Nicht allein mit dem Krebs

Zweibrücken/Saarbrücken · Bösartige Tumorerkrankungen sind in Deutschland bei beiden Geschlechtern nach wie vor die zweithäufigste Todesursache nach den Herz- und Kreislauferkrankungen. Jährlich erkranken ca. 8000 Menschen im Saarland neu an Krebs und ungefähr 40 000 bis 50 000 Saarländerinnen und Saarländer sind bereits betroffen. Aber was genau bedeutet die Diagnose Krebs für den Einzelnen? Was passiert, wenn der Hausarzt einen Verdacht äußert oder bei einer Routineuntersuchung in der Klinik plötzlich ein Tumor festgestellt wird?

 Schonende Strahlentherapie erfolgt am CaritasKlinikum Saarbrücken mit Hilfe moderner Linearbeschleuniger. Foto: CaritasKlinikum

Schonende Strahlentherapie erfolgt am CaritasKlinikum Saarbrücken mit Hilfe moderner Linearbeschleuniger. Foto: CaritasKlinikum

Foto: CaritasKlinikum

In einer gemeinsamen Aktion informieren der Pfälzische Merkur und das CaritasKlinikum Saarbrücken über das vielfältige Leistungsspektrum des zertifizierten Onkologischen Zentrums am CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia. Zum Abschluss sind die Leserinnen und Leser zu einer Podiumsdiskussion zum Thema eingeladen.

Diagnose Krebs. Und jetzt?

"Die Patienten gehen ganz unterschiedlich mit einem erhärteten Verdacht oder einer feststehenden Erstdiagnose um. Richtig gelassen kann dabei niemand bleiben. Wir haben hier in der Radio-Onkologie direkt bei den Arztzimmern einen geschützten Wartebereich. Bei vielen muss sich die Information erst einmal setzen, das kann man ganz wörtlich verstehen. Die Menschen brauchen einfach Zeit und müssen sich sammeln. Diese Gelegenheit geben wir ihnen hier" berichtet Dr. Martina Treiber, Chefärztin der Radio-Onkologie am CaritasKlinikum Saarbrücken.

Die Radio-Onkologie gehört zu einem interdisziplinären Qualitätsnetzwerk für Diagnose und Therapie im Klinikum. Im onkologischen Zentrum kooperieren Ärzte der Radiologie, Pathologie, Strahlentherapie, Onkologie und Psycho-Onkologie, Anästhesie, Nuklearmedizin sowie der plastischen Chirurgie. Auch die niedergelassenen Ärzte werden mit ins Boot geholt und stimmen sich eng mit den Geschehnissen in der Klinik ab. Für die betreuenden Mediziner ist der Dokumentationsaufwand damit gewachsen, regelmäßige Fortbildungen sind Pflicht.

Das Gesicht des Tumors

Dr. Martina Treiber erläutert: "Der oft mühsame Patientenweg von Spezialist zu Spezialist entfällt durch die enge Kooperation mit den Haus- und Fachärzten. Die Menschen kommen mit ihrer Erstdiagnose zu uns, werden nochmals eingehend untersucht. Ob wir dann ambulant behandeln oder stationär vorgegangen werden muss, entscheiden wir Ärzte im Tumorboard. Daran kann auch der Haus- oder Facharzt des Patienten teilnehmen". Dass jeder Tumor anders ist, erkennt das geschulte Auge an den räumlichen Aufnahmen der Computertomographie (CT). Das CT ermöglicht den Entwurf eines dreidimensionalen Modells der Bestrahlungsregion. Das ist die Grundlage für den Bestrahlungsplan. Die Tumormasse und Risikoorgane werden räumlich segmentiert und von gesundem Gewebe abgegrenzt.

Schonende Bestrahlung

Dr. Jörg Müller, leitender Strahlenphysiker, erklärt: "Erst dann beschäftigen wir uns mit der Verteilung der Strahlung auf das befallene Gewebe, was wir mit einer neuen Planungssoftware besonders schonend gestalten können. Für jeden Patienten entsteht so ein individueller Plan. Der Tumor wird exakt bestrahlt und das umliegende, gesunde Gewebe kaum belastet". Schonende Methoden, minimal-invasive Operationstechniken, Therapiepläne in Abstimmung zwischen vielen Fachdisziplinen. Das ist ein Kennzeichen moderner Krebstherapie und eine wichtige Waffe im Kampf gegen Krebs am onkologischen Zentrum des CaritasKlinikum Saarbrücken.

Dr. Treiber berichtet dazu: "Zunehmend erhält Krebs den Charakter einer chronischen Erkrankung. Wir begleiten mehr und mehr Patienten jahrelang bis ins hohe Alter. Die Überlebenschancen von Krebspatienten haben sich durch feinere Diagnostik, individuellere Therapiemöglichkeiten und verstärkte Nachsorge deutlich verbessert".

Zum Thema:

Podiumsdiskussion Wie bewältige ich Krebs? Chancen und Herausforderungen moderner Therapien Im Rahmen einer Podiumsdiskussion erläutern Experten, welche Leistungen das Onkologische Zentrum bietet und wie die enge Zusammenarbeit der Abteilungen innerhalb des Klinikums die Heilungschancen verbessert. Im Anschluss stehen die Experten für Ihre Fragen zur Verfügung. WANN: Donnerstag, 30. März 2017, 19 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr. WO: Forum der Saarbrücker Zeitung, Eisenbahnstr. 33, 66117 Saarbrücken Anmeldung: unter Telefon (0681) 502 506 oder online unter www.pfaelzischer-merkur.de/caritas

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