Mobbing-Vorwürfe Neue Wende im Betriebsklima-Streit

Zweibrücken-Land · Gundacker und Personalausschuss sind nun doch für einen externen Mediator in der Verbandsgemeinde-Verwaltung.

In der Verwaltung der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land hängt der Haussegen schief.

In der Verwaltung der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land hängt der Haussegen schief.

Foto: pm/Mathias Schneck

Der Personalrat der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land hat gestern mit Erleichterung darauf reagiert, dass nach langem Hin und Her nun doch ein externer Vermittler sich um das Betriebsklima in der VG-Verwaltung kümmern soll. Zwar hatte der Verbandsgemeinderat schon im Dezember nach Kritik am Führungsstil von VG-Bürgermeister Jürgen Gundacker, die bis zu Mobbing-Vorwürfen reichten, für die Einsetzung des Mainzer Beratungsbüros „Arbeit und Leben“ als Mediator gestimmt. Doch Mitte Juni legte der VG-Rat diesen Beschluss auf Eis: Man wolle doch erst einmal intern die Angelegenheit zu klären versuchen. Daraufhin ging der Personalrat entsetzt an die Öffentlichkeit: Es sei „wenig zielführend“, Vorwürfe, die sich gegen die Verwaltungsspitze richteten, allein mit dieser selbst zu klären (wir berichteten). Jetzt aber ist Gundacker (SPD) doch auf den Vorschlag des Personalrats eingeschwenkt – und hat dem Personalausschuss des VG-Rats am Montag selbst vorgeschlagen, „Arbeit und Leben“ nun doch wie geplant für 10 000 Euro zu beauftragen. Der Ausschuss folgte diesem Vorschlag.

Gundacker ließ gestern auf Merkur-Anfrage auf seinen Büroleiter Karl-Heinz Brügel verweisen. Dieser erklärte, der Personalausschuss habe Gundacker die Beauftragung empfohlen. Zu den Gründen des Sinneswandels Gundackers wollte sich Brügel nicht äußern – schrieb aber, der Personalrat habe die Beauftragung beantragt.

Der stellvertretende Personalratsvorsitzende Frank Kilian erläuterte auf Merkur-Anfrage: „Wir haben an unsere Dienststelle einen Initiativ-Antrag gestellt. Wäre der abgelehnt worden, wäre das vor eine Schlichtungsstelle gekommen, die eine Empfehlung ausgesprochen hätte.“ Die externe Mediation sei wichtig, „damit es Ruhe in der Verwaltung gibt und man wieder ganz normal arbeiten kann“, hofft Kilian: „Das ist sicher im Interesse aller.“ Kilian betont auch: „Wir wollen keine keine Gewinner oder Verlierer nach der Mediation.“ Das vom Personalrat gemeinsam mit „Arbeit und Leben“ erarbeitete Mediations-Konzept sehe vor, dass der Mediator viele Gespräche mit Mitarbeitern führen werde: „Jeder, der möchte, kann mit dem Mediator reden – natürlich auch, wenn sie sagen wollen, dass sie vollauf zufrieden sind.“

An der Personalausschuss-Sitzung nahm trotz Einladung kein Personalrat teil, „weil in der Sache schon alles gesagt war und unser Ansprechpartner formell nicht der Ausschuss, sondern unsere Dienststelle ist“, erklärte Kilian.

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