PWV will flächendeckenden Wanderwege-Qualitätsstandard PWV will Wegenetz modernisieren

Neustadt/Zweibrücken · In Zeiten von Corona entdecken viele Ausflügler in Rheinland-Pfalz den Wald neu. Doch die Wanderwege gelten nicht mehr als zeitgemäß. Im Süden des Landes strebt ein Verein eine Verbesserung an.

 Martin Brandl, Vorsitzender des Pfälzerwald-Vereins (PWV), steht auf einem Felsen. In Zeiten von Corona entdecken viele Ausflügler in Rheinland-Pfalz den Wald neu. Doch die Wanderwege gelten nicht mehr als zeitgemäß.

Martin Brandl, Vorsitzender des Pfälzerwald-Vereins (PWV), steht auf einem Felsen. In Zeiten von Corona entdecken viele Ausflügler in Rheinland-Pfalz den Wald neu. Doch die Wanderwege gelten nicht mehr als zeitgemäß.

Foto: dpa/Privat

(dpa/lrs) Kein Urlauber im Süden von Rheinland-Pfalz kommt ohne dieses fein abgestimmte Navigationssystem aus: das etwa 5000 Kilometer lange Fernwanderwegenetz in der einst bayrischen Pfalz. Seit fast 120 Jahren betreut der Pfälzerwald-Verein (PWV) das weit verzweigte Geflecht – nun soll das Netz stark überarbeitet werden.

„Unser Wegenetz ist an einem Punkt angelangt, wo eine Überarbeitung, Reduzierung und Neugestaltung nicht mehr aufgeschoben werden kann, um einem Verfall zuvorzukommen und künftigen Ansprüchen zu genügen“, betont der PWV-Vorsitzende Martin Brandl. Baden-Württemberg oder auch Bayern hätten diesen Schritt schon vor Jahren gemacht. „Dort wurden die Wanderwegeleitsysteme mit Unterstützung der Landesregierungen professionell neu organisiert“, sagt Brandl. Rund 1,2 Millionen Euro würden Neukonzeption, Moderation, Digitalisierung und Neubeschilderung nach den Standards des „Wanderwege-Leitfadens RLP“ einem Planungsbüro zufolge kosten. „Der Verein kann das finanziell nicht tragen, aber wir wollen unser ehrenamtliches Engagement weiter in den Dienst der Gemeinnützigkeit stellen – auch, um die Hüttenkultur als ein zentrales Identifikationsmerkmal der Pfalz fortzuführen“, unterstreicht Brandl. „Wir wollen einen flächendeckenden Wanderwege-Qualitätsstandard erreichen, um mit benachbarten Regionen konkurrieren zu können.“ Bei der Finanzierung hat der Verein auch die Landesregierung im Blick. „In Anbetracht der Ankündigung des Wirtschaftsministers, ein 50 Millionen Euro umfassendes Förderprogramm für den Tourismus aufzulegen, halten wir es für sinnvoll, entsprechende Mittel in ein solches Projekt zu investieren“, erklärt Brandl. Investitionen in das Wegenetz seien nachhaltig und würden vielen Unternehmen in der Region helfen. Zudem könne eine solche Neuordnung beitragen, Tourismusströme besser zu steuern. „Letztlich kommt das auch der Natur zugute.“

(dpa)
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