Peppig, fetzig, großartig

Wiesbach · 30 Jahre Laienspiel Wiesbach: Dieses Jubiläum wurde am Wochenende mit der Premiere von „Kohlhammers ungleiche Töchter“ gebührend gefeiert. Die Akteure überzeugten wie gewohnt restlos.

 Tolle Mimik: Oliver Türr und Kathrin Buchmann. Foto: N. Schwarz

Tolle Mimik: Oliver Türr und Kathrin Buchmann. Foto: N. Schwarz

Foto: N. Schwarz

"Kohlhammers ungleiche Töchter " - mit diesem Stück aus der Feder von Wilfried Reinehr wurde am Wochenende beim Laienspielensemble die Jubiläumssaison eingeleitet. Gestern Abend waren alle nach der überzeugenden Premiere vom Samstag erneut in Aktion. Zwei weitere Aufführungen am zweiten Adventswochenende folgen. Für das gekonnte und restlos überzeugende Spiel auf der Bühne des SVW-Sportheims gab es frenetischen Beifall.

Peppig, fetzig, mimisch großartig, so spielten die zehn Akteure, darunter Dieter Türr, der als "Tagelöhner Schorsch" ein bravouröses Comeback feierte.

Eine anheimelnde Bauernstube mit selbst gezimmerter Eckbank und offenem Kamin war Dreh- und Angelpunkt fürs Bühnengeschehen.

Auf Pfälzisch wird das Stück aufgeführt. Allein der "Fliegende Händler" Kuno (Werner Wagner) hat Migrationshintergrund. Amore spielt für Kuno eine große Rolle, wie passende Szenen verraten. Den Bauer Philipp Kohlhammer mimt köstlich Jörg Ohlmann. Kathrin Buchmann und Sandra Gauter füllen die Töchter "Trude" und "Vroni" so mit Leben, wie man sich das nur wünschen kann. Dabei gelingt es Kathrin Buchmann überzeugend, die weniger ansehnliche Trude zu mimen, die als Erste unter die Haube muss, ehe die Schwester das gefundene Liebesglück, den Musiker Markus, zum Traualtar führen darf. Für Tobias Türr, Sohn von Dieter Türr, ist das Verstellen als Knecht eine Herausforderung. Denn nur so kann dieser auf den Hof gelangen und seiner Angebeteten näher sein.

Als "Otti", Schwester des Hofbauern, glänzt Christa Türr - nicht nur dann, wenn sie die auf eine Heiratsanzeige erscheinende "Betriecherin" handgreiflich in die Schranken verweist. Karina Möller schlüpft als "Charlott Liebstöckel" gekonnt in die Rolle der hochnäsigen Dame. Ja und dann wären da noch die Magd "Margot", die sich eigentlich auch das Teilen des Ehebettes mit Bauer Philipp vorstellen kann und Kalle, der Sohn des Kramers, der sich dumm stellt, um nicht hart arbeiten zu müssen. Großartig, wie Sara Thomas und Oliver Türr diese Bühnenpersonen mit Leben erfüllen. Mimik, Gestik - alles passt zusammen. Auch die Wortgefechte sind großartig. Und zum Schluss bekommt jeder seinen Partner. Von der mondänen, intelligenten "Charlott" wird Bauer Philipp sehr drastisch geheilt.

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