Jahresvorschau Schmitshausen 30 000 Euro fehlen in der Gemeindekasse
Schmitshausen · Schuld ist in erster Linie der coronabedingte Ausfall von Festen und Aktionen im Schmitshauser Dorfgemeinschaftshaus.
„Kein Dorffest, keine Kerwe, kein Adventsmarkt. Das haben insbesondere unsere Dorfvereine in den Vereinskassen zu spüren bekommen. Für die Gemeinde sieht es gar noch schlimmer aus. Denn weder im Haus der Jugend im Naherholungsgebiet noch unserem seit Jahren stark frequentierten Dorfgemeinschaftshaus gab es Einnahmen. Ich gehe mal davon aus, dass uns dadurch allein im letzten Jahr rund 30 000 Euro im allgemeinen Haushalt als Einnahmen fehlen“, antwortet Schmitshausens Ortsbürgermeister Markus Schieler auf die Frage, was im letzten Jahr denn so passiert sei.
Dennoch, Schieler freut sich sehr darüber, dass der Zusammenhalt innerhalb des Rates und auch innerhalb der Dorfgemeinschaft gut ist. Weil mangels finanzieller Masse grundsätzlich im ersten Rosendorf Deutschlands viel durch Eigenleistung gerichtet werden muss, fehle manchmal auch die Zeit zum Erledigen, meint Schieler.
Mit Geld aus der Kasse der Vereinsunion (ein Zusammenschluss von Dorfvereinen und Institutionen) wurde manches „vorfinanziert“. „Im letzten Jahr haben wir alles rückabgewickelt, die Vereinsunion spendete Bares für den Spielpark, der zu einer schmucken Einrichtung für die Kinder und Jugendlichen aus dem Dorf wie unsere Gäste ist“, stellt Markus Schieler fest und kommt in diesem Zusammenhang darauf zu sprechen, wie stark die Ortsgemeinde gerade vom totalen Besucherausfall bei Dorfgemeinschaftshaus und Haus der Jugend getroffen worden ist.
Doch die durch ausgefallene Aktionen gewonnene Zeit sei genutzt worden. Neben dem Dorfgemeinschaftshaus schufen die vielen Helfer ein Spielparadies für kleine und größere Besucher. Eine Aufwertung für das Dorfgemeinschaftshaus.
Was in diesem Zusammenhang noch nicht erreicht ist, aber dennoch überdenkenswert sei: Das Heimatmuseum an gleicher Stelle. Bürger und ehrenamtliche Kräfte aus dem Dorf hätten das alles aufgebaut. Schon seit Jahren führe dieses heimatgeschichtliche Kleinod im wahrsten Wortsinn einen „Dornröschenschlaf“. Das Heimatmuseum befinde sich wohl im Dorfgemeinschaftshaus von Schmitshausen, doch Einrichtungsträger ist und bleibt die Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben. „Dort müsste mehr für das, was es hier im Rosendorf vorzuweisen gibt, Reklame gemacht werden. Im letzten Jahr hat es eine einzige Führung gegeben. Wir als Kommune kommen aber auch hier für die Fixkosten auf“, stellt Markus Schieler fest.
Daumendrücken dafür, dass ein weiteres Jahr mit Pandemie-Auflagen die Gemeindekasse nicht noch mehr beutelt, sei deshalb verständlich, meint der Ortsbürgermeister, der eine weitere finanzielle Großbelastung beim Thema Kindergarten erblickt. Gleich den Nachbarorten Biedershausen, Knopp-Labach und Hettenhausen besuchen auch die noch nicht schulpflichtigen Kinder aus Schmitshausen die Kindertagesstätte in Wallhalben, die aus allen Nähten platzt. Insbesondere dann, wenn die neuen Bestimmungen aus dem Zukunftsgesetz für Kindertagesstätten ab dem Sommer dieses Jahres zum Tragen kommen. „Da kommt was auf uns als Gemeinde zu und wir wissen nicht wie das, was die im Mainzer Landtag verhackstückt haben, zu bezahlen ist. Auf die Informationen von Ortsbürgermeisterin Christine Burkhard bin ich schon gespannt. Nur, die muss ja auch die gesetzlichen Forderungen als Trägerin der Einrichtung erfüllen und die Kinder oder Eltern können ja eh nichts dazu, wenn oben was beschlossen wird und wir als Gemeinde es auszubaden haben.“