Hornbach: Bürgermeister Hohn wird ungeduldig Beim Stadttor ist der Bogen noch nicht raus

Hornbach · Die Sanierung des historischen Bauwerkes in Hornbach kommt nicht in dem Tempo voran, wie sich das Bürgermeister Hohn vorstellt. Grund ist der schleppende Ausbau der B 424. Knackpunkt: Beide Sanierungen seien auf­einander abzustimmen.

 Nach der Sanierung des Stadttores soll der gesamte Fahrzeugverkehr in Hornbach nur noch durch das historische Bauwerk geführt werden.

Nach der Sanierung des Stadttores soll der gesamte Fahrzeugverkehr in Hornbach nur noch durch das historische Bauwerk geführt werden.

Foto: Norbert Schwarz

Der Ausbau der Bundesstraße 424 hat in Hornbach bereits begonnen. Ein Fortführen der Bauarbeiten an der wichtigsten Verkehrsader ist beschlossene Sache. Bei der jüngsten Stadtratssitzung sollte ein Vertreter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) die Ausbauplanung vorstellen. Der LBM koordiniert die Ausbauarbeiten. Der Bund ist Kostenträger bei der Fahrbahn, die Klosterstadt beim Gehweg und der Straßenbeleuchtung. Für den 20. Januar 2022 ist die nächste Erörterung im Rat geplant. Bürgermeister Reinhold Hohn drückt in der Sache aufs Tempo. Denn Hornbach möchte mit der Sanierung des historischen Stadttores vorankommen.

„Es geht nicht voran, viele kommen nicht in die Pötte. Und eine Ausrede ist jetzt immer parat: Corona!“ Reinhold Hohn, dienstältester Bürgermeister in der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land, hat für vieles Verständnis. Nur: Wenn Verwaltungsbehörden die Dinge nicht so betreiben wie das der Seniorchef einer Großgärtnerei in Hornbach im eigenen Betrieb zu tun pflegt (auch wenn dort nunmehr Junior Thomas das Sagen hat), dann können schon mal Festzen fliegen. Davon können auch übergeordnete Behörden ein Lied singen und deshalb wird jetzt auch in der Ratssitzung am 20. Januar Tacheles geredet, macht Hohn im Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur deutlich.

Hohn: „Die Sanierung des historischen, oberen Stadttores ist unser aller Anliegen. Weil aber zugleich die Stadtdurchfahrt, die B 424, erneuert wird und wir gleichzeitig als Kostenträger für die Bürgersteige aufkommen, müssen die Arbeiten unbedingt koordiniert sein. Im Klartext: Wir müssen wissen, wie der LBM den Ausbau der B 424 geplant hat und dieser Planung regelrecht auch zustimmen“. 

Bis zur Klosterkirche, einem gleichfalls historischen Bauwerk in der Pirminiusstadt, ist die vielbefahrene Bundesstraße, welche direkt nach Frankreich führt und oberhalb der früheren Zollstation in die L 700 einmündet, ausgebaut. Bundesstraßenausbau und Stadttorsanierung müssen nunmehr aber unter einen Hut gebracht werden. Erst den Straßenausbau zu vollziehen und dann mit den Sanierungsarbeiten beim Stadttor beginnen, käme einem Schildbürgerstreich gleich, findet Hohn. „Aber da müssen Fakten geschaffen werden, da darf Corona nicht zur Ausrede werden, da müssen viele Dinge wie Arbeitsausschreibung und mehr zusammenpassen“, spricht er einige der wichtigen Punkte an.

Die Stadttorsanierung selbst war ein „heißes Eisen“ schieden sich allein schon die Geister bei den Fachbehörden, woran sich Hohn nur ungern erinnert. „Beim Bau des Klosterhotels hat das Büro Meckler aus Kaiserslautern eine großartige planerische Leistung vollbracht, die weit über die Grenzen der Region hinaus weiterhin Anklang findet. Architekt Klaus Meckler ist auch weiterhin unser Planer. Er hat die Sanierung des Stadttores geplant und kam in Übereinstimmung mit der Denkmalschutzbehörde zur Erkenntnis, dass die nicht länger aufschiebbare Sanierung des Kulturgutes so geschehen soll, wie das einmal ursprünglich war.“ Hohn weiter: „Mit dem heutigen Verkehrsaufkommen führt das vielleicht auch zu Wartezeiten für die motorisierten Verkehrsteilnehmer, weil nicht mehr ums das Stadttor gefahren werden soll, sondern beide Verkehrsströme, also der Auswärtsverkehr wie der Einwärtsverkehr aus Richtung Frankreich durch das Stadttor geleitet werden!“

Hohn erinnert daran, dass es sogar Verkehrsversuche wegen der Durchleitung des Verkehrs gegeben habe und diese nachhaltig vermittelten, dass es wohl zu keinem Verkehrschaos kommt, wenn Neuerungen in der Verkehrsführung eine Folge der Stadttorsanierung sind. Zum Verständnis: Die Öffnung von Stadttor zum früheren Spital hatte lediglich eine Breite von 2,20 Meter und soll mit der jetzigen Sanierung wieder hergestellt werden. Die Stadttorsanierung hatte ehe manche Überraschung für Hornbach hervorgebracht. So wurde bei den Vermessungsarbeiten und Bodenuntersuchungen festgestellt, dass sich unterhalb des Stadttores „Hohlräume“ befinden, die zunächst Rätsel aufgegeben haben. Allerdings, Bauexperten aus der Landeshauptstadt signalisierten dieserhalb „Entwarnung“.

Für letztes Jahr bereits war eigentlich der Beginn der Ausbauarbeiten an der B 424 geplant. Das Sanierung des historischen Bauwerks „Oberes Stadttor“ sollte nachfolgen. Auf Planvorstellung und Torsanierung sind die Stadtverantwortlichen allesamt gespannt. Insbesondere Hohn, der als Mitglied des Kreistages noch um weitere Probleme in seiner Klosterstadt weiß.

Es geht dabei um die Sanierung der Landstraße 479 in Richtung Brenschelbach (Saarland). Die das Gewässer Schwalb überspannende Brücke muss dringend erneuert werden und wie längst bekannt, möchte das Land Rheinland-Pfalz auch Landstraßen zu Kreisstraßen herabstufen und damit den Wechsel bei der Baulast herbeiführen.

Bürgermeister und Kreistagsmitglied Hohn merkt an: „Wir haben natürlich darüber im Kreistag schon detailliert gesprochen und werden auf keinen Fall marode Straßen und Brücken in die Trägerschaft des Landkreises übernehmen. Als Stadt haben wir unser Straßenausbauprogramm fast aufgearbeitet, jetzt trachten wir verständlicherweise auch danach, dass übergeordnete Straßenbaulastträger die Dinge in Ordnung bringen.“

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