Glasfaser-Ausbau in Reifenberg Neuer Gehweg muss aufgerissen werden

Reifenberg · Beim Glasfaser-Ausbau in Reifenberg gibt es zwar Licht am Ende des Tunnels. Doch weil die verlegten Leerrohre nicht geeignet sind für den neuen Partner UGG, gibt es für die Anlieger der Ortsdurchfahrt auch eine schlechte Nachricht. Und zudem einen Rechtsstreit.

 Erst diesen März fertig geworden, doch für den Ausbau des Glasfasernetzes muss auch eine Gehwegseite in der frisch sanierten Ortsdurchfahrt von Reifenberg aufgebuddelt werden und für die Kabelverlegung genutzt werden.

Erst diesen März fertig geworden, doch für den Ausbau des Glasfasernetzes muss auch eine Gehwegseite in der frisch sanierten Ortsdurchfahrt von Reifenberg aufgebuddelt werden und für die Kabelverlegung genutzt werden.

Foto: Norbert Schwarz

Was den Aufbau des Glasfasernetzes in Reifenberg angeht, habe sich in jüngster Zeit einiges getan, berichtete Ortsbürgermeister Pirmin Zimmer im Gemeinderat. Begehungen fanden statt, die Verantwortlichen haben mit der Ortsgemeinde vor Ort Gespräche geführt. Wie Zimmer darlegte, habe die Detailplanung für den Aufbau der Glasfaserversorgung für schnelles Internet sogar ganz wesentlich nach vorn gebracht werden können.

Doch am Sitzungsabend (wir berichteten bereits über die weiteren Themen) verdeutlichte, dass es beim Glasfaser auch einige Probleme gab und teils noch gibt.

Zimmer erinnerte in diesem Zusammenhang an die Situation, als mit dem Ausbau der Kreisstraße 74 innerhalb der Ortsdurchfahrt begonnen wurde. Damals seien alle noch davon ausgegangen, dass aller Wahrscheinlichkeit nach die „Deutsche Glasfaser“ für Inexio den Netzaufbau vornimmt. Zu jener Zeit waren gerade der Anbieter Inexio aus dem Saarland und das deutschlandweit agierende Unternehmen Deutsche Glasfaser zu einer Einheit verschmolzen. Trotz allen Bemühens fand der Ortsbürgermeister allerdings keine Gesprächspartner, mit denen die Problematik besprochen werden konnte – der Rat entschied sich deshalb im April für eine Zusammenarbeit mit dem Konkurrenzunternehmen UGG (Unsere Grüne Glasfaser), das auch in Contwig den Glasfaser-Ausbau betreibt.

Die Ortsgemeinde zeichnete deshalb für die Leerrohrverlegung verantwortlich. In dieses könnte jetzt durchaus UGG seine Kabel verlegen. Doch ein Konsens sei weder in diesem Abschnitt noch in dem, in welchem Inexio verlegt habe, zustande gekommen. Im Gegenteil, auf entsprechende Nachfrage teilte Pirmin Zimmer sogar mit, dass, soweit die Ortsgemeinde in Höhe von rund 5000 Euro in Vorlage getreten sei, es bereits einen Rechtsstreit mit Inexio gebe.

Definitiver Sachstand ist zudem, dass die in der Hauptstraße und Zweibrücker Straße verlegten Leerrohre nun nicht genutzt werden können, und das aus technischen Gründen. Während dieses Leerrohr lediglich einen Ausgang zu einem Grundstück bieten, lassen die geplanten UGG-Leerrohre mehrere Anschlussmöglichkeiten zu.

Die Folge im Klartext: Einseitig wird der frisch hergestellte Gehweg innerhalb der Ortsdurchfahrt von Reifenberg zum Verlegen des Glasfasers wieder aufgerissen, die notwendige Technik verlegt und anschließend ordnungsgemäß verschlossen. Daran führe wohl kein Weg vorbei, stellte Bürgermeister Zimmer fest.

Standorte für die notwendigen Zwischenverteiler seien inzwischen festgelegt worden. Zudem sei der Weg der Verlegung für die Hauptzuleitung inzwischen passend definiert, sagte Zimmer und skizzierte die gegenwärtige Planung. Demnach ist vorgesehen, dass die Zuleitung aus Richtung Schmitshausen/Maßweiler nicht über die Hauptstraße erfolgt, sondern über die Kolbengarten-, Post- und Gartenstraße und schließlich die Straße Am Steigert. Zimmer: „Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, aber allein wegen erheblicher Mehrkosten für einen anderen Weg wird es wohl so kommen, wie nunmehr von der Ortsgemeinde vorgeschlagen.“

Heftiger Kritiker des gesamten Prozederes war insbesondere Ratsmitglied Christoph Härich, selbst Mitarbeiter des größten deutschen Konzerns, der auch auf dem Gebiet von Aufbau Glasfasernetzen aktiv ist, welcher sich aber um kleinere Netzgrößen wie Contwig oder Reifenberg wenig kümmert. Härich bezog sich auf Informationen aus Contwig, wo die UGG nicht in entsprechender Tiefe gearbeitet habe und Nachweise fehlten, so Härich. Dem begegnete Ortsbürgermeister Zimmer mit Statements der Contwiger Ortsbürgermeisterin Nadine Brinette und des Verbandsbürgermeister Björn Bernhard von der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land. Zimmer: „Was die Verlegungstiefe angeht, so ist das im Gesetz geregelt, sind Abweichungen davon nicht zu umgehen, dann muss auch in solchen Fällen über die Kostenverteilung auf den Tisch. Solche liegen in Contwig vor!“

Zimmer bemerkte zudem: „„Bis dato sind in der Ortsgemeinde Contwig noch sämtliche Probleme im gegenseitigen Einvernehmen und friedlich aus der Welt geräumt worden.“

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