Betreutes Wohnen und 15 weitere neue Wohnhäuser in Kleinbundenbach Zahl der Bauplätze wird nicht reduziert

Kleinbundenbach · Warum der Kleinbundenbacher Rat Bedenken von Bürgern an den geplanten Wohnhäusern neben dem Projekt „Betreutes Wohnen“ einstimmig zurückgewiesen hat.

 Auf dem weitläufigen Gelände der früheren Dorfwirtschaft Maurer tut sich was, zeigt unser Bild vom Ostermontag. Neben der Einrichtung für die Altenbetreuung sollen auch eigene Hauseinheiten für Senioren gebaut werden.

Auf dem weitläufigen Gelände der früheren Dorfwirtschaft Maurer tut sich was, zeigt unser Bild vom Ostermontag. Neben der Einrichtung für die Altenbetreuung sollen auch eigene Hauseinheiten für Senioren gebaut werden.

Foto: Norbert Schwarz

Ein Senioren-Großprojekt ist in Kleinbundenbach am Entstehen. Die Weichen dafür sind schon länger gestellt und die Umgestaltung der alten Scheune hat begonnen. Mit Schwierigkeiten jedoch – denn die alte Bauherrenerfahrung, dass das Sanieren alter Bausubstanz oft für Überraschungen sorgt, erfüllte sich jetzt auch an der Kleinbundenbacher Baustelle, wie der Geschäftsführer der Christopherus-Wohnheime-Genossenschaft, Gernot Jakobi, in der jüngsten Ratssitzung berichtete.

Bauliche Probleme vielschichtiger Art und Weise gab es dabei zu verzeichnen. Die Ratsmitglieder kennen das aus eigener Erfahrung mit dem Projekt „Bundenbacher Kindergarten“. Wie Jakobi dem Rat darlegte, gab die zur einstigen Wirtschaft stehende Wand der Scheune nach. Stahlbeton sorgt inzwischen für die notwendige Standsicherheit, eine Ringanker gab dem Gebäude Stabilität und ein jetzt nachträglich eingebauter Ringanker wird für die notwendige Sicherheit in der Zukunft sorgen. Die bereits eingebauten Dachgauben haben inzwischen den Gebäude bereits ein ganz besonderes Flair verliehen.

Probleme gab es zudem im ehemaligen Wirtshausgebäude. Dort sorgte eine Quelle für erheblichen Wasseraustritt im Keller, wo eine Entwässerungspumpe vielfach rund um die Uhr lief.

Im Scheunentrakt soll betreutes Wohnen möglich werden. Wie Jakobi in der Ratssitzung darlegte, laufen derzeit Gespräche mit verschiedenen Pflegediensten. Geplant sei, dass in der Einrichtung „Betreutes Wohnen“ bis zu zwölf Menschen Aufnahme finden. Die Gemeinsamkeit steht für alle im Mittelpunkt. Beim Kochen ebenso wie beim Essen und Wohnen, wobei jeder in der Einrichtung sein eigenes Zimmer mit sanitärer Einrichtung bekommt. Solche Projekte hätten in der Region bisher wenig Zuspruch erfahren. Das soll sich ändern, so Jakobi. Mit dem Betreuten Wohnen soll älteren Menschen ein Leben gleichaltriger in der Gruppe ermöglicht werden um zu verhindern, dass sie „zu früh“ in ein Altenheim kommen.

Ein weiteres Projekt der (in Käshofen ansässigen) Christopherus-Wohnheime-Genossenschaft ist das Schaffen einer Wohnanlage für Senioren. Diese soll im oberen Teil des weitläufigen Geländes entstehen. Ein vorhabenbezogener Bebauungsplan sieht dafür 15 Hauseinheiten vor, welche später an Senioren vermietet werden sollen.

Kosten für das Bebauungsplanverfahren und die gesamte Erschließung trägt der Träger, die Christopherus-Wohnheime-Genossenschaft. Den Bebauungsplan-Entwurf erstellt hat das Ingenieurbüro Horst Wonka aus Nünschweiler. Bei der Bürgeranhörung und Beteiligung der Träger öffentlicher Belange sind zahlreiche Anregungen eingegangen, Bedenken wie Hinweise. Bedenken von Anliegern bezogen sich vor allem auf die wohnliche Ausnutzung des Geländes. Wonka sagte, der von Anliegern geforderte Wert in Höhe von 20 Prozent Gebäudefläche auf dem Gesamtgelände käme der Festsetzung in einem Wochenendhausgebiet gleich. Nur noch 10 der geplanten 15 Wohneinheiten könnten dann geschaffen werden – was für den Erschließungsträger nicht mehr wirtschaftlich wäre. Der Rat beschloss deshalb einstimmig, die Bedenken zurückzuweisen und es bei der Festsetzung 30-prozentiger Nutzung zu belassen.

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