Schlichter kostet 10 000 Euro

Dellfeld · Zufriedene Mitarbeiter und Imagepflege sind das Ziel bei der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land. Erreicht werden soll dieses Ziel mit Unterstützung des Mainzer Beratungsbüros „Arbeit und Leben“.

 Die Verbandsgemeindeverwaltung in der Landauer Straße in Zweibrücken. In der Behörde hängt der Haussegen schief. Ein Mediator soll nun für ein besseres Betriebsklima sorgen. Foto: Mathias Schneck

Die Verbandsgemeindeverwaltung in der Landauer Straße in Zweibrücken. In der Behörde hängt der Haussegen schief. Ein Mediator soll nun für ein besseres Betriebsklima sorgen. Foto: Mathias Schneck

Foto: Mathias Schneck

Der Haussegen hängt bei der Verbandsgemeindeverwaltung von Zweibrücken-Land nach den Mobbing-Vorwürfen gegen Verbandsbürgermeister Jürgen Gundacker (SPD ) schief. Und wie Ortsbürgermeister Karlheinz Bärmann (CDU ) aus Contwig in der Sitzung des Verbandsgemeinderates am Mittwoch im Dellfelder Bürgerhaus selbst feststellte, hat unter den Ereignissen (wir berichteten mehrfach) das Verwaltungs-Image gelitten. Die Verbesserung des Betriebsklimas war deshalb neben den Diskussionen um den Nachtragshaushalt, dem Sachstand zum Stadt-Umland-Konzept oder der Fortschreibung des Landesentwicklungsprogramms ein Hauptthema.

10 000 Euro an Steuergeldern für einen Schlichter, das ist für den UWG-Sprecher Wilfried Veith aus Kleinsteinhausen einfach zu viel. "Alles nur wegen eines anonymen Briefschreibers." Dem hielt jedoch Achim Scherer (SPD ) aus Bechhofen entgegen, dass das Herzstück einer funktionierenden Arbeitsstätte ein gutes Betriebsklima sei. Folgeschäden eines schlechten Klimas am Arbeitsplatz könnten weitaus teuerer sein. Scherer erinnerte an Fehltage durch Krankheit oder mangelnde Zusammenarbeit. "Diese 10 000 Euro sind in meinen Augen hervorragend angelegt", meinte Scherer, und dessen Parteifreund Wolfgang Rapp aus Großbundenbach wollte wissen, ob die Unzufriedenheit bei den Mitarbeitern auch mit der bevorstehenden Umstrukturierung "Gemeinde 21" zusammenhängen könnte, was Verbandsbürgermeister Jürgen Gundacker spontan bejahte: "Das hängt unweigerlich zusammen, jede Neuorganisation ist mit Ängsten verbunden." Der Verbandsbürgermeister erläuterte, dass die ursprüngliche Absicht gewesen sei, eine Beratungsstelle für die Neuorganisation der Verwaltung unter dem Stichwort "Gemeinde 21" mit ins Boot zu holen.

Nach den Ereignissen um den anonymen Brief wegen der Störungen beim Betriebsklima der Verwaltung, die auch vom Personalrat nicht in Abrede gestellt wurden, seien jetzt die Fühler nach einem Mediator in der Sache Betriebsklima (wir berichteten) ausgestreckt worden. Mit dem Beratungsbüro "Arbeit und Leben", das eine gemeinnützige GmbH sei und weder den Arbeitgebern noch den Arbeitnehmern nahe stehe und sich in der Vergangenheit einen Namen gemacht habe, sei jetzt eine neue Weichenstellung erfolgt. Derweil die Beratung für die Verwaltungs-Neuausrichtung 5000 Euro kostet, muss für die Zusammenarbeit mit "Arbeit und Leben" die Summe von 10 000 Euro bereitgestellt werden.

Bernd Kipp (UWG) aus Althornbach fand, dass darüber getrennt abzustimmen sei, was der Verbandsbürgermeister sofort einräumte. Während der Rat geschlossen für die Kommunalberatung Rheinland-Pfalz als Begleiter bei "Gemeinde 21" stimmte, waren die beiden UWG-Mitglieder gegen die Mitarbeit von "Arbeit und Leben" zur jüngsten Vergangenheitsbewältigung in Sachen Betriebsklima.

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