Ortsgemeinderat Reifenberg Mit neuer Ausschreibung Geld gespart

Reifenberg · Bis Anfang September starten in Reifenberg die Erneuerungsarbeiten in der Ortsdurchfahrt.

 Die Ortsdurchfahrt von Reifenberg (Bild) wird auch für den Rest des Jahres Großbaustelle bleiben. Jetzt geht es mit dem eigentlich Straßenausbau und dem Herstellen der Gehwege los.

Die Ortsdurchfahrt von Reifenberg (Bild) wird auch für den Rest des Jahres Großbaustelle bleiben. Jetzt geht es mit dem eigentlich Straßenausbau und dem Herstellen der Gehwege los.

Foto: Norbert Schwarz

Spätestens Ende August, Anfang September, soll es mit der eigentlichen Erneuerung der Ortsdurchfahrt von Reifenberg losgehen. Diesen Termin nannte Ortsbürgermeister Pirmin Zimmer in der Ratssitzung am Dienstagabend. Fahrbahn und Gehwege erneuern wird das Straßenbauunternehmen Wust & Sohn aus Simmern. Der Kostenanteil für die Ortsgemeinde, sie ist Bauträgerin der Gehwege, entlang der Kreisstraße 74, beträgt 629 265,45 Euro.

„Die Entscheidung des vorhergehenden Ratsgremiums unter der Amtsführung meiner Vorgängerin Michael Hüther, die erste Kostenausschreibung aufzuheben, weil viel zu teuer, hat sich voll und ganz gelohnt. Jetzt ist ein Preis für die komplette Gehwegerneuerung erzielt worden, wie dieser bereits bei der Kostenschätzung im Jahr 2017 ermittelt wurde. Ziehen wir noch die Preissteigerungsrate mit ins Kalkül, dann brachte die jetzige Ausschreibung sogar eine Verbilligung“, so Pirmin Zimmer.

Bei der Baustelleneinweisung sollen weitere Details über den Projektablauf erörtert werden. Pirmin Zimmer geht davon aus, dass bei dieser Gelegenheit auch die gemachten Erfahrungen aus den jetzigen Bauarbeiten zum Erneuern der Hauptversorgungsleitung für Trink- und Brauchwasser wie der einzelnen Hausanschlüsse, diskutiert und beachtet werden. „Wir werden aus Fehlern und Unstimmigkeiten die richtigen Schlüsse ziehen“, betonte Zimmer bereits zum Sitzungsauftakt. Bei der kommenden Projektumsetzung sollen auch mit dem ÖPVN Absprachen getroffen werden, damit nicht erneut Reibungsverluste entstehen.

Drei Anlieger aus der Kolbengartenstraße, hinter deren Grundstücke die Ortsgemeinde das neue Baugebiet „Ober den Kolbengärten“ mit mehr als 20 Bauplätzen plant, hatten in der Zeit der Bebauungsplanoffenlage ihren Bedenken gegen das Baugebiet bei der Verbandsgemeindeverwaltung vorgetragen. In einem Fall waren die Beschwerdeführer dagegen, dass ihr rückwärtiger Grundstücksteil nunmehr ein Bauplatz werden soll. Sie trugen vor, dass sie damit auf keinen Fall einverstanden sind und der Bebauungsplan entsprechend geändert wird. Der Bauamtsleiter Gerhard Müller von der Verbandsgemeindeverwaltung Thaleischweiler-Wallhalben informierte über die umfassenden Gespräche und zeigte zugleich Planänderungsmöglichkeiten auf, damit ohne Rechtsverfahren der Bebauungsplan Rechtskraft erlangen kann. Statt des Bauplatzes wird im geänderten Planwerk jetzt die rückwärtige Fläche als „Privates Grün“ ausgewiesen und damit einer baulichen Nutzung entzogen. Zu Erschließungskosten können die Anlieger damit nicht herangezogen werden. Auch wird die Erschließungsstraße selbst keine „Notausfahrt“ bekommen, wie diese ursprünglich einmal angedacht gewesen ist. Ein Wendehammer ist die jetzige Planvariante. Dieser muss zum Wenden mit einem dreiachsigen Lastkraftwagen groß sein.

Die Bedenken eines zweiten Anliegers wurden indessen zurückgewiesen. Dieser hatte sich beklagt, dass ihm nunmehr mit dem neuen Baugebiet die bisher gegebene schöne Aussicht auf die grüne Natur genommen wird. Damit gehe auch eine Wertminderung seines Grundbesitzes einher. Der Rat konterte mit dem Hinweis, dass die Verwaltungsgerichte in der Vergangenheit Hausbesitzern kein einklagbares Recht auf schöne Aussicht zugestanden hätten.

Ein dritter Anlieger aus der vorgelagerten Kolbengartenstraße verwies schließlich darauf, dass dieser Gebietsbereich ein „Reines Wohngebiet“ sei und man diesen Gebietscharakter schließlich auf auf das neuen Baugebiet übertragen sollte. Ursprünglich war ein WA-Gebiet, ein Gebiet für „Allgemeines Wohnen“ angedacht. Beide Straßenzüge sollen jetzt aber „WR-Gebiete“ sein, dazu konnten sich die Ratsmitglieder ohne Diskussion durchringen.

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