Sängerbund Contwig und Chor2000 kochten Gulaschsuppe für 220 Genießer Riesenerfolg mit Gulaschsuppe „to go“

Contwig · Was tun, um die Vereinskasse aufzubessern? Mit ihrer Gulaschsuppe zum Abholen landeten die beiden Gesangsvereine Chor2000 und Sängerbund Contwig am Faschingssamstag einen Volltreffer. 110 Liter Suppe machten 220 Genießer glücklich.

 Susanne Schramm und Roland Heitmann übernahmen die Essensausgabe am Sängerheim in der Contwiger Hohlbachstraße.

Susanne Schramm und Roland Heitmann übernahmen die Essensausgabe am Sängerheim in der Contwiger Hohlbachstraße.

Foto: Sängerbund Contwig/Simone Blatt

„Toller Flyer, tolle Aktion – wenn die Suppe jetzt noch gut ist, ist es nicht mehr zu toppen!“ Solche Reaktionen bekam der Sängerbund 1924 Contwig, zu dem auch der Chor2000 gehört, bereits im Vorfeld ihrer Suppen-Aktion zu hören. Am Faschingssamstag nun holten 70 Haushalte 220 Halbliter-Portionen von mit Liebe und Herzblut gekochter Gulaschsuppe am Vereinsheim der beiden Chöre in Contwig ab.

Eineinhalb Tage lang hatten die beiden Vereinsvorsitzenden, Simone Blatt und Roland Heitmann, das Schnippelmesser und den Kochlöffel geschwungen, unterstützt von Oliver Körner, der bei den übrigen Vorbereitungen assistierte. „Dafür haben wir uns eigens Urlaub genommen“, bestätigt die Bankerin. Denn der Qualitätsanspruch der beiden Vereine gilt nicht nur dem Gesang, sondern auch der Suppe.

25 Kilogramm bestes Rindfleisch vom Metzger und unter anderem 100 Paprika aus dem Großmarkt wurden mundgerecht zerteilt, um in 110 Liter Suppe verwandelt zu werden. Die Männer befreiten den steilen Berg von Schnee und Eis, damit die Abholenden sicher an- und wieder abfahren konnten. Das war das größte Problem, das es zu lösen galt: Das enge Nadelöhr. Doch selbst das passte am Ende bei drei Stunden Abholzeit von halb zwölf bis halb drei perfekt, so dass niemand lange warten musste und die beiden eigens eingesetzten Verkehrsregeler nicht ins Schwitzen kamen.

Entstanden war die Idee bei der Online-Vorstandssitzung im Januar. „Uns brechen mit dem geschlossenen Vereinsheim und ohne Konzerte alle finanzielle Möglichkeiten weg“, hatten die Sänger festgestellt. Statt zu jammern, wurden die Ärmel hoch gekrempelt. „Suppe wärmt die Seele“, waren sich alle schnell einig über ein attraktives Abhol-Angebot in der kalten Jahreszeit. Erbsensuppe gibt es traditionell am Vatertag, Kartoffelsuppe ist zu langweilig – ebenso schnell war die deftige Gulaschsuppe entschieden. Chorleiter Wolf Rüdiger Schreiweis gestaltete Plakate und Flyer.

„Erbsensuppe verkaufen wir am Vatertag so um die 120 Portionen. Wir hatten auf 150 mal Gulaschsuppe gehofft“, berichtet Simone Blatt. Schnell war 180 Portionen Suppe vorverkauft. Bei 200 fing das Küchenteam an zu rechnen und stellte fest: Viel mehr geht nicht! Alle Kochkessel und alle Kochplatten sind damit ausgereizt.

Dann fing Simone Blatt an, Rezepte zu suchen und zu testen. Sie lacht: „Meine Familie, Roland Heitmann und unser Chorleiter waren die Jury, die zwischen meinen beiden Favoriten entschieden haben.“

Dann kam der große Tag und es lief so perfekt, wie es sich alle erträumt hatten. Ausnahmslos alle vorbestellten Suppen wurden abgeholt, ohne dass die acht Helfer dabei in Stress gerieten. Sie wurden nachhaltig verpackt in einem übergroßen, gut schließenden Thermo-Becher, damit die Suppe in selbst mitgebrachten Körben auch heil den steilen Berg hinunter und bis nach Hause kam. Dazu gab es eine Scheibe Bauernbrot vom lokalen Bäcker und – als süße Aufmerksamkeit – ein Dankschön-Herz aus Schokolade.

Neben den 5,50 Euro pro Person floß auch reichlich Trinkgeld in die Kasse. Und anschließend liefen Whats-App und E-Mail heiß. „Die Leute waren alle begeistert“, freuten sich die Vereine über das große Lob. „So viele gute Worte, endlich einmal wieder live die anderen sehen und etwas gemeinsam machen und dann noch dieser Erfolg – wir Menschen sind eben soziale Wesen“, fasst Simone Blatt glücklich zusammen.

 So lecker sah die deftige Gulaschsuppe aus.

So lecker sah die deftige Gulaschsuppe aus.

Foto: Sängerbund Contwig/Simone Blatt

Ja, es war ein großer Aufwand. Ja, es hat zu jeder Zeit riesigen Spaß gemacht und auch Gulaschsuppe mag sie noch essen. Und ja, eine Wiederholung ist denkbar. „Das besprechen wir nächste Woche in den Vorständen“, erklärt die 2. Vorsitzende des Sängerbunds. Denn die meisten Gäste hätten angekündigt: „Bei der nächsten Aktion bin ich wieder dabei!“ Dafür sind die beiden Chöre sehr dankbar.

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