen. Ebenso ein verbilligter oder gar kostenloser Strombezug bis zu einer gewissen Abnahme, sozusagen als Ausgleich für den Eingriff in die Natur. Weizel schätzt die Chancen dafür gering ein. Ob sich Bürger direkt Anteile erwerben könnten, wurde auch gefragt.

Irgendeine Rückmeldung zu den aufgeworfenen Fragen hat Weizel bisher nicht bekommen. Einen Antrag an die Ortsgemeinde zur Aufstellung eines notwendigen Bebauungsplanes für ein Sondergebiet „Solarpark“ gleichfalls nicht. Weizel zum Pfälzischen Merkur: „Als Ortsbürgermeister muss ich neutral sein, sehe beide Seiten, kümmere mich aber auch darum, was für die Ortsgemeinde und damit das Allgemeinwohl herausspringen könnte. Der Ball liegt im Augenblick bei den Solarparkentwicklern. Die sind auf die Ortsgemeinde noch nicht zugekommen. Gleich wie, ohne eine Stellungnahme der Bürger werde ich bei dieser wichtigen Sache den Rat nicht einfach so entscheiden lassen.“ Wann eine Bürgerbefragung stattfinden könnte, darüber hat sich Andreas Weizel noch keine Gedanken gemacht. 

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