Ratsdrama um Feuerwehr-Ausstattung

Bottenbach. Ein Polit-Drama in drei Akten über die Feuerwehren in der Verbandsgemeinde spielte sich in der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderats Pirmasens-Land ab

Bottenbach. Ein Polit-Drama in drei Akten über die Feuerwehren in der Verbandsgemeinde spielte sich in der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderats Pirmasens-Land ab. Eine lange Diskussion, ein heftiger Schlagabtausch und am Ende ein Machtwort von Verbandsbürgermeisterin Silvia Seebach sorgten dafür, dass letztendlich doch noch eine knappe Mehrheit für den Feuerwehrbedarfsplan und Fahrzeugbeschaffungen vorlag. Für den Bedarfsplan stimmten zwölf Ratsmitglieder, elf waren dagegen, einer enthielt sich. Mit etwas größerer Mehrheit wurde der Bottenbacher Zuschussantrag beschieden.

Aufsichtsbehörde einverstanden

Die Verbandsbürgermeisterin verwies darauf, dass das Fahrzeugkonzept mit der mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) abgestimmt sei. SPD-Ratsmitglied Klaus Lehmann entgegnete, es werde zwar viel in Fahrzeuge investiert, gebe aber zu wenig Personal dafür. Lehmann regte an, ein Personalentwicklungskonzept für die Löscheinheiten anzufügen und Anreize zu schaffen, um Bürger für dieses Ehrenamt zu gewinnen. Die Bürgermeisterin sicherte zu, diese Anregung aufzunehmen, eine Entwicklung sei aber nicht planbar. Zuversichtlich stimmen sie die bestehenden Jugendwehren.

Weniger schreiben, sondern sagen, was eigentlich gewollt ist, kommentierte Stefan Sereda (CDU) mehrfach leicht ironisch den Bottenbacher Zuschussantrag. Er schlug vor, Fahrzeuge unter den Löscheinheiten zu verschieben, um bedarfsgerecht ausgerüstet und nicht übergerüstet zu sein. Seebach konterte, bei solch einem Vorgehen könnten sich Probleme bei Feuerwehreinsätzen ergeben. Die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen, sei allein schon wegen der topografischen Lage der Verbandsgemeinde äußerst schwierig.

Hängt mir zum Hals raus

SPD-Fraktionschef Heinrich Hoffmeister sprach sich dagegen aus, Überkapazitäten zu schaffen.

Verbandsgemeindewehrleiter Bernd Hunsicker unterstrich die Notwendigkeit des Staffellöschfahrzeugs für Bottenbach. Der Wehrleiter erwähnte auch die schlechte Löschwasserversorgung in Bottenbach und das Vorhandensein von acht Atemschutzträgern in der dortigen Löscheinheit, die von diesem Fahrzeug profitieren.

Die ganze Sache hänge ihm inzwischen "zum Hals heraus", polterte Willi Lehmann (SPD) dazwischen. Die Feuerwehren müssten zentralisiert werden. Er sei aus diesem Grund nicht mehr bereit, die weitere Ausstattung von Löscheinheiten mit Fahrzeugen mitzutragen. Heinrich Ehresmann (FWG) sagte, im Rat werde lediglich eine Plattform gesucht, um sich dazustellen.

Der Organisationsplan stellt für Bottenbach heraus, dass die Beschaffung eines Staffellöschfahrzeuges sei, da es auch die Schere und den Spreizer aufnehmen kann, was den bisherigen Vorausrüstwagen überflüssig macht. Gemäß der Feuerwehrverordnung für Bottenbach und die umliegenden Orte in der Zeitstufe 2 (15 Minuten) sei ein Staffellöschfahrzeug vorgeschrieben. Und der Neubau einer Biogasanlage in Bottenbach bedeute ein erhöhtes Brandrisiko. ane

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