Großbundenbach Günther Köhler ist neuer Erster Beigeordneter

Großbundenbach · Ortsgemeinderat Großbundenbach wählt den Sozialdemokraten mit knapper Mehrheit zum Nachfolger von Wolfgang Rapp.

 Von links: Der bisherige Erste Beigeordnete Wolfgang Rapp, sein Amtsnachfolger Günther Köhler, Ortsbürgermeister Dieter Glahn, Verbandsbürgermeister Björn Bernhard und Ortsbeigeordnete Agathe Hofmann-Wieder.

Von links: Der bisherige Erste Beigeordnete Wolfgang Rapp, sein Amtsnachfolger Günther Köhler, Ortsbürgermeister Dieter Glahn, Verbandsbürgermeister Björn Bernhard und Ortsbeigeordnete Agathe Hofmann-Wieder.

Foto: Norbert Schwarz

Günther Köhler (SPD) beerbt den bisherigen Ersten Beigeordneten von Großbundenbach, Wolfgang Rapp (SPD). Von insgesamt acht stimmberechtigten Ratsmitgliedern (fünf Bürgerliste SPD und drei Wählergruppen) stimmten fünf für den vom bisherigen Amtsinhaber vorgeschlagenen Nachfolger. Drei stimmten mit Nein.

Köhler, pensionierter Marktleiter eines Großdiscounters weiß um die Bürde des neuen Amtes. Sein Vorgänger Wolfgang Rapp habe große Fußspuren hinterlassen. Neben der Herausforderung Kindertagesstätte liegt Günther Köhler viel am Dorffrieden und einer Stärkung des Dorflebens.

Seinen Rücktritt zum 1. August hat Rapp förmlich erklärt und in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend dazu eine persönliche Erklärung abgegeben. Es ist keine Aufgabe des Ehrenamtes wegen Streit oder anderer Differenzen. Rapp, der als Urheber und Macher des inzwischen zu einem dörflichen Markenzeichen gewordenen Walnussfestes gilt, will einfach nur kürzer treten und bleibt weiterhin Ratsmitglied. „Ich bin Opa von Zwillingen, habe bei meinem Arbeitgeber (AOK) viel um die Ohren, bekomme von meinem Körper bestimmte Signale und finde es einfach an der Zeit, dass ich von fünf Abenden in Woche nicht vier außer Haus bin, weil Aufgaben aus dem Ehrenamtsbereich heraus mich dazu bringen.“ Der Zeitpunkt einer persönlichen Neuausrichtung sei gekommen, stellte Rapp fest und merkte an, dass die Neuausrichtung bei der Zusammenarbeit im Ortsgemeinderat gut voranschreite. „Das ist bei meinen Überlegungen ein ganz wichtiger Gesichtspunkt gewesen. Das Amt des Ersten Ortsbeigeordneten habe ich gern wahrgenommen, die Organisation des Walnussfestes ebenso. Und an dieser Stelle möchte ich insbesondere meiner Ehefrau Elke danken, ohne deren tatkräftige Unterstützung das alles überhaupt nicht machbar gewesen wäre.“

Ortsbürgermeister Dieter Glahn (FDP) hob nach der persönlichen Erklärung von Wolfgang Rapp dessen Loyalität und beste Zusammenarbeit hervor. „Du hättest ebenso das Amt des Ortsbürgermeisters bekleiden können, das wissen wir alle“, stellte Glahn fest und dankte insbesondere für Rapps Engagement beim jährlichen Walnussfest. „In diesem Jahr zwar wegen der Corona-Pandemie wie alle Feste in der Region und dem Land ausgefallen – aber dieses Walnussfest ist und bleibt dein Kind“, betonte Glahn. Auch sei Wolfgang Rapp der Vater und Ideengeber des Kelterhauses am Ortsrand. Alles im Impulse für die Dorfgemeinschaft. Mit einer Urkunde dankte der Ortsbürgermeister für die Zusammenarbeit und überreichte zugleich Wolfgang Rapp die Entlassungsurkunde aus dem förmlichen Ehrenbeamtenverhältnis zum ersten August.

Damit ist zugleich die Wahl des Amtsnachfolgers frei gewesen. Glahn traf Ausführungen zum Wahlprozedere und klärte darüber auf, dass auch Personen gewählt werden können, die nicht dem Ortsgemeinderat direkt angehören. Wolfgang Rapp schlug Günther Köhler aus der Bürgerliste der SPD vor. Der Vorgeschlagene sei gut vernetzt, habe in seinem abgelaufenen Berufsleben reichlich Erfahrung in Personalführung sammeln können und stelle damit den geeigneten Bewerber für das Ehrenamt dar.

Der neue Bürgermeister-Stellvertreter Günther Köhler zeichnete nach seiner Wahl ein Zukunftsbild für die kommende Arbeit mit ihm als Erster Ortsbeigeordneter. Der Kindertagesstätte gehöre zwar derzeit die größte Aufmerksamkeit. Dennoch gelte es mit jungen Familien im Ort weitere Zukunftsweichen zu stellen. „Es sollen noch mehr Bürger für das Dorfleben begeistert werden. Dorfprojekte mit ihnen sollen auch in Großbundenbach so realisiert werden, wie das bereits andern Orts der Fall ist. Dabei gilt es auch alte Gräben zuzuschütten. Ich biete eine offene, ehrliche Zusammenarbeit an, auch denen, die mich jetzt nicht haben wählen können.“

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