Diskussion um Standorte Petition für Bottenbacher Schule

Kleinsteinhausen · Lehrer Christoph Robiné setzt sich dafür ein, dass die Steinhauser Kinder weiter im Nachbarort unterrichtet werden.

 Wenn die Steinhauser Kinder nicht mehr nach Bottenbach kommen, könnte das der Schule den Todesstoß versetzen, fürchtet Christoph Robiné. Mit Einschulungsfeiern in Bottenbach wäre es dann bald vorbei.

Wenn die Steinhauser Kinder nicht mehr nach Bottenbach kommen, könnte das der Schule den Todesstoß versetzen, fürchtet Christoph Robiné. Mit Einschulungsfeiern in Bottenbach wäre es dann bald vorbei.

Foto: dpa/Jens Büttner

Mit einer Internet-Petition setzt sich Christoph Robiné für den Erhalt der Grundschule in Bottenbach ein. Insgesamt hat der stellvertretende Leiter des Hofenfels-Gymnasiums bereits 674 Unterstützer gefunden – 271 davon aus der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land. „Als Lehrer einer weiterführenden Schule in Zweibrücken weiß ich, wie wichtig gute Grundschulen sind“, argumentiert Robiné. Da er in Kleinsteinhausen geboren sei, wisse er auch, wie wichtig die Grundschule in Bottenbach für das Zusammenleben in den drei Ortsgemeinden Bottenbach, Groß- und Kleinsteinhausen sei.

In der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land gebe es Bestrebungen, die Kinder aus Groß- und Kleinsteinhausen nicht mehr in der aufwendig sanierten Grundschule im Nachbarort Bottenbach einzuschulen, da diese zur Verbandsgemeinde Pirmasens-Land gehört, sondern stattdessen in der Hornbacher Grundschule. Das war auch letztens Thema im Verbandsgemeinderat Zweibrücken-Land )wir berichteten).

Die Grundschule Bottenbach sei aufwändig saniert worden und in der Nähe, die Hornbacher Schule mehr als doppelt so weit entfernt, sanierungsbedürftig und zu klein, kritisiert Robiné. Für die Grundschule in Bottenbach würde ein Wechsel der Schüler von jenseits der Gemeindegrenze das Aus bedeuten. Die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land habe in den letzten zehn Jahren viel Geld in die Grundschule Bottenbach investiert und geholfen, diese auf einen Top-Zustand zu bringen, weshalb sogar Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier 2018 „stark beeindruckt“ von der Grundschule Bottenbach gewesen sei.

Als Resultat dieser klugen Investition seien die Gastschulbeiträge seit dem Abschluss der Sanierungsarbeiten im Jahr 2017 kontinuierlich gesunken und lagen 2019 bei 979 Euro pro Schüler. Werfe man einen Blick in die Zahlen der Haushaltsplanung der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land, so habe die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land bei einer Schülerzahl von 90, wenn man die Zahlen des Ergebnishaushalts von 2019 zugrunde lege, 2095 Euro pro Schüler in Hornbach ausgegeben.

Die Grundschule in Hornbach sei in keinerlei Hinsicht gefährdet. Sie habe sogar nicht genügend Raumkapazitäten, um zukünftig alle Steinhauser Kinder aufzunehmen. Es gebe zwar Überlegungen in Hornbach, die Bücherei der Grundschule in Klassenräume umzuwidmen, dort sei es aber im Winter kalt und im Sommer unerträglich heiß. Auch der Brandschutz sei ungeklärt. Wahrscheinlich würden wieder Klassen an den momentan verwaisten Zweitstandort in Althornbach ausgelagert. Das hieße, die Kinder müssten nicht nur doppelt so weit bis nach Hornbach fahren, sondern dort auch noch umsteigen und weiter nach Althornbach transportiert werden. Diese Kosten blieben an der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land hängen, wie auch notwendige Sanierungs- und Umbauarbeiten in Hornbach.

Die Überlegungen der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land widersprechen nach Auffassung Robinés der Leitlinie „kurze Beine, kurze Wege“ der Landesregierung und seien ökonomischer Unsinn. „Die Grundschule in Hornbach sollte auf jeden Fall dringend saniert werden, aber in der aktuellen Größe“, so der Initiator der Petition. Die Kinder aus Steinhausen sollten weiter nach Bottenbach gehen. Das wäre eine Win-Win-Situation für alle Ortschaften.

Er finde es sogar ungerecht den Bürgern und Kindern gegenüber, die sich darauf verlassen, dass die politischen Entscheidungsträger in ihrem Handeln das Wohl der Bürger und Kinder in den Vordergrund stellen und nicht ihren eigenen Vorteil oder machtpolitische Überlegungen. Ebenso ungerecht sei es, dass die Diskussion nicht sachlich geführt werde, sondern sogar Unwahrheiten verbreitet würden, um den Abzug der Steinhauser Kinder schönzureden und Entscheidungsträger zu manipulieren. „Dies sollte in Zeiten von Donald Trump zwar niemanden mehr verwundern, aber wenn man etwas als ungerecht empfindet, sollte man sich engagieren statt nur zu lamentieren oder Protestparteien zu wählen, daher die Petition und der offene Brief“, sagt Robiné.

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