Kerwe in Schmitshausen Straußjugend lässt das „heilige Fest“ hochleben

Schmitshausen · Im Rosendorf Schmitshausen wurde am Wochenende wieder Kerwe gefeiert.

Bilderbuchkerwe an diesem Wochenende in Schmitshausen.

Bilderbuchkerwe an diesem Wochenende in Schmitshausen.

Foto: Norbert Schwarz

(cos) Für die Kerwe im Rosendorf Schmitshausen auf der Sickingerhöhe passt diesmal alles zusammen. Gesellige Stunden, viel Lachen und Freude beim Herausputzen des Kerwestraußes und das berühmte „Kaiserwetter“ am Kerwesonntag und Montag noch dazu, wo es beim zünftigen Frühschoppen hoch herging. Kerweumzug mit mit dem schweren Strauß, den gestandene Männer aus der Straußjugend auf ihren Schultern durch den Ort trugen, die Dorfjugend mittendrin dabei, weil sie einmal in die Fußstapfen der jetzigen Straußmädels und Straußbuben steigen soll. Am Straßenrand die Dorfbewohner applaudierend und oft genug zu Stärkung einen Schluck spendierend. 

Nachdem der schwere Kerwestrauß mit seinen tausenden von bunten Bändchen, es sollen insgesamt rund 15 000 Papierbändchen gewesen sein, in die Halterung bugsiert worden war, bezog das Rednerduo Sarah Klein und Nadja Seul mit schwarzen Zylinder auf dem Haupt die angestammte Fensterposition im Jugendheim, von wo aus die Kerweneuigkeiten unter die lauschende Zuhörerschar geschmettert wurde.

„Ihr liewe Leid und Kerwegäschd, no drei Johr hon mir endlich widda unser heilich Feschd!“ Damit Ortsbürgermeister Markus Schieler auch gleich darüber Bescheid wusste, wer über die Kerwezeit das Sagen hatte, bekam er gleich nach der Begrüßung den Marsch geblasen als das Duo lautstark feststellte: „Corona – sin mo ganz ehrlich, kann des von eich noch enner here, un Herr OB von die losse ma uns heit ah net ibba die ganze Rechele belehre…!“ Spezialgäste durften bei der Begrüßung ebensowenig fehlen wie das Ehrenstraußmädel Nicole. Die Neuen kamen ohne besondere Erwähnung nicht davon, bevor es mit den eigentlichen Neuigkeiten weiterging. Etwa dem neuen Dorfinfluencer-Star, einem allseits bekannten Honigkerzendreher mit seinen 100 000 Followern im Internet. Die Feuerwehr und ihre Mannen bekamen einen Stammplatz, schließlich sei nach gefühlten 20 Jahren Bauzeit die neue Feuerwehrbleibe zünftig eingeweiht.

Von der Impfaktion bei der Feuerwehr ist die Rede gewesen und einen guten Tipp gab es bei der Gelegenheit noch als Zugabe hinzu: „De Impfstoff ohne Nebenwirkung kommt nämlich vum Hartenstein (Obstbrennerei Schmitshausen), denn vertraat sogar unsere Feuerwehrfraa Sarah Klein…“

Das freundschaftliche „Du“ bekam Ehrenbürger Hans-Erich Henkes bei der Kerwerede mit dem heiligen Versprechen angeboten, dass sie demnächst auch mal zum „Rosenhäckele“ kämen. Neben Geschichten wie der eigenen Ausflugsfahrt nach Belgien wurde das Dorfgeschehen trefflich ins passende Bild gerückt.

Ratschläge gab es zur schnellen Reparatur der Friedhofsmauer und zudem ein Lob für den in den Ruhestand getretenen „Dorfschitz“. Das „Geschdribb“ beim Rosenplatz habe der stets in Schach gehalten. „De Hoss is jetzt mit der Uffgab betraut und e klä bissl ibbafordert, deshalb werd alle 14 Daa die Kimmle Stiftung als Aushilfe geordert…“ Schon Tradition ist zudem in Schmitshausen, dass von der Bevölkerung Kaffee und Kuchen für den Sonntagsnachmittagskaffee gespendet werden, der nach der zünftigen Kerwerede, für die es viel Beifall gab, auch in diesem Jahr die Bürger im Dorfgemeinschaftshaus zusammenführte.

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