Riedelberg Riedelberger Kerwerede ragt heraus

Riedelberg · Janine Haller und Jan Lymicz glossieren Traktoren, Autorempler und einen Junggesellenabschied.

 26 Straußmädels und Straußbuben, die gesamte Dorfjugend, war auch dieses Jahr in Riedelberg zur Stelle um zünftig die Kerwe hochleben zu lassen.

26 Straußmädels und Straußbuben, die gesamte Dorfjugend, war auch dieses Jahr in Riedelberg zur Stelle um zünftig die Kerwe hochleben zu lassen.

Foto: Norbert Schwarz

  Steht in Riedelberg die Kerwe an, sind alle außer Rand und Band. Jüngere und ältere organisieren und packen an. 26 (!) Straußmädels und Straußbuben zählte auch dieses Jahr die Straußbubengilde, welche am Sonntag zum Einbruch der Dunkelheit beim Dorfgemeinschaftshaus für viel Leben sorgte. Wie schon im letzten Jahr trugen Janine Haller und Jan Lymicz von Scheinwerfern angestrahlt die Kerwerede vor.

 „Ihr liewe Leit un Kerwegäschd, mir begrüße eich recht herzlich zu unserem Kerwefeschd. Dies Johr hamma widda an eich gedacht, unn was Scheenes mitgebracht. Drum präsentiere mir eich in voller Pracht, Geschichte, – iwwer die, es ganz Dorf lacht…“. Fürwahr, die Lacher im Kerwevolk hatten die beiden schnell auf ihrer Seite, denn humorvoll, einfallsreich und originell wurde auch dieses Jahr das Dorfgeschehen glossiert und auf unterhaltsame Art und Weise beleuchtet. Zwar wird dieser Brauch schon seit Urzeiten gepflegt, er war es dem Duo Haller/Lymicz aber trotzdem noch einmal wert, ihn besonders in den Mittelpunkt zu rücken. „Bei de Riedelberger Kerb, so is es üblich, wird gesaht was im Ort gefällig – oder betrüblich. Des losst a uns Straußmäd un Buwe kä Ruhm mir verzehle eich jetzt, un ihr do unne here zu!“ Gepflogenheit zum Kerweereignis ist zudem, dass ganz am Anfang der Bericht aus den eigenen Reihen zu hören ist und dabei das Treffen mit Gleichgesinnten bei den Schwarzbachtalspielen einen ganz besonderen Stellenwert besitzt. Dass aus dem „Saufpokal“ dann doch nichts wurde, sei kein Beinbruch gewesen, schließlich hätten sich alle gleich über den schmackhaften Boddenbacher Walnusslikör hergemacht. Der neue Traktor „vum Mario“ eignete sich bestens als Geschichtenanfang in der Kerwerede, der anschließend etliche Kapitel folgen sollten. Etwa vom Dorffest, wo ordentlich der Bär steppte und der Lilo in den Jeans ein zusätzliches Brandloch bescherte. Erfolgreich kehrten die Straußmädels und -buben vom Dartziller-Turnier in Althornbach heim, der Autorempler von Janine blieb nicht unerwähnt und natürlich nahm auch die Einweihungsparty der neuen TTC-Sporthalle in der Rede breiten Raum ein. Zum Junggesellenabschied sollte es für den „Domme“ und sein Gefolge  nach Dublin gehen. Dolch weil dieser die englische Sprache nicht richtig versteht, waren urplötzlich 27 Sitzplätze im Flieger geordert, das fand der „Domme“ überhaupt nicht schön. Der gute Rat kam prompt und wurde viel belacht: „Domme, es neggschde mol loschde so Sache, bitte glei doi Fraa, es Ricarda mache“. Die Straußtaufe wurde zum alles beschließenden Element und natürlich bekam erneut Ortsbürgermeister Peter Lethen als erster Bürger von den Straußmädels und Straußbuben das diesjährige Kerwe-T-Shirt mit viel Plaisir überreicht. Darauf steht in großen Lettern: Alle elf Minuten verlieb ich mich in ein neues Bier. Es ist eine Entleihe aus dem gängigen Barshippen, das inzwischen modern ist und entsprechend ist der Aufdruck auf dem Rücken – „Ich Barshippe jetzt, Bitte ein Bier, Riedelberger Kerb 2018“!

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