Neues Gütesiegel für Walshauser Gemeindewald

Walshausen · Nachdem Walshausen die bisherige Zertifizierung des Gemeindewaldes überraschend verloren hat, hat der Rat umgesteuert. Bei der Wahl des neuen Zertifikates folgte er der Forstamts-Empfehlung.

Bei der Zertifizierung des Gemeindewaldes ist Walshausen vor Jahren bereits mit dem damaligen Ortsbürgermeister Gerd Hack Vorreiter gewesen. Die damaligen "Gemeindeväter" sprachen sich sogar für die höchste Zertifizierungs-Kategorie, das Forest Stewardship Council, kurz FSC, aus. Wie Ortsbürgermeister Gunther Veith den Ratskollegen jedoch in der jüngsten Sitzung überraschend mitteilen musste, ist diese Anerkennung dem Ort jedoch aberkannt worden.

Der Grund, ergaben Recherchen des Bürgermeisters, waren Bejagungsmängel. Mit Details konnte er nicht aufwarten, sie waren in der Diskussion um die erneute Zertifizierung auch nicht von Bedeutung. "Wir sollten jetzt wie andere waldbesitzenden Gemeinden in unserer Umgebung auch das Gütesiegel PEFC anstreben", so Veit. Die vier Buchstaben stehen für "Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes" (Zertifizierungssystem für nachhaltige Waldbewirtschaftung) und haben in der Umweltkonferenz von Rio ihren Ursprung. Veith war bei seinen Recherchen zudem auf die Unterschiede zwischen beiden Zertifizierungsprogrammen gestoßen und machten die Ratsmitglieder darauf aufmerksam, dass bei der FSC-Zertifizierung des Gemeindewaldes nicht einmal das bei den einheimischen Holzwerbern das beliebte "Kronenholz" genutzt werden darf. Der Verkauf von Langholz an die Industrie und andere Abnehmer sei ohne Zertifizierungsmerkmal nur noch schwer möglich. Deshalb dränge das Forstamt Westrich zu dem Anerkennungsverfahren, weil sie schon jetzt bei der Waldbewirtschaftung durch die Förster Anerkennung fänden. Auflagen beim Bejagen des Wildes im Gemeindewald, gebe es bei PEFC zudem nicht, wie etwa bei FSC. Die Ratsmitglieder folgten schließlich dem Vorschlag der Verwaltung und sprachen sich für die Zertifizierung des Gemeindewaldes nach den PEFC-Vorgaben aus.

Als ältestes Ratsmitglied berichtete Hans Baumeister über die vorgenommenen Prüfungen des Jahresabschlusses zum Rechnungsjahr 2010. Zu besonderen Feststellungen war es nicht gekommen. Der Jahresrechnung wurde zugestimmt und die Entlastung des Ortsbürgermeisters und der Ortsbeigeordneten wie der Verantwortlichen der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land zugestimmt.

Der Sitzungsauftakt stand im Zeichen von Ehrungen. Hartmut Knerr und Heinz Sprau gehörten jeweils 20 Jahre dem Ortsgemeinderat an. Für sie war jetzt der Zeitpunkt gekommen, jüngeren Ratsmitgliedern Platz zu machen. Mit Dankes-Urkunden und Präsenten dankte Ortsbürgermeister Veith den früheren Ratskollegen für ihr langjähriges Engagement. Verbandsbürgermeister Jürgen Gundacker lobte das ehrenamtliche Engagement und welcher Teamgeist derzeit in Walshausen herrscht, wurde bei einem Statement der Geehrten deutlich: Für die Mitarbeit bei Projekten stünden sie mit ihrer Arbeitskraft weiterhin zur Verfügung.

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