Serie Einer von uns Ein Herz für alle Menschen

Althornbach · Joachim Lüttge hilft seit Jahrzehnten in Althornbach, wo er kann.

 Joachim Lüttge 2006 mit den Kleinen des Kindergarten beim Waldbild, das der ehemalige Berufssoldat für die Kinder im Hort auf die Wand malte.

Joachim Lüttge 2006 mit den Kleinen des Kindergarten beim Waldbild, das der ehemalige Berufssoldat für die Kinder im Hort auf die Wand malte.

Foto: Norbert Schwarz

„Das Leben hat mir mehr gegeben, als ich verdient habe!“ Sätze wie diesen spricht der Althornbacher Joachim Lüttge bewusst und mit innerer Überzeugung. Dabei hat der ehemalige Stabsfeldwebel der Bundeswehr mehr geleistet, als viele Zeitgenossen.

Von Statur eine Deutsche Eiche, ein „Bär von Mann“, raue Schale – weicher Kern. Alle Synonyme sind zutreffend und prägnant für Joachim Lüttge. Ihm, der am 1. Mai seinen 80. Geburtstag feiert, lagen Menschen jeden Alters und die Natur zeitlebens am Herzen. Der ausgebildete Drogist kam früh zur Bundeswehr, wo ihm Menschenleben schon bald in Führungsposition anvertraut wurden. Junge Menschen, für die der Vorgesetzte Joachim Lüttge stets eine ganz besondere Bezugsperson gewesen ist, wie aus unzähligen Schilderungen des Unteroffiziers hervorgeht. Unerschrockenheit, größte Disziplin gegen sich selbst, auch ein gewisses Verlangen nach besonderen Erlebnissen – der Weg führte den Soldaten Joachim Lüttge nach der Grundausbildung fast verständlicherweise zu den Fallschirmjägern, wo er in den der Fallschirmjägerbrigade 26 ein Jahrzehnt verbrachte und ihn nach Zweibrücken führte.

Das Soldatenherz verlor Joachim Lüttge an eine hübsche Maid aus Althornbach, die ihm drei Töchter und den Stammhalter Robert schenkte. Für den im wohlverdienten Ruhestand weilenden Soldaten Joachim Lüttge war es ein schwerer Schicksalsschlag die geliebte Ehefrau, von ihm stets als „unsere Mutter“ genannt, durch eine heimtückische Krankheit zu verlieren.

Als bundesweit anerkannter Experte in der Wasseraufbereitung von Trinkwasser kam Joachim Lüttge zu Auslandseinsätzen, die zwangsläufig zu nicht alltäglichen Erlebnissen führen mussten. So bei seinem Einsatz 1984 in Ruanda, wo er sich als Mitglied der Deutschen Beratergruppe dafür einsetzte, dass im Partnerland von Rheinland-Pfalz Wasseraufbereitungsanlagen installiert wurden. Weitere Auslandsstationen seiner Karriere waren Irank und Kambodscha. Sieben Länder sind es insgesamt gewesen, Auszeichnungen und Ehrungen werden heute wohlsortiert in einer Schublade aufbewahrt.

Mit der Rettung eines ertrinken Kindes begann diese Lebensphase von Joachim Lüttge. Die DLRG-Rettungsmedaille war äußeres Zeichen des Dankes und als Joachim Lüttge aus den Händen von Bundespräsident Walter Scheel die Verdienstmedaille erhielt, sei das doch ein ganz besonderer Tag gewesen. 

Das Wirken in Althornbach wusste Joachim Lüttge stets mit seiner militärischen Laufbahn verknüpfen. Naturschutz und Kinder lagen ihm auch da am Herzen. Die Baumpflanzaktion ist ein Zeichen dafür, Waldtage mit den Kleinen des Kindergartens noch heute bei vielen Althornbachern im Gedächtnis.

35 Jahre hindurch war es eine Passion von Joachim Lüttge im Kindergarten den den Nikolaus zu mimen. Familie, eigene Kinder und die großartige Begabung selbst malender Künstler zu sein, sind weitere Segen im Leben von Joachim Lüttge. Und weil ihm der Herrgott nach eigenem Bekunden so viel auf dieser Welt geschenkt habe, engagiert er sich in der protestantischen Kirchengemeinde seines Heimatortes und in Hornbach bei Pfarrer Seel.

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