Gelungene Premiere für Contwiger Duo Kerwe-Rede nimmt Glasfaser-Ausbau aufs Korn

Contwig · UGG (Unsere Grüne Glafaser) wird spöttisch in „Unkoordinierte Graben Gesellschaft“ umbenannt.

 „Nun stehe ich hier, ich alter Tor, un mei Internet ist genau so lahm wie zuvor!“: Lisa und Jonas (Zitat) bei ihrer Kerwerede, die immer wieder auf ein tolles Echo stieß.

„Nun stehe ich hier, ich alter Tor, un mei Internet ist genau so lahm wie zuvor!“: Lisa und Jonas (Zitat) bei ihrer Kerwerede, die immer wieder auf ein tolles Echo stieß.

Foto: Norbert Schwarz

„Als Cuntwicher mache mer all enner druff, als Straußmäd und Buwe – e absoludes Muss!“ So die Losung der Contwiger Straußgilde vergangenen Sonntag im großen Festzelt der Palatia Contwig, der Feierstätte für viele, der Heimat für die Straußmädels und Straußbuben über die Kerbezeit. Ortsbürgermeisterin Nadine Brinette mitten unter ihnen, denn Kerbezeit ist ein ausgesprochenes Feierhoch.

Von Lampenfieber keine Spur und das verkündeten Lisa und Jonas zum Beginn ihrer Rede auch gleich lautstark: „Wer uns net kennt, mir sinn es erschde mol do obbe, abba ich kann eich sahn, mir sin jetzt nimmi zu stobbe!“ Der Kerbestart tags zuvor bilderbuchartig (wir berichteten), und bei der Kerberede am Sonntag setzten die 21 Straußmädels und -buben dem bunten Kerbetreiben noch eins oben drauf. Rührig sind sie seit der letzten Kerb gewesen und konnten die Mitstreiterzahl von einer handvoll auf insgesamt 21 an der Zahl vergrößern. „Von fünf Leit mo auf 21 mehr als vervierfacht, des kriehn aber nur mir hin – oder Kaninchen“, wie Lisa zur Freude aller tönte.

Nach diesem gelungenen Einstieg und einem Rückblick in eigener Sache ging es dann richtig los, beide Redende in allen Situationen richtig famos. Auch warum Home Security in Contwig nicht klappen kann, erfuhren die vielen Zuhörer. „Do brauchschd halt Glasfaser – doch des han mer noch net!“ Doch das war nicht allein die Kunde, die neue Abkürzung für die UGG machte gleichfalls im Zelt die Runde. „Fer die Leid wo übrigens net wisse, was UGG überhaupt bedeutet: Unkoordinierte Graben Gesellschaft!“ Die Brüller im Festzelt hatte Rednerin Lisa schlagartig hinter sich.

Blockadeabsichten des Nabu wegen eines Ackers oben gegenüber dem Industriegebiet in der Fasanerie wurden gleichfalls schnell zum Kerbegespött. Denn mit dem schnellen Internet könnte es noch bis April 2024 dauern, was Jonas zur folgenden Feststellung veranlasste: „Nun stehe ich hier, ich alter Tor, un mei Internet ist genau so lahm wie zuvor!“

Der Ausbau der Hohlbachstraße mit den vielen Ampelgeschichten (wie auf beiden Halteseiten grün) wurde erfrischend glossiert und habe, so die Kunde der beiden, „Cunntwicher un Stambacher näher gebrung“.

Lisa als bekennende Stambacherin wusste dem Geschehen auch noch eine Krone aufzusetzen und meinte: „Die Palatia hat no dem grandiosen Abstiech (sportliche Sichtweise) das gemach, was die Straußbuwe schun länger verstann: Als guudi Cunntwicher Grupp brauch ma efach eh paar Stambacher , die des ganze so richdich zum Laafe bringe …“

Einen besonderen Tipp hatten Lisa und Jonas ganz am Ende ihrer flutschigen Rede noch für die Radfahrgruppe von den „Luftpumpen“ parat. „Liebe Radfahrer, wenn ma öffentlich mitte im Dorf mit viel Werbung en Feschd veranschdald, darf ma hierzulande leider ned es Amt vergesse …!“ Gute Ratschläge für viele gab es zur Redepremiere von Lisa und Jonas zuhauf.

Gefeiert wurde bis zur Wochenmitte bei den „Nawwelbachern“, wie die Contwiger allgemein umgangssprachlich betitelt werden, viel. Petrus hatte Einsehen und schenkte nur Sonnenschein, was nicht allein die Straußmädels und Straußbuben zu schätzen wussten. Der Kerweplatz rund ums Rathaus übte viel Anziehungskraft auch bei den Kindern aus.

Vorfreude ist schon jetzt für die kommende Kerb in Stambach (28.-31. Oktober) angesagt.