Rückschau auf den Flugplatz

Hornbach · Die Geschichte des Flugplatzes in Zweibrücken war Thema eines Vortrages beim Historischen Verein Hornbach. Die Zuhörer erfuhren dabei auch manch spannende Anekdote von Zeitzeugen.

 Begeisterte Zuhörer im Historama Hornbach. Foto: Margarete Lehmann

Begeisterte Zuhörer im Historama Hornbach. Foto: Margarete Lehmann

Foto: Margarete Lehmann

Gut 50 Gäste waren ins Historama im Kloster Hornbach gekommen, um zu hören, wie Anwohner den Flughafen und den Flugbetrieb in den Jahren 1953 bis 1991 erlebten. Es referierten Peter Huber und Klaus Homberg, Veranstalter war der Historische Verein Hornbach , Axel Mönch begrüßte die Gäste. Es war ein kurzweiliger Vortrag mit detaillierter Sachkenntnis und einer Prise Humor gewürzt.

1953 wurde der Flughafen nach zweijährige Bauzeit mit 3500 Arbeitskräften durch die französischen Streitkräfte unter kanadischer Hoheit in Betrieb genommen. 1969 übernahmen die amerikanischen Luftstreitkräfte das Kommando. Nach Beendigung des Ost-West-Konfliktes gaben die Amerikaner den Zweibrücker Flughafen auf, in der Folge wurde er für die zivile Luftfahrt weiter genutzt, 2014 endete auch die.

Beide Referenten sind Hornbacher Bürger und haben seit frühester Jugend das Geschehen auf und um den Flugplatz intensiv verfolgt. Die Bevölkerung wurde 1951 über den Bau des Flugplatzes nicht unterrichtet. Notwendig wurde der Bau durch die Eskalation des Kalten Krieges.

Acht Flugplätze entstanden in Rheinland-Pfalz. Die notwendige Baufläche, zumeist Ackerland der umliegenden Höfe, bedrohte die Existenz der Bauern. Waldflächen wurden gerodet, das Holz verkauft oder auch gestohlen. Im Frühjahr 1953 setzte der erste Flugbetrieb ein. Klaus Homberg zeigte zum jeweiligen Geschehen eindringliche Fotos. "Am Himmel zeigten sich immer mehr und öfter Kondensstreifen in wirren Linien, Spuren der Übungsflüge".

Der Chefkonstrukteur des Flugzeuges "P-51 Mustang" war der in Hornbach geborene Edgar Schmued. Natürlich kam es in all den Jahren auch zu Unfällen und Abstürzen. "Oft waren wir Kinder eher an der Unfallstelle als die Soldaten . Mit einem Weensche, heute sagt man Bollerwagen, dem damaligen Alltransportgefährt, wollten wir ein Flugzeugheckrad abtransportieren, doch das wog ein paar Zentner. Die Aktion musste also ausfallen", erzählte Peter Huber schmunzelnd. Das Stadtbild veränderte sich mit der Zeit, für die Angehörigen der Soldaten wurden Wohnsiedlungen gebaut, die Wirtschaft blühte auf. Politiker landeten in Zweibrücken, Ludwig Erhard zum Beispiel. Der Fluglärm störte mitunter, Proteste gab's hin und wieder, durch Überschallflüge platzten auch schon mal Schaufensterscheiben, doch man einigte sich stets gütlich.

Und jetzt ist alles vorbei. Am Himmel herrscht Ruhe, nach 1991 setzte die Konversion ein, im Moment, nach von Brüssel verordneter Stilllegung des Flughafens, läuft die Konversion der Konversion.

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