Skulptur für Freiheitskämpfer

Zweibrücken. Vor dem Zweibrücker Schloss wird ab Samstag ein Denkmal an das Hambacher Fest von 1832 erinnern. Die Idee stammt von neun Mitglieder des Lions Clubs. Neben dem Verein haben einige Spender, darunter die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur, die von der Neustadter Künstlerin Christiane Maether hergestellte Skulptur finanziert

 Die deutschen Farben erinnern bis heute an die Revolutionäre des 19. Jahrhunderts. Foto: dpa

Die deutschen Farben erinnern bis heute an die Revolutionäre des 19. Jahrhunderts. Foto: dpa

Zweibrücken. Vor dem Zweibrücker Schloss wird ab Samstag ein Denkmal an das Hambacher Fest von 1832 erinnern. Die Idee stammt von neun Mitglieder des Lions Clubs. Neben dem Verein haben einige Spender, darunter die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur, die von der Neustadter Künstlerin Christiane Maether hergestellte Skulptur finanziert."Wir wollen mit ihr neben den künstlerischen und kulturellen Aspekten auch an die rechtsstaatlichen Aspekte erinnern", erklärt Walter Dury, Präsident des Pfälzischen Oberlandesgerichtes und Mitglied des Lions Clubs.Gewaltenteilung, Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz, Öffentlichkeit des gerichtlichen Verfahrens sowie die Beteiligung von Geschworenen an Strafprozessen - das waren bereits Anfang des 19. Jahrhunderts Errungenschaften, die in Zweibrücken selbstverständlich waren. Sie stammten aus der Zeit der Französischen Revolution und wurden beibehalten. Insbesondere Andreas von Rebmann und Johann Baptist von Birnbaum, die ersten Präsidenten des Appellationsgerichtes, kämpften für das französische Recht. Als die Pressefreiheit und Versammlungsfreiheit vom Münchner Hof verboten wurde, widersetzten sich die Zweibrücker diesen Anordnungen. Die Pfalz konnte sich aus diesem Grund zu einer Hochburg der liberalen demokratischen Bewegung entwickeln, die im Hambacher Fest von 1832 ihren Höhepunkt fand. Die Künstlerin Christiane Maether nennt ihr Werk "Die Hambacher Vorbotin". So wurde das Hambacher Fest in Zweibrücken vorbereitet, nachdem die bayerische Regierung die Druckverbote ausgesprochen hatte. Als Reaktion hierauf gründeten die Publizisten Philipp Jakob Siebenpfeiffer und Johann Georg August Wirth Anfang Februar 1832 den "Deutschen Preß- und Vaterlandsverein". Vorsitzender wurde der pfälzische Abgeordnete Friedrich Schüler. Zur Enthüllung des Kunstwerkes, das mit leichten Änderungen bereits vor dem Hambacher Schloss steht, wird Maether am Samstag nach Zweibrücken kommen. Die Veranstaltung, zu der auch der Mainzer Justizminister Heinz Georg Bamberger kommt, findet um 10.30 Uhr statt. Während der feierlichen Übergabe können die Gäste ab 10.45 Uhr im Schloss auch einen zehnminütiger Film über das Denkmal sehen. Im Anschluss wird eine Begleitausstellung von Christiane Maether mit Zeichnungen und Kleinplastiken eröffnet, die bis 30 Dezember von Montags bis Freitags von neun bis 15.30 Uhr besichtigt werden kann. "Wir wollen auch an die rechts-staatlichen Aspekte erinnern."Walter Dury

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