Wegen Schimmel in Contwig Schulanbau in Stambach

Contwig · In einer Telefonkonferenz haben die Spitze der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land und die Fraktionssprecher entschieden, dass das Schulgebäude in Contwig geschlossen wird. Die Schule zieht komplett um.

 Grunschule Contwig

Grunschule Contwig

Foto: Norbert Schwarz

Seit Beginn des Schuljahrs ist das Grundschulgebäude in Contwig gesperrt. Seitdem beschäftigen sich die Verwaltungsspitze der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land und der Verbandsgemeinderat mit der Frage, wie es mit der Grundschule mit den Standorten Contwig und Stambach weitergeht. Das Architekturbüro Grub erstellte eine Machbarkeitsstudie, bei der eine grundlegende Sanierung in Contwig oder ein Anbau in Stambach geprüft wurden.

Die Corona-Krise störte zwar den Zeitplan, stoppte aber nicht die Entscheidung. „Es war mir wichtig, dass das Vorhaben noch in meiner Amtszeit auf den Weg gebracht wurde“, sagte Verbandsbürgermeister Jürgen Gundacker (SPD). Ende Mai endet die Amtszeit des Bürgermeisters. Am 1. Juni übernimmt Björn Bernhard (CDU) die Amtsgeschäfte. In einer Telefonkonferenz hätten die Fraktionsvorsitzenden und die Beigeordneten über die Machbarkeitsstudie beraten und sich mehrheitlich für den Anbau in Stambach entschieden, sagte Gundacker.

Die Schulleitung und der Schulelternbeirat hätten ebenfalls ihre Zustimmung gegeben, merkte der Bürgermeister an. Wie der Leiter der Zentralabteilung der Verbandsgemeinde, Karl-Heinz Brügel, auf Nachfrage informierte, besteht nach der Gemeindeordnung, „eine Pflicht des VG-Rats zur Bestätigung der Eilentscheidung nicht. Der Rat kann in seiner nächsten Sitzung die Entscheidung explizit bestätigen, muss aber nicht. Soweit nicht bereits Rechte Dritter entstanden sind, kann der Rat in der nächsten Sitzung die Entscheidung aufheben“. Wann die nächste Sitzung stattfindet, sei noch nicht zu sagen.

Nach Auskunft von Martin Grub könnte ein Neubau in zwei Jahren fertig sein. Bis dahin sollen die Schüler in Containern hinter der Turnhalle unterrichtet werden. „Das Ziel ist, dass die Container bis zum Beginn des Schuljahres dafür bereit stehen“, sagte Gundacker. Wobei der Bürgermeister und der Architekt gleichlautend von einem „ambitionierten“ Ziel sprechen. Derzeit wird ein Teil der Contwiger Grundschüler in Räumen der IGS in Contwig unterrichtet.

Um die Container aufzustellen sind nach Angaben Grubs noch einige Dinge zu erledigen. So müssten sie angeschafft, die Genehmigungen eingeholt, der Untergrund vorbereitet und die Leitungen für Strom, Wasser und Abwasser verlegt werden. Bei der Machbarkeitsstudie war das Architekturbüro noch von drei Klassen ausgegangen. Nach dem neusten Schulentwicklungsplan müsse man von vier Klassen ausgehen, sagte Gundacker. Grub schätzte die Kosten auf rund 200 000 Euro. „Das ist aber nur eine Schätzung.“

Auch bei den Kosten für den Anbau hielt sich der Architekt zurück. Die Schätzung beruhe auf den Vorgaben der entsprechenden Schulbaurichtlinien, sagte Grub. „Wir haben bisher noch nichts geplant.“ Der Architekt rechnete nach der Studie mit Kosten in Höhe von 1,4 Millionen Euro. Die notwendige Komplettsanierung des Gebäudes in Contwigs veranschlagte Grub mit 2,3 Millionen Euro. Und die Sanierung hätte sich auch über knapp zwei Jahre hingezogen.

Nach der grundsätzlichen Entscheidung für einen Anbau müsste sein Nachfolger das weitere Vorgehen festlegen, sagte Gundacker. Dazu gehöre auch, was mit dem jetzigen Schulgebäude geschehe.

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