Kerwe Schmitshauser Straußjugend lacht auch über sich selbst

Schmitshausen · Klein, aber fein und urig ist sie wieder gewesen, die Kerwe im Rosendorf auf der Sickingerhöhe. Vor allem der Zusammenhalt innerhalb der Dorfjugend und die vielfache Unterstützung von Eltern und erwachsenen Dorfbewohnern sind die Garanten dafür, dass das dreitägige Kerwefest in Schmitshausen ein solches Fest bleibt, wie man es seit Generationen gewöhnt ist, das die Dorfbewohner zusammenführt.

 Richtig krachen ließen es am Wochenende in Schmitshausen die Straußmädels und Straußbuben.

Richtig krachen ließen es am Wochenende in Schmitshausen die Straußmädels und Straußbuben.

Foto: nos

Nicht nur der Auftakt im kleinen Festzelt bei Rosenwirt Rudi wurde zu einer runden Sache, an welcher auch der heftige Regenschauer nichts ändern konnte. Das Anbringen des bunten Kerwestraußes zum sichtbaren Zeichen, dass in diesem Ort noch zünftig und standesgemäß die Kerb gefeiert wird, war genauso ein Höhepunkt wie die Kerwerede. Die glossierte einmal mehr mit humorvollen Spitzen und Einfällen das Dorfgeschehen– unter anderem die Rückkehr des Eismännchens – und wurde von Nadja Seul und Sarah Klein vorgetragen. „Liebe Kinder gibt fein Acht, ich hab im Knast endlich ne Therapie gemacht. Koks und Haschisch darf ich nimmi im Eiswänche verkaafe, sunschd muss ich im Knaschd noch weidere Johre Runde laafe…“

Doch Straußmädels und -buben zogen nicht nur andere in den Kakao, sondern hielten sich auch selbst den Spiegel vor. So kam ans Tageslicht, wie die „Angie“ durch die Zweibrücker Straßen donnert oder dass die Paula wohl die Amsterdamer Nächte so schnell nicht vergessen wird. „In Holland hann se sich mol so richdich gehe geloss un sich mol schön dezent mit nem Joint weggeschoss“, hieß es in der Rede. Auch von Christians „Skifahrerdaume an der Kinderfaschingsbar“ war die Rede. Das, was in der Gemeinde alles passiert wurde aufs Korn genommen und die ausgebrochene „Bauwut“ bestimmter „Baulöwen“ blieb nicht verborgen. Weil Stützmauern notwendig wurden ist gleich vom erneuten Mauerbau die Rede gewesen. „E Riesemauer han die gezimmert, de hädde selbschd em Gorbatschow soi Aue geflimmert“.

Gelacht wurde viel bei der zünftigen Rede, egal ob dabei die Kerweerlebnisse des Vorjahres oder des jüngsten Nussbaumfestes in Erinnerung gerufen wurden. Blauer Zigarettenqualm kann Ursache für ein Zugverpassen sein und wird „Manu“ ein Leben lang in Erinnerung bleiben. Selbst der Ortsbürgermeister wird sich an dieses Kerwejahr halb beschämt, halb froh zurück erinnern, wurde er doch gelobt und getadelt zugleich. Die Baumtaufe kam zum Schluss und ganz nach der Tradition kamen die vielen Zuhörer ins Dorfgemeinschaftshaus, wo alle gemeinsam mit den Straußmädels und -buben an der Kaffeetafel saßen.

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