Neuer Pfarrer von Großbundenbach hat eine Kfz-Ausbildung

Großbundenbach · Die Ordination des neuen Pfarrers Milan Unbehend findet am morgigen Sonntag, 10. April, um 14 Uhr in der protestantischen Kirche in Großbundenbach statt. Anschließend gibt es im Jugendheim einen feierlichen Umtrunk.

So manch einer wird den neuen Pfarrer vielleicht schon getroffen haben, andere werden in Zukunft alle Zeit haben, das nachzuholen. Die Rede ist von Milan Unbehend, der seit März für die Gemeinden Großbundenbach , Wiesbach, Kleinbundenbach, Käshofen, Krähenberg, Rosenkopf und Mörsbach zuständig ist. Diesen Sonntag ist seine Ordination.

Der 38-Jährige ist gebürtiger Saarländer. Obwohl sein Vater, selbst Pfarrer , seinen Sohn schon immer gerne im Theologiestudium gesehen hätte, hatte Milan Unbehend zunächst ganz andere berufliche Pläne. Er studierte zwei Semester auf Lehramt, entschied sich dann aber doch für eine Kfz-Ausbildung. Sechs Jahre lang arbeitete er in diesem Beruf, bis er sich eingestehen musste, dass seine Sinnung und seine Begabung woanders liegen. "Im letzten Moment, als ich noch umsatteln konnte, habe ich mich entschieden, Theologie auf Pfarramt zu studieren."

Heute fühlt er sich beruflich angekommen, und findet doch, dass ihn die handwerkliche Ausbildung ein Stück weit geerdet hat. An der Zukunft der Kirche hat er trotz der Tatsache, dass die Kirche mit schwindenden Mitgliederzahlen zu kämpfen hat, nie gezweifelt, im Gegenteil. "Die Kirche begleitet ohne Leistungsaspekt oder Kosten-Nutzen Rechnung den Mensch von der Wiege an", findet der Jungpfarrer, der im Februar erst seine Ernennungsurkunde erhalten hat. So kann er sich vorstellen, dass dies in der Zukunft an Wert gewinnt. Kein Wunder also, dass Unbehend für die Zukunft in seiner neuen Gemeinde viele Pläne hat. Doch zunächst einmal möchte er ankommen, bald ins Pfarrhaus ziehen und vor allen Dingen die Gemeindemitglieder kennenlernen. "Ich will mir Zeit für die Menschen nehmen", dazu gehört für ihn auch zuzuhören, bestehende Strukturen und Traditionen kennenzulernen, niemanden mit Ideen zu überfordern, zu schauen, wo vielleicht Verbesserungspotenzial besteht und als Seelsorger da zu sein. Letzteres ist für ihn eine Aufgabe, für die es keine wirkliche Routine gibt: "Man braucht als Seelsorger den Mut, immer authentisch zu sein und anderen etwas von sich selbst preiszugeben."

Auf seine neue Arbeit freut Unbehend sich, genauso wie über die Tatsache, dass er in dieser Gemeinde gelandet ist. Für seine neue Gemeinde wünscht er sich viele Aktivitäten außerhalb des Gottesdienstes. Wie das möglich ist, möchte er mit den Menschen in seiner Gemeinde angehen.

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