Ortsgemeinderat stellt Bebauungsplan auf Walshausen strebt Solarpark „Auf der Knopf“ an

Walshausen · Eine Firma aus Itzehoe möchte in Walshausen eine acht Hektar große Solaranlage bauen. Der Gemeinderat startet ein Bebauungsplan-Verfahren.

 Auf der Walshauser Gewanne „Auf dem Knopf“ könnte der erste Solarpark in der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land entstehen. Die Weichen dafür stellten jetzt die Mitglieder des Ortsgemeinderates

Auf der Walshauser Gewanne „Auf dem Knopf“ könnte der erste Solarpark in der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land entstehen. Die Weichen dafür stellten jetzt die Mitglieder des Ortsgemeinderates

Foto: Norbert Schwarz

Der Ortsgemeinderat Walshausen hat am Donnerstagabend einen Bebauungsplan für eine Freiflächen-Photovoltaikanlage auf den Weg gebracht. Der Plan trägt die vorläufige Bezeichnung „Sondergebiet Solarpark auf dem Knopf“. Die Neuanlage soll die erste innerhalb der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land werden. Für sie gelten die Richtlinien des EEG (Erneuerbare Energien Gesetz). Die Solaranlage soll eine Gesamtfläche von sieben bis acht Hektar einnehmen und sieben bis acht Megawatt Leistung liefern.

„Die Firma Prokon aus Itzehoe möchte einen solchen Solarpark auf unserem Gemeindegebiet schaffen“, erklärte Ortsbürgermeister Gunther Veith zu Beginn der Sitzung. Dafür sei allerdings ein Bebauungsplan nötig. Anders als Windkraftanlagen seien Freiflächenphotovoltaikanlagen nach den Bestimmungen des Baugesetzbuchs nämlich keine privilegierten Vorhaben, die ohne einen solchen Plan auskommen.

Veith stellte klar, dass die Ortsgemeinde Walshausen keine Planungskosten übernehmen werde. Details wie die Übernahme der Kosten geregelt werden, sollen in einem „ergänzenden Städtebaulichen Vertrag“ für das Sondergebiet geregelt werden, teilte der Ortsbürgermeister mit. Darüber solle im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung beraten werden.

Das Land Rheinland-Pfalz hätte für das Projekt bereits Vorgaben aus landesplanerischer Sicht gemacht, so Veith weiter. Daraus gehe hervor, dass die Photovoltaikanlagen entlang der Autobahn denkbar sind, wenn sie im Abstand von 110 Metern angebracht werden. Der Solarpark solle sich, nach Vorstellungen des Landes, ausschließlich auf Walshauser Gemarkungsgebiet südlich und nördlich der A 8 erstrecken.

Kai Hauck, Projektentwickler bei Prokon, fertigte bereits eine erste Skizze für den Solarpark an. Die EEG-Richtlinien bieten die Möglichkeit einer festen Einspeisungsvergütung für die Anlage.

Das Besondere an dem Solarpark wird sein, dass der gewonnene Strom nicht direkt ins Stromnetz eingespeist werden muss. Kai Hauck: „Wir wollen die gewonnene Energie zwischenlagern und dann ins Netz abgeben, wenn der Bedarf gegeben ist, sprich ein hoher Verbrauch erwartet werden kann.“ Als Beispiel dafür nannte Hauck etwa den frühen Abend, wenn die Leute von der Arbeit zurückkehren

Für Ortsbürgermeister Gunther Veith war es interessant zu erfahren, ob die Einspeisungspunkte mit der Pfalzwerke AG als Netzbetreiber bereits abgestimmt sind. Laut Prokon seien sie das – doch Details könnten erst dann genannt werden, wenn der Einspeisungszeitpunkt kalkulierbar sei.

Die Ratsmitglieder sprachen schließlich sich einstimmig für die Aufstellung des Bebauungsplanes „Sondergebiet Solarpark Auf dem Knopf“ aus. Um die Vorgaben aus dem Baugesetzbuch zu erfüllen, wird die Öffentlichkeit frühzeitig durch die 14-tägige Planoffenlage bei der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land unterrichtet. In einem städtebaulichen Vertrag erklärt sich der Investor bereit, alle Planungs- und Verfahrenskosten für den Bebauungsplan wie auch der Änderung des Flächennutzungsplanes, für den die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land zuständig ist, zu übernehmen.

In einem weiteren, gesonderten Vertrag wird die Ortsgemeinde mit Prokon die Details zur Wegenutzung und das Recht zur Durchleitung des Stromes regeln. Klar, dass damit auch weitere Einnahmen in die Dorfkasse fließen, was die allgemeine Haushaltssituation von Walshausen durchaus verbessern wird. Über diese Details werde man zum gegebenen Zeitpunkt sprechen, meinte Ortsbürgermeister Veith. Die Ratsmitglieder waren einverstanden.

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