Ski & Wanderfreunde Einöd Endlich: Wandern und Hüttenzauber genießen

Einöd. · Im Juli findet die erste Monatswanderung der Ski- und Wanderfreunde Einöd nach Corona statt. Ab 26. Juli öffnet auch die beliebte Hütte wieder, allerdings nur an zwei Tagen in der Woche. Das beschloss das Helferteam bei der Ehrung der fleißigen Wanderer.

 Die Ski- und Wanderfreunde Einöd ehrten ihre fleißigen Wanderer sowie ihren neuen Ehrenvorsitzenden Otto Schöbel (4.v.rechts).

Die Ski- und Wanderfreunde Einöd ehrten ihre fleißigen Wanderer sowie ihren neuen Ehrenvorsitzenden Otto Schöbel (4.v.rechts).

Foto: Foto: Cordula von Waldow

„Wir machen wieder auf!“ Darin waren sich die 40 ehrenamtlichen Helfer der Ski- & Wanderfreunde Einöd einig. Bei der Lagebesprechung und Aktiven-Ehrung am Samstagabend an der vereinseigenen Wanderhütte herrschte bei den Mitgliedern nicht nur Freude über das Wiedersehen nach der langen Zwangspause, sondern spürbar auch die Bereitschaft, ihren langjährigen Hüttendienst wieder aufzunehmen. „Wir wollten das basischdemokratisch von unseren Helfern selbst entscheiden lassen und nicht vom Vorstand aus festlegen“, betonte der Vorsitzende Klaus Rink. Bereits drei Tage, bevor die Saarländische Landesregierung im Rahmen der Corona-Plandemie alle Gaststätten schloss, hatte der Verein seinen Hüttendienst eingestellt. „Unser Hüttenteam ist durchweg älter als 70, viele sogar über 80. Da wollten wir kein Risiko eingehen“, erklärt Pressewart Jürgen Döring.

Weil aufgrund der Corona-Vorschriften mit der Registrierung der Gäste und der permanenten Desinfektion der Tische der Aufwand deutlich größer ist, beschloss die Gruppe, anstatt von Mittwoch bis Freitag sowie an Sonn- und Feiertagen zunächst einmal nur an zwei Tagen in der Woche zu öffnen: Mittwochabend ab 17 Uhr sowie den gesamten Sonntag von 10 bis 20 Uhr. Das Team vermutet: „Die Besucher werden uns die Hütte einrennen!“ Um möglichst viele Gäste trotz der Abstandsregeln unterbringen zu können, wird auf der großen Wiese am Haus ein Biergarten eingerichtet. Die Hütte ist beliebt und das weit über die Saarpfalz hinaus. Stolz zählt Jürgen Döring auf: „Wir haben Gäste und sogar Mitglieder aus Lebach, Namborn und sogar bis in den Pirmasenser Raum.“ Sonntags ist dort zur Mittagszeit schwer ein Platz zu bekommen.

Zur Eröffnung am Sonntag, 26. Juli, wird es Grillspezialitäten, Grillwürste und Schwenker sowie Salate geben. Der Probelauf bei dem Helfertreffen verlief reibungslos. Anmeldungen werden jedoch auch zur Corona-Zeit nicht angenommen. Weiterhin gilt die Maxime: „Wer kommt, der kommt.“ Da die Lieferanten ihre Preise deutlich angehoben hätten, wird auch der Verein seine familienfreundlichen Preise ein Stück weit anpassen müssen. Der Einnahmen-Ausfall während der fünfmonatigen Corona-Pause lasse sich noch nicht genau beziffern.
Noch im Juli soll auch wieder gewandert werden. Allerdings hat der Vorstand beschlossen, entgegen der ursprüglichen Jahresplanung alle Aktivitäten zunächst einmal ab der Ski- und Wanderhütte zu starten. Am Sonntag, 18. Juli, ist dort um 16 Uhr Treffpunkt für die geplante Abendwanderung. Rund zehn Kilometer weit geht es auf eine Rundtour in Richtung Wörschweiler. Auf den geplanten Grillabend wird jedoch verzichtet. Jürgen Döring erinnert sich: „Früher haben wir jeweils zwei Touren angeboten: eine weitere von zwölf bis 15 Kilometern und eine kurze mit fünf bis acht Kilometern.“ Heute sind die Touren meist um die zehn Kilometer lang. Insgesamt hat der Verein in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Saar drei unterschiedlich weite Routen von fünf, zehn oder 15 Kilometern rund um das Vereinsheim ausgeschildert. Wohin die Wanderung am 16. August führt, wird noch festgelegt. Auf keinen Fall geht es wie ursprünglich geplant an den Bostalsee. Auch die weitere Planung, die sich an den Terminen des Jahreskalenders orientieren soll, werde jeweils situativ angepasst. Ausfallen muss in diesem Jahr auch die traditionelle „Danke-Schön-Reise“ für die 40 Hüttenhelfer. Da ein Reisebus lediglich mit der Hälfte an Passagieren besetzt werden darf, wären zwei Busse von Nöten, was die Kosten verdoppeln würde. „Die verschieben wir auf das nächste Jahr“, informiert Jürgen Döring.

2021 – zum Glück nicht dieses Jahr – feiert der Verein sein 50-jähriges Bestehen. Dafür werde man sich dann eine „Besondere Reise“ einfallen lassen.

Der Vereinsvorstand nutzte die Versammlung, um seine fleißigen Wanderer für ihre Leistungen im Jahr 2019 auszuzeichnen. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 13 Wanderungen durchgeführt, die üblichen Monatswanderungen sowie eine Sonderwanderung im Frühjahr. Dabei legten 175 Mitglieder insgesamt 1580 Kilometer zurück. Das entspricht der Strecke von Einöd nach Stockholm und zurück.

An jeweils zwölf Wanderungen nahmen Antonia Nagel, Heide Schöbel sowie Ursula Wilhelm teil. Elfmal wanderte Ursula Müller mit und zehn Mal ihr Mann Herbert. Bislang 1000 Kilometer wanderte Hannelore Schaumburger. Hedi Aschenbrenner brachte es auf mittlerweile 3000 Kilometer. Für insgesamt 5000 erwanderte Kilometer allein bei Vereinswanderungen wurde Helga Hartmann ausgezeichnet. Bei der Mitgliederversammlung im Januar übergab die langjährige Wanderführerin aus Alters- und Gesundheitsgründen ihr Amt an Ursula Müller. Auch der langjährige Vorsitzende, Otto Schöbel, stellte sein Amt nach 35 Jahren zur Verfügung. Dem neuen Ehrenvorsitzenden folgte sein bisheriger Stellvertreter Klaus Rink, der jetzt von Martin Marx vertreten wird. Die ehemalige Jugendwartin Meta Bollenbacher übernahm die Kassenführung. Ihre Nachfolgerin ist Edna Marx.

Mit rund 550 Mitgliedern sind die Zahlen weiterhin leicht rückläufig, weiß Jürgen Döring. Jugendliche, die mit dem Erreichen des 18. Lebensjahres aus der Familienmitgliedschaft fallen, verfolgten häufig andere Interessen und meldeten sich nicht selbst erneut an. Außerdem verstarben einige der Wanderfreunde.

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